// zuckerbeat vol. (5)13 – „against all ears“

mit neuer Musik von Let´s Eat Grandma, Xavier Rudd, Propellerheads, Garbage und Soulwax. // Endlich ein neues Album bringen in diesen Tagen die beiden Artistinnen aus dem Hause Let´s Eat Grandma auf den Markt. Rosa Walton und Jenny Hollingworth geben sich in diesem Zusammenhang alle Mühe die Fans des 2016er Vorläufers „I, Gemini“ mit neuen, […]

mit neuer Musik von Let´s Eat Grandma, Xavier Rudd, Propellerheads, Garbage und Soulwax.

// Endlich ein neues Album bringen in diesen Tagen die beiden Artistinnen aus dem Hause Let´s Eat Grandma auf den Markt. Rosa Walton und Jenny Hollingworth geben sich in diesem Zusammenhang alle Mühe die Fans des 2016er Vorläufers „I, Gemini“ mit neuen, bittersüßen Indie-Pop-Perlen zu beglücken, die einen so schnell nicht mehr loslassen. „Against All Ears“ ist in diesem Zusammenhang auch von den Produzenten David Wrench, Faris Badawan (The Horrors) und SOPHIE geprägt. Alles klingt trotz der unterschiedlichen Herangehensweisen wie aus einem Guss und schon bald jagt einem ein kalter Schauer nach dem anderen über den Rücken. Denn diese Musik hier geht dahin, wo es wehtut und wird nur noch getoppt von dem vielschichtigen Artwork, das von Yanjun Cheng in Form eines digitalen Gemäldes gestaltet worden ist.

// Eigentlich möchte man immer dann, wenn die Musik von Xavier Rudd aus den Boxen plätschert, direkt in Richtung des nächsten Strandcafes abbiegen, um von dort aus das bewegte Leben am Meer auf sich wirken zu lassen. Seine Musik klingt so tiefenentspannt, wie es sonst nur Jack Johnson hinbekommt und auch auf seinem neuen Album stellt sich schon nach wenigen Minuten ein Gefühl der Gelassenheit ein, das einen vollends vereinnahmt. Ähnlich wie Ben Howard gelingt es dem Musiker dabei dennoch seine Musik mit zahlreichen Überraschungsmomenten zu garnieren, so dass sie auch beim x-ten Durchlauf noch Spass machen und man von diesem Sommer-Songwriter-Album gar nicht genug bekommen mag. Worauf also wartest du noch. Schnapp dir dieses Album und häng dir damit eine goldene Sonne an die Zimmerdecke. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Bei der Gelegenheit außerdem noch der Hinweis auf ein spannendes Anniversary-Album der Propellerheads. Die Rede ist natürlich vom Klassiker „Decksandrumsandrockandroll“, der vor exakt 20 Jahren das Licht der Welt erblickte und nun noch einmal im neuen Glanz erstrahlt. Alex Gifford & Will White haben sich nach der Gründung im Jahre 1995 erstmal etwas Zeit gelassen und einige EPs veröffentlichten, bevor sie sich an dieses Album hier wagten. Das Warten wiederum sollte sich lohnen, denn die Songs klingen auch heute noch so spektakulär und tanzbar wie während der großen Ära des Big Beat. Als besonderes Schmankerl wurde natürlich auch hier neben dem Original Album mit dem Über-Hit „History Repeating“ (feat. Shirley Bassey) jede Menge Bonus-Material zusammengekratzt, das alle Tracks der oben bereits erwähnten, vorab veröffentlichten EPs beinhaltet. Na, wenn das mal kein Kaufanreiz ist.

// Ebenfalls zwanzig wird in diesem Jahr das gefeierte zweite Album der Gruppe Garbage, dessen Songs damals zum Standartprogramm jeder gut sortierten Indie-Disco zählten. Nun wird „Version 2.0.“ noch einmal neu aufgelegt und nochmal deutlich, wie wegweisend diese Scheibe damals gewesen ist. Songs wie „I Think I´m Paranoid“ oder „The Trick Is To Keep Breathing“ haben bis heute nichts von ihrem Glanz verloren und werden nun um eine zweite Scheibe ergänzt, die mit zehn neuen Songs zu punkten vermag, von denen einige bis dato noch unveröffentlicht gewesen sind. Es wird den Fans der Band also einiges geboten und so bliebe am Ende eigentlich nur zu hoffen, dass sich Garbage auf ihrem kommenden Album ebenfalls wieder auf diese Großtat von einem Album hier besinnen und Songs von solch zeitloser Schönheit aus dem Ärmel schütteln. Wir jedenfalls gehen nur zu gerne noch einmal mit auf Zeitreise und freuen uns über diese CD-Reissue, die noch einmal die alten nostalgischen Gefühle in uns weckt.

// Bei „Essential“ handelt es sich wiederum nicht um eine Best Of-Compilation aus dem Hause Soulwax, sondern um einen „Essential Mix“, der im vergangenen Jahr für Pete Tongs BBC Radio 1 eingespielt wurde. Nach ihrem Soundtrack zu „Café Belgica“, der die Band facettenreicher denn je präsentierte, werden die Jungs auch diesmal nicht müde ein Risiko einzugehen und erschaffen Musik, die ebenso kreativ wie bemerkenswert anmutet. Die Dewaele Brüder wollen ihrem bisherigen Schaffen stetig neue Facetten hinzufügen und schaffen es mit diesem in zwei Wochen entstandenen Werk auch diesmal weit abseits der ausgetretenen Pfade zu agieren. War ja im Grunde genommen auch zu erwarten, wenn man bedenkt, dass sie unter dem Banner 2manydjs bereits die DJ-Kanzeln des Planeten im Sturm eroberten und anschließend auch noch ihr eigenes Record Label namens „DEEWEE“ aus der Erde stampften. Mit diesem Album jedenfalls haben sie auch diesmal wieder alles richtig gemacht.