// zuckerschock für den november 2014: wanda – „amore“

// Ich muss ja ganz ehrlich zugeben, dass ich beim ersten Durchlauf des neuen Albums der österreichischen Gruppe Wanda erst einmal etwas verdutzt geguckt haben. Diese bisweilen gnadenlose Hit-Affinität diverser Songs hat bei mir durchaus den Verdacht aufkommen lassen, dass sich dieses Album mit dem schicken Titel „Amore“ ziemlich schnell totlaufen könnte. Nach inzwischen wohl […]

wanda// Ich muss ja ganz ehrlich zugeben, dass ich beim ersten Durchlauf des neuen Albums der österreichischen Gruppe Wanda erst einmal etwas verdutzt geguckt haben. Diese bisweilen gnadenlose Hit-Affinität diverser Songs hat bei mir durchaus den Verdacht aufkommen lassen, dass sich dieses Album mit dem schicken Titel „Amore“ ziemlich schnell totlaufen könnte. Nach inzwischen wohl gefühlten 50 Durchläufen allerdings sind alle Zweifel beseitig und ich bin ich der festen Überzeugung hier einen kleinen Klassiker in den Händen zu halten. Ja, diese Scheibe hier ist schlicht und ergreifend unglaublich. Im Grunde genommen reiht die Band auf „Amore“ nämlich eine Hymne an die nächste und hat ihre Songs doch mit so vielen Widerhaken versehen, dass sie auch beim x-ten Durchlauf noch Spaß machen.

Den Rest erledigen die oftmals vielschichtigen Texte, die auf den ersten Eindruck doch recht explizit daher kommen. Das reicht von „Ich kann sicher nicht mit meiner Cousine schlafen, obwohl ich gerne würde, aber ich trau mich nicht“ („Bologna“) bis hin zu „besucht die Mama, wenn sie schläft, schlagt ihr von mir den Schädel ein“ („Schickt mir die Post“), mündet anschließend allerdings wiederum in hymnische Passagen der Marke „Tante Ceccarelli hat in Bologna Amore gemacht – Amore meine Stadt“, welche einen tagelang (regelrecht) verfolgen und sich in den Gehörgängen des Zuhörers festbeissen, wie lange nichts mehr, was man von einer österreichischen Gruppe in den vergangenen Jahren gehört hat. (Ja, Paniks „Libertatia“ hier vielleicht einmal ausgenommen). Lass dir dieses Ereignis von einem Album also auf keinen Fall entgehen. Es lohnt sich, Wanda für sich zu entdecken und wir hoffen, dass vielleicht in Kürze doch noch einmal eine etwas ausgiebigere Deutschland-Tour von den Jungs bekannt gegeben wird.