// zuckerbeat vol. (4)46 – „holzi holzi holz“

mit neuer Musik von Useless ID, 257ers, Rebelution, Megazwei, Yung, Snoop Dogg, Teesy und der Giraffenaffengang. // Wir standen den Punkrockern von Useless ID ja schon seit Jahren wohlgesonnen gegenüber, aber mit ihrem aktuellen Werk haben sie ihr absolutes Meisterstück abgeliefert. Der nach vorne preschende Auftakt mit „Land Of Idiocracy“ und „Stopwatch“ leutet einen 15-teiligen […]

mit neuer Musik von Useless ID, 257ers, Rebelution, Megazwei, Yung, Snoop Dogg, Teesy und der Giraffenaffengang.

useless-id// Wir standen den Punkrockern von Useless ID ja schon seit Jahren wohlgesonnen gegenüber, aber mit ihrem aktuellen Werk haben sie ihr absolutes Meisterstück abgeliefert. Der nach vorne preschende Auftakt mit „Land Of Idiocracy“ und „Stopwatch“ leutet einen 15-teiligen Hitreigen ein, der erst mit den letzten Zeilen des hymnischen Abschlusstracks „Closer To The Edge“ sein Ende findet. „State Is Burning“ ist ein Album, das man nach 20 Jahren Bandgeschichte erstmal aus dem Ärmel schütteln muss. Von Müdigkeit keine Spur, gelingt es der Band eine ganz wunderbare Melange aus Pennywise- und Bad Religion-Gedächtnismelodien aus dem Ärmel zu schütteln und schon beim zweiten Durchlauf wird dann von allen lauthals mitgegrölt. Wer also mal wieder ein richtig knackiges Punkrock-Album hören möchte, der sollte sich die Platte auf keinen Fall entgehen lassen.

257ers// Es hat zugegeben ein wenig gedauert, bis wir uns in die neue Scheibe der 257ers reingehört hatten. Zum einen haben wir natürlich Keule vermisst, zum anderen ist der nach vorne rockende Ansatz des Vorgängers erstmal ein wenig unter den Teppich gekehrt geworden. Stattdessen piept und ballert es auf „Mikrokosmos“ an allen Ecken und Enden und diese Detailversessenheit ist es auch, die diese Platte hier so unsagbar spannend macht. Eingeleitet von dem schlagfertigen Opener „Wieder da“ bekommen wir nicht nur knackige Hits wie „Save Money“ oder „Holland“ um die Ohren gehauen, sondern auch eine Hommage an „Elton John“ und ein treffsicheres „Out Of Se Window“ im astreinen Denglisch vor den Latz geknallt. Ob das nicht irgendwie peinlich rüberkommt? Ganz im Gegenteil: diese Jungs hier verstehen es selbst aus einem Stück „Holz“ noch eine wunderbare Ballade zu zimmern. Also einfach mal antesten, die Platte und dann immer wieder von vorne hören. Dieser „Mikrokosmos“ hier wächst mit jedem weiteren Durchlauf.

rebelution// Die Band Rebelution beschert uns schon seit Jahren großartige Alben, die allen Fans von SOJA, Sublime oder Mike Pinto das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. In diesen Tagen erscheint mit „Falling Into Place“ nun ein weiteres Werk der Gruppe, die nach 12 Jahren in ihrer amerikanischen Heimat längst über den Status des Geheimtipps hinweg ist. Über 350.000 Alben haben Rebelution ohne große Promotion unters Volk gebracht und wer einmal ihrem Sound verfallen ist, der kommt so schnell auch nicht mehr davon los. Die neuen elf Songs orientieren sich dabei weitestgehend an dem bis dato etablierten Sound und man wippt schon nach wenigen Sekunden freudig im Takt. Wenn du also noch nach einem passenden Soundtrack zum Sommerbeginn suchst, dann lass dir diesen Geheimtipp hier auf keinen Fall entgehen. Diese Band lohnt sich. Nicht nur für Reggae-Fans.

megazwei1// Sechs junge Männer haben sich derweil unter dem Namen Megazwei zusammengerauft und klingen dabei ein wenig, als würde die Musik von Casper auf die energischen Momente von Such A Surge treffen. Passend dazu nennt sich ihr Debüt dann auch gleich noch „Bengalos“ und hat man sich erstmal eingelassen auf den Sound der Mainzer, nimmt einen die Platte auch ziemlich schnell gefangen. Nach ihrer „Schwarzlicht“-EP gelingt es den Jungs spielend 15 Songs aus dem Ärmel zu schütteln, ohne das einem auch nur einen Moment langweilig würde. Wenn du also auf packende Hymnen mit treibenden Gitarren stehst, dann schnapp dir diese Platte. Sie eignet sich ganz hervorragend um die Mixtapes für die anstehenden Sommerfestivals zu vervollständigen.

yung// Inzwischen ist das Projekt Yung des dänischen Musikers Mikkel Holm Silkjaer zu einer waschechten Band angewachsen und die schüttelt dann auch gleich mal ihr Debütalbum aus dem Ärmel. Irgendwo zwischen den Polen Post- und Pop-Punk sei ihr Sound angesiedelt, gibt die Combo zu Protokoll und zugegeben: es macht wirklich verdammt viel Spaß sich diesen ungestümen Longplyer zu gemüte zu führen. Im Geiste von Jay Retard und beeinflusst von Nirvana und den Replacements entsteht auf diese Weise ein ebenso unmittelbares wie enthusiastisches Werk, zu dem man am Liebsten die Wohnung ein bisschen umdekorrieren möchte. Ob dabei auch alles schön heil bleibt? Wir wagen es zu bezweifeln.

snoop// Snoop Dogg hat alles erreicht, was man als Musiker erreichen kann. Er ist ein Multi-Platin Seller, der sich ganz nebenbei auch ein kleines Imperium als Schauspieler aufgebaut hat. Seit 1993 bringt er inzwischen auf 13 Alben und nach seinen Ausflügen in entspannte Reggae-Gefilde (unter dem Pseudonym Snoop Lion) ist nun auch endlich mal wieder alles beim alten. Zusammen mit Swiss Beatz, Just Blaze und Wiz Khalifa knallt er uns auf „Coolaid“ zwanzig entspannte Tracks vor den Latz, die deutlich machen, dass Snoop den gegenwärtigen Zeitgeist ebenso absorbiert zu haben scheint, wie den der 90er Jahre. Wenn du also mal wieder so richtig schön die Seele baumeln lassen möchtest, dann lass dir diese spannende Platte nicht entgehen. Von Müdigkeit jedenfalls ist im Hause Snoop Dogg nichts zu spüren.

teesy// Während Teesy gerade mit seiner aktuellen Hitsingle „Elisabeth“ alle verrückt macht, biegt auch schon der dazugehörige Longplayer um die Ecke, und der verfolgt den eingeschlagenen Weg zielgerichtet weiter. „Wünschdirwas“ ist ein Pop-Album, dass es sich irgendwo zwischen den Polen „Neo-R´n`B“- und elektrifiziertem Funk gemütlich macht und dabei einen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt. Es könnte also diesmal klappen mit dem großen Durchbruch für den sympathischen Musiker, auch deshalb weil er auf namhafte Unterstützung aus dem Hause Cro zurückgreifen kann. Der ist hier nämlich gleich bei zwei Tracks mit am Start und sorgt für ein gehöriges Maß an gute Laune und Abwechslung. Wenn du also noch nach einem euphorischen Sommer-Pop-Album suchst, dann gib der Platte mal eine Chance.

giraffenaffen// Die „Giraffenaffengang“ beschert uns ja in regelmäßigen Abständen hübsche Songs für den Nachwuchs, die einem auch als Erwachsener nicht peinlich sein müssen. Nun liegt unter dem Titel „Nö mit Ö“ ein neues Werk der sympathischen Gesellen vor, wobei diesmal mit der Sängerin Klaro Klaro und dem DJ Boris Beat zwei langjährige Protagonisten weiter in den Vordergrund rücken. Heraus kommt ein kunterbunter Schatz schmissiger Hits, die sowohl in der Südsee, als auch im heimischen Kinderzimmer für jede Menge Aufregung sorgen sollten. Wenn du also genaueres wissen möchtest über „Albi Albatross“ und den „Spaghetto Rap“, dann lass dir diesen wilden Spaß nicht entgehen.