mit neuen Büchern vom Blumentopf, Bruce Springsteen, Rich Cohen, David F. Ross und Alexander Kühne.

// Man mag es immer noch nicht so recht glauben. Die Jungs aus dem Reihenhaus, namentlich Blumentopf, haben ihren Abschied beschlossen und schon schwelgt man in schönen Erinnerungen an die großen Knaller wie „6 Meter 90“ oder der „Partysafari“ und möchte auf der Stelle die komplette Diskographie des Topfs von vorne bis hinten durchhören. Um einen den Abschied zusätzlich noch etwas schwerer zu machen, erscheint jetzt auch noch ein ganz wunderbares Buch, das sich mit der Karriere der Münchner Rap-Crew beschäftigt. „BLUMENTOPF, 1992-2016 – 24 Jahre deutsche HipHop-Geschichte“ bietet dabei nicht nur einen charmanten Überblick über die wichtigsten Stationen der Karriere, sondern es kommen auch zahlreiche Weggefährten des Topfs zu Wort. Ob DavidPe (Main Concept), Clueso, Falk Schacht oder Smudo. Jeder hat eine kleine Geschichte4 über die Jungs auf Lager und so macht es einfach nur verdammt viel Spaß, sich durch dieses Sammelsurium an Anekdoten zu wühlen. Nach 784 gespielten Shows haben sich nunmal eine ganze Menge Geschichten angesammelt und so bekommt man durch dieses Werk einen nie für möglich gehaltenen Einblick hinter die Kulissen des Blumentopfs, dessen Musik uns Gott sei Dank auch in Zukunft weiter erhalten bleiben wird.

// Bruce Springsteen wiederum hat es auch endlich getan. Er hat seine eigene Biografie veröffentlicht und schafft es dabei doch tatsächlich noch zahlreiche Anekdoten zu präsentieren, die bis dato noch nicht ans Licht der Öffentlichkeit gezurrt wurden. In „Born To Run“ erzählt er nochmal von seinem famosen Aufstieg als Musiker und von den zahlreichen Steinen, die ihm dabei im Weg lagen. Im Grunde genommen lebt der Künstler hier den Traum eines jeden Arbeiters, der sich durch seine Musik von allen Fesseln der Gesellschaft zu befreien vermag. Er wird heutzutage nicht nur verehrt von den großen Massen, sondern auch von einer kleinen, aber feinen Fangemeinde für seine ruhigen Alben „Nebraska“ auf Händen getragen. Wenn du also ganz nahe heranrücken möchtest an den Menschen hinter der Musik, dann lass dir diese Autobiographie nicht entgehen. Du wirst danach mit Sicherheit noch einmal deinen Plattenschrank durchwühlen und viele der Songs noch einmal mit völlig neuen Augen sehen. Ein durchweg gelungenes Werk, das einen ganz nahe heranlässt an den Menschen Bruce Springsteen. Wir sind begeistert.

// Wenn du also junger Mensch die Chance erhalten würdest, eine weltberühmte Band bei ihren US-Touren zu begleiten, dann würdest du wahrscheinlich auch sofort zuschlagen. So erging es in den 60ern auch Rich Cohen und der hat nun eine überaus spannende Geschichte über das damals Erlebte geschrieben. „Die Sonne, der Mond & Die Rolling Stones – Ein Leben im Schatten der größten Rockband der Welt“ dreht sich dabei auch um all die Dinge, die nur im inneren Zirkel geschehen sind. Soll heißen: dieses Werk steckt voller Anekdoten und ist somit ein gefundenes Fressen für alle Fans der legendären Rockband. Dabei gelingt es Cohen immer wieder mit den gängigen Biografie-Klischees zu brechen und ein ebenso witziges, wie freches Werk aus dem Ärmel zu schütteln, das einem noch lange in Erinnerung bleibt. Wenn du also noch nach Hintergrundinfos zum bewegten Leben der Rock-Götter suchst, hier bekommst du sie.

// In die 80er zurück versetzt uns der aktuelle Roman des Glasgower Schriftstellers David F. Ross. Der Autor legt mit „Schottendisco“ ein imposantes Debüt hin, dass man sich als Fan von „Trainspotting“ und „Kill Your Friends“ auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Im Mittelpunkte stehen dabei zwei ziemlich planlose Jungs, die noch dazu überhaupt keine Perspektiven haben. Stattdessen leihen sie sich lieber eine kleine Anlage und veranstalten damit ein paar charmante Geburtstagspartys. Damit einhergehend springt natürlich auch etwas Schotter bei der ganzen Aktion für das Duo heraus, nur blöd, dass ein anderer Partyveranstalter nicht gerade erfreut darüber ist, dass die beiden auf einmal ein potenziellen Konkurrenzunternehmen aus dem Boden stampfen. Wenn du also auf Coming Of Age-geschichten stehst, die noch dazu ganz herrlich den Zeitgeist der 80er einfangen, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse. Und einen kostenlosen Song-Download gibt’s auch gleich noch via QR-Code oben drauf. Da bleiben nun wirklich keine Wünsche offen und wir freuen uns jetzt schon auf die Fortsetzung, die wohl schon in Kürze erscheinen soll.

// „Düsterbusch City Lights“ wiederum versetzt uns derweil an den Rande des Spreewalds. Dort wohnt ein gewisser Anton hinter einem astreinen Mähdrescherfriedhof und hat große Träume. Irgendwann hat er die tolle Idee aus seinem Dorf eine echte Metropole zu machen und will mit ein paar Kumpels kurzerhand einen echten Szene-Club in der Provinz aufziehen. Wie ihm das gelingt und wie mitreißend das alles beim Leser ankommt… du solltest dir „Düsterbusch City Lights“ auf keinen Fall entgehen lassen. Das Werk strotzt nicht nur vor Enthusiasmus, es dürfte auch all jenen ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern, die schon an Rocko Schamonis „Dorfpunks“ ihre helle Freude hatten. Alexander Kühne ist damit ein echter Glücksgriff gelungen, der auch noch auf den zahlreichen Geschehnissen seiner eigenen Vergangenheit beruht. Also feiert mal schön eine Runde mit. Bis zur nächsten Leserunde.