// zuckerbeat vol. (5)09 – „islands“

mit neuer Musik von Ash, Milliarden, Bernd Begemann & die Befeiung, Jazzanova und Simian Mobile Disco. // Als Fan von früher ist man natürlich immer ein wenig vorbelastet, wenn es um die aktuelle Bewertung des Schaffens einer Band geht, die man bereits vom Debütalbum an feierte. Das neue Album von Ash zu besprechen, fällt mir […]

mit neuer Musik von Ash, Milliarden, Bernd Begemann & die Befeiung, Jazzanova und Simian Mobile Disco.

// Als Fan von früher ist man natürlich immer ein wenig vorbelastet, wenn es um die aktuelle Bewertung des Schaffens einer Band geht, die man bereits vom Debütalbum an feierte. Das neue Album von Ash zu besprechen, fällt mir deshalb auch gar nicht so leicht. Ist das jetzt die Nostalgie, die ich hier feiere oder kann die Scheibe tatsächlich mit den alten Klassikern der Band mithalten. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Songs wie „Buzzkill“ oder „Summersault“ schließt man natürlich sofort ins Herz und möchte sie auf der Stelle aufs nächste Festivaltape für den Sommer packen. Der Rest der Scheibe wächst dann von Durchlauf zu Durchlauf und schon bald kommt man nicht mehr los von dieser Scheibe, mit der man tatsächlich ein paar schöne Tage auf einer einsamen Insel verweilen möchte. Gib „Islands“ also gerne mal eine Chance. Es könnte sich als lohnenswert herausstellen.

// „Berlin, Berlin“ schallt es einem aus den Boxen entgegen, wenn die neue Single der Gruppe Milliarden läuft. Die will es nun endgültig wissen und knallt uns ein Album vor den Latz, dem man unbedingt mal eine Chance geben sollte. Mehr als einmal wird hier deutlich, dass man es hier mit einer aufstrebenden Band am deutschen Indie-Pop-Himmel zu tun hat. Der Erstling machte ja schon ordentlich Dampf, aber auf diesem Album klingt alles so dermaßen dringlich, das man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Bleibt am Ende eigentlich nur zu hoffen, dass die Scheibe auch beim 50ten Durchlauf noch zündet. Ein passendes Pop-Feuerwerk für den Moment haben uns Milliarden aber allemal ans Firmament gezaubert.

// Nachdem er zuvor schon eine astreine Doppel-LP mit 28 Songs aus den Ärmeln schüttelte, macht sich Bernd Begemann nun zusammen mit Kai Dorenkamp am Klavier daran, ein neues Album in Szene zu setzen. „Die Stadt und das Mädchen“ nennt sich das Werk des langjährigen Musikers, der sich nun daran macht seine Musik wieder auf das Wesentliche zu reduzieren. Lediglich begleitet vom Klavierspiel seines Partners, der auch bei „Die Befreiung“ aktiv ist, entpuppt sich die Scheibe als astreines Konzeptalbum, das sich mit den Zuständen des Aufbrechens, Weggehens und Neuanfangens auseinander setzt. Dazu hat Bernd Begemann Songs aus drei Jahrzehnten ausgewählt und neu arrangiert und das Ergebnis ist bemerkenswert. Wir jedenfalls lass uns nur zu gerne von den zwölf Stücken um den kleinen Finger wickeln und freuen uns jetzt schon auf weitere Großtaten dieses so vielschichtigen Musikers.

// Bereits seit 20 Jahren ist das Jazz-Pop-Kollektiv namens Jazzanova nun schon künstlerisch aktiv und auch das neue Album der Gruppe hat es in sich. 10 Jahre hat es gedauert, bis nun endlich wieder neuer Stoff von den Jungs in den Handel kommt, aber das Warten hat sich gelohnt. Auf „The Pool“ vermengt die Gruppe Neo-Soul, Jazz und poppige Momente zu einer solch stimmigen Melange, das man aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus kommt. Relaxed lehnt man sich in seinem Sessel zurück und lässt mit diesen Klängen die Sonne herein. Dabei hauen einem die Mitglieder synthetische Klänge genauso um die Ohren wie passgenaue Samples, außerdem darf man sich als Hörer über jede Menge Features von Jamie Cullum, Charlotte OC, Oddisee und viele andere freuen. Für jede Menge Abwechslung ist also gesorgt.

// Fünf Studioalben haben die Kollegen aus dem Hause Simian Mobile Disco inzwischen bereits auf dem Buckel und doch strotzt ihr neues Album auch diesmal wieder nur so vor Inspiration. Neun Songs haben sich auf die Scheibe namens „Murmurations“ verirrt und die haben es allesamt in sich. Zusammen mit so illustren Gesellen wie Kazim Rashid und Carri Mudden machen sie sich daran ihren elektronischen Klängen neues Leben einzuhauchen und es entsteht ein spannendes Werk, das sowohl im Club, als auch über Headphones perfekt funktioniert. Wenn du also noch nach tanzbaren Klängen für den anstehenden Sommer suchst, dann lass dir dieses Werk hier nicht durch die Lappen gehen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.