mit den Bänden Hack/Slash (Band 13), Birthright, Das Goon-Universum, The Walking Dead (Band 24), Providence, Beste Bilder und Heile Bilder.

// Ein paar wirklich tolle Comics beschert uns auch der renommierte „Cross Cult“-Verlag, um einen das Weihnachtsfest zu versüßen. Den Auftakt macht die in zwischen bei Band 13 angelangte Reihe „Hack/Slash“, die sich auf selbstironische Weise daran wagt, ein paar Horrorklassiker durch den Kakao zu ziehen. Selbiges geschieht auf solch liebevolle und hintersinnige Weise, das man als Fan diverser Slasher-Streifen immer wieder ins Schwärmen gerät und so können wir euch das aktuelle Werk namens „Die dunkle Seite“ nur innig ans Herz legen. Der Titel deutet diesmal allerdings schon an, dass es ziemlich düster zugeht in der neuesten Ausgabe und das liegt daran, dass Vlad immer noch an einer komischen Krankheit leidet. Auf der Suche nach einem Heilmittel sieht er sich mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und das ist kein Zuckerschlecken. Ganz im Gegenteil: Die Macher rund um Justin Jordan, Daniel Leister, Steve Seeley, James Lowder und Josh Blayalock wagen sich in den einzelnen Episoden immer wieder daran, die Psyche der Figuren tiefer auszuleuchten und tragen dabei allerhand Unheil zu Tage. Selbiges scheint sich auch in der neuen Reihe „Birthright“ anzubahnen, als eines Tages der Sohn der Rhodes Familie (namentlich Mikey) verschwindet. Als er ein Jahr später allerdings wieder vor ihnen steht und noch dazu zu einem waschechten Muskelpaket mutiert ist, scheint er wie ausgewchselt. Nicht nur ist er sichtlich erwachsen geworden, er gibt auch zu Protokoll, dass er mit einem mächtigen Tyrannen in einer Welt namens Terrenos gekämpft hätte. Nun will er seine Heimat vor einer großen Gefahr beschützen, doch es bleibt erst einmal unklar, ob das tatsächlich sein richtiger Plan ist oder ob noch etwas anderes dahinter steckt. In „Heimkehr“ gelingt es den Machern um Joshua Williamson, Andrei Bressan und Adriano Lucas dabei sehr gekonnt, Fantasy und Realität miteinander zu verschmelzen und so einen packenden Rundumschlag zu präsentieren, der jetzt schon die Lust auf die weiteren Bände befeuert. Aus dem Hause „Goon“ bekommen wir derweil einen wirklichen Rundumschlag präsentiert, der mit drei Bänden ein nahezu episches Ausmaß einnimmt. Wir kennen ja bereits das „Hellboy Universum“, nun sind wir im „Goon Universum angekommen“ und freuen uns zusammen mit Schöpfer Eric Powell über „Die schwarze Bürde des Gewissens“, „Die Quittung kriegt der Tod“ und „Die körperlich Entstellten und geistig Verdorbenen“. Erstere thematisiert die Geschichte mehrerer von den Toden wieder auferstandenen, was dem Goon zu einem unverhofften Widersehen mit einer einst Geliebten verhilft. Weiter geht es nach der Rückkehr des Mob-Bosses Labrazio mit einer Horde wilder Gorillas und einem schwarzen Assassin, die dem Goon einfach keine Ruhe gönnen wollen. Dabei hat er doch gerade Geburtstag und würde einfach nur gerne eine Runde an der Bar rumhängen. Seine Freunde und Feinde aber haben andere Pläne. Zu guter Letzt tauchen dann auch noch Vampire auf der Mattscheibe auf und der Goon nimmt es zusammen mit Franky mit der kompletten Unterhaltungsbranche auf. Wie dieses Spektakel wohl endet? Lasst euch dieses Großereignis in Sachen Eric Powell auf keinen Fall entgehen und schnappt euch auch gleich noch den aktuellen Band der Endlos-Zombie-Reihe „The Walking Dead“. Im inzwischen 24ten Teil dreht sich alles um „Leben und Tod“ und Rick versucht eine neue Zivilisation inmitten des ganzen Zombie-Chaos zu errichten. Zusammen mit Ezekiel will er das Königreich bis zur Küste erweitern, während sein Sohn Carl sich den Flüsterern anschließt und sie zu ihrer Gruppe begleitet. Ob das wirklich gut ausgeht? Der neueste Band erfüllt die hohen Erwartungen und macht Lust auf Weiteres, wobei ich mich wirklich nicht erinnern kann, dass mich eine Reihe mal über die Distanz von 24 Bänden so gefesselt hätte wie diese hier, es lohnt sich also auch für Fans der TV-Serie noch einmal neu einzusteigen in die Welt von Robert Kirkmann und seinen Helfern Charlie Adlard, Stefano Gaudiano und Cliff Rathburn.

// Überaus hintersinnig geht’s derweil im aktuellen Werk des Comic-Altmeisters Alan Moore zu. Der wagt sich nämlich in seinem aktuellen Werk an das gute, alte H.P. Lovecraft-Universum heran und kreiert daraus etwas Neues. Die Geschichte „Providence“ setzt dabei an im gleichnamigen Ort und gleichzeitig der Geburtsstätte der Fantasy-Legende. Dort klemmen wir uns an die Ferse von Reporter Robert Black, der sich daran macht im Jahre 1919 ein persönliches Geheimnis zu schützen. In der Hauptstadt von Rhode Island stößt er dabei auf eine sogenannte Welt der Schatten, die voller Mysterien steckt. Zusammen mit Zeichner Jason Burrows macht sich Moore daran, ein komplexes Universum voller Seitenhiebe und Querverweise zu kreieren, das einen Schritt für Schritt in seinen Bann zieht. Wenn du also auf Fantasy-Geschichten stehst und gleichzeitig an Moores Klassiker „From Hell“ deine helle Freude hattest, dann lass dir dieses moderne Meisterstück nicht entgehen.

// Passend zum Jahreswechsel gibt’s natürlich auch in diesem Jahr wieder neuen Stoff für die Lachmuskeln. Die Reihe „Beste Bilder“ erscheint in diesen Tagen bereits als sechste Ausgabe und hat auch diesmal allerhand witzige Cartoons in sich versammelt, die man sich als Fan von hintersinnigen Karikaturen auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Die beiden Herausgeber Wolfgang Kleinert und Dieter Schwalm haben die Creme de la Creme der hiesigen Szene in diesem Werk vereint und so dürfte am Ende auch wirklich für jeden etwas dabei sein. Ob der VW-Skandal, Sepp Blatter oder die Flüchtlingswelle. Hier wird augenzwinkernd auf gesellschaftliche Missstände hingewiesen und man kommt über die volle Distanz von 168 Seiten gar nicht mehr aus dem Grinsen heraus. Mit dabei sind zahllose Mitwirkende wie Reiner Ehrt, Katz & Goldt. Nicolas Mahler oder Peter Butschkow, die sich an sympathischen Einfällen gegenseitig noch übertreffen. Wer sich weniger ums Politische schert und lieber ein bisschen das Familienleben auf seine Anekdoten abklopfen möchte, der ist derweil bei der Reihe „Heile Bilder“ an der richtigen Adresse. Das Werk, welches ebenfalls bei „Lappan“ erscheint, widmet sich nicht nur den nervigen Schwiegereltern, sondern auch pubertierenden Kindern oder dem Zusammenleben in Patchworkfamilien. Hier bekommt jeder sein Fett weg und das selige Miteinander wird auf seine fiesen Zwischenräume abgeklopft. Heraus kommt eine herrlich komische und gleichsam bitterböse Hommage an die liebe Familie, die in dieser geballten Form ihresgleichen sucht. Wir wünschen allen Lesern deshalb jetzt schon viel Spaß beim Lesen und frohe Weihnachten euch allen. Bis zum nächsten Strichcode.