mit neuer Musik von Father John Misty, The Districts, Man Without Country, Liam Hayes, BC Camplight, Matt Simons, Blind Guardian & Stuard.
// The Districts sind gerade der heißeste Scheiß aus dem Vereinigten Königreich. Ihr aktuelles Album „A Flourish And A Spoil“ versteht es ja auch sehr gekonnt die schönsten Momente von Kings of Leon bis hin zu den Strokes unter einen Hut zu packen und daraus ein rundes Gesamtpaket zu schnüren. Die zehn Songs der Platte sind allesamt Hits und schlagen dermaßen viele Hacken, dass einem immer wieder ein breites Grinsen übers Gesicht huscht. Das hier ist Stadion-Rock für Fortgechrittene und dürfte nicht nur die Kollegen aus dem Hause Kings Of Leon ziemlich neidisch werden lassen. Live hat die Bands übrigens auch ganz schön was drauf. Schließlich konnten sie auf der Bühne mit so illustren Kollegen wie Dr. Dog und Temples schon jede Menge Erfahrung sammeln, was schließlich zu gefeierten Sets beim Lollapalooza und Reading Festival führte. Die Rezensenten jedenfalls kamen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und so freuen wir uns, dass die Gruppe in diesen Tagen auch hierzulande aufschlägt (unter anderem in München am 18.4. und in Frankfurt am 23.4.). Lass dir dieses Spektakel auf keinen Fall entgehen.
// Father John Misty hat ja mit „Bored In The USA“ erst vor kurzem einen schicken Underground-Hit aus dem Hut gezaubert. Nun erscheint auch endlich das dazugehörige Album und weiß mitt elf spannenden Arrangements zu punkten. „I Love You, Honeybear“ ist nach dem ambitionierten Vorgänger „Fear Fun“ das Album, das den Künstler auch in kommerzieller Hinsicht aufs nächste Level schubsen könnte. Ihm selbst dürfte das wahrscheinlich herzlich egal sein, aber diese Platte hier hat einfach etwas. Die Stücke sind dermaßen ausgeklügelt und spannend in Szene gesetzt, dass man auch nach dem zwanzigsten Durchlauf noch etwas Neues entdeckt und so tiefer und tiefer in die Musik eindringt. Dabei stößt man neben orechstralen Passagen auch auf Mariachi-Beats und elektronische Anleihen. Jazz Parts und Solo-Gesänge gibt’s auch noch inklusive. Wenn du also genug hast von den gleichförmigen Formatradio-Songs in den Charts hast, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Man Withou Country schnuppern mit ihren packenden Elektro-Pop-Songs immer wieder an den großen von Depeche Mode und New Order oder der Experimentierfreude von Mirwais. Schade eigentlich, dass hierzulande noch kaum einer so recht Notiz genommen hat von der Band um Ryan James und Tomas Greenhalf, die mit „Foe“ bereits ein gelungenes Debütalbum vorlegten. Nun erscheint unter dem Titel „Maximum Entropy“ das zweite Album des Duos und auch diesmal wird man eingelullt von den elektronischen Klangteppichen, die hier vor einem ausgebreitet werden. Ja, dieses Platte hier ist eins chimmerndes Juwel auf das man sich allerdings erst einlassen muss, bevor es sich in vollem Glanz entfaltet. Wenn du also auf eleektronische Pop-Klänge stehst, dann riskier doch mal einen Durchlauf. Es könnte sich als lohnenswert erweisen.
// Liam Hayes aus Chicago ist ein charismatischer Künstler. Erst kürzlich hat er für Roman Coppola einen kompletten Soundtrack zum Streifen „Charlies Welt“ aus dem Ärmel schütteln dürfen und nun macht sich der Multi-Intrumentalist daran einen imposanten Mix aus Songwriter und Alternative-Anleihen aus dem Ärmel zu schütteln. Die Musik eignet sich noch dazu ganz hervorragend dazu, sich selbst mal wieder auf Nostalgie-Modus zu schubsen. Schließlich werden hier experimentelle Klänge eines Sean Lennon mit Beach Boys-Melodien gekontert und so ist auch sicher gestellt, dass die Platte bis zum fulminanten Ende hin spannend bleibt. Wenn du also auf Post-Pop mit herzerweichenden Melodien stehst, dann schnapp dir dieses sympathische Werk namens „Slurrup“ und widme dich kurz darauf dem Back-Katalog des Musikers von Plush. Da hier ist nämlich bereits seine fünfte Platte.
// BC Camplight sind hierzulande noch ein echter Geheimtipp. Nach den beiden ersten Veröffentlichungen aus den Jahren 2005 und 2007 widmet sich Mastermind Brian Christinzio nun abermals den unterschiedlichsten Facetten des Pop-Genres. Dabei kommen nicht nur Surf-Pop, sondern auch Soul-Fans auf ihre Kosten. Und James Blake wird wahrscheinlcih auch neidisch gucken,w enn ein Song wie „Just Because I Love You“ das Soundsystem flutet. „How To Die In The North“ ist eines dieser Alben, das vor allem von der famosen Stimme des Protagonisten zusammengehalten wird. Es ist viel zu vielschichtig und hintersinnig, um es bereits beim ersten Durchlauf zu begreifen. Hat man es sich aber erst einmal gemütlich gemacht mit dieser Platte, dann kommt man so schnell nicht wieder von der Musik des begnadten Liedermachers aus Manchester los.
// Sehr viel zugänglicher ist da schon die aktuelle Platte von Matt Simons geraten. Der Liedermacher hat nach einer üebrstandenen Schreibblokade mal wieder ein neues Album veröffentlicht, das einen irgendwo zwischen den Polen Indie- und 60s-Pop abholt. Manch einem mag ein Stück wie „Tonight“ vielleicht zu poppig sein, der aber wird vielleicht im Anschluss von der Tracy Chapman-mäßigen Pop-Nummer „Wight On Me“ begeistert sein. Überhaupt ist Vielseitigkeit Trumpf auf „Catch & Release“ und so schleichen sich zwischen die potentiellen Hits auch immer wieder schimmernde Perlen wie „State Of Things“, die dafür sorgen, dass man sich die Platte auch gerne noch ein paar weitere Mal anhört.
// Metallische Klänge sind bei uns in letzter Zeit leider etwas kurz gekommen, da kommt uns das neue Album von Blind Guardian natürlich gerate recht. Spätestens seit dem epochalen „Imatinations From The Other Side“ zählt die Band zu den wichtigsten ihres Fachs und so wird auch das neue Album erstmal von einem fantastischen Chorgesang eingeleitet. Anschließend wird dann aber sofort aufs Gaspedal getreten und der Hörer auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen geschickt. Die Stücke sind dabei dermaßen verwinkelt und wechseln so oft die Richtung, dass man zu Beginn erstmal schauen muss, dass man als Zuhörer auch hinterher gekommt. Spätesten aber nach dem fünften Durchlauf ist klar: „Beyond The Red Mirror“ ist ein echter Hammer und setzt sich auch zunehmend in den Gehörgängen fest. Songs wie „Twilight Of The Gods“ und „The Throne“ gehören mit zum Besten, was die Band bis dato aus dem Ärmel schüttelte und dürfte allen Fans der Band ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern. Wir jedenfalls sind begeistert und empfehlen die Special Edition, die mit dem tollen Bonus-Track „Distant Memories“ ausgestattet ist. Der gehört nämlich mit zu den besten Stücken des Albums.
// Indierock im 90s-Modus ist heutzutage leider etwas aus der Mode gekommen. Warum das so ist, ist schwer zu sagen, trotzdem sollte man dem aktuellen Album von Stuard mal ein paar Durchläufe schenken. „Talking From The Heart“ ist nämlich nur so gespickt mit Hits und könnte all jenen ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern, die sich schon immer eine Melange aus den schönsten Klängen von Miles, The Electric Club und Maximo Park gewünscht haben. Dabei traut sich der Musiker auch immer wieder seine hymnischen Strophen in packende Refrains münden zu lassen und beschert uns auf diese Weise einen echten Knaller von einem Album, der einen im Anschluss nicht mehr so schnell loslässt. Wenn du also auf Songs stehst, zu denen man im Disconebel so richtig schön die Hüften schwingen kann, dann schnapp dir diese Platte. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?