mit den Werken Amerika, Hilda und die Vogelparade und Kinderland.

// Robert Crumbs Schaffen ist legendär. Umso mehr freuen wir uns euch heute auf den neuesten Hingucker aus der Feder des „Zap Comix“-Herausgebers aufmerksam machen zu dürfen. Mit Fritz The Cat oder Mr. Natural erschuf er Figuren, die man nie mehr vergaß und durch das Offenlegen von sexuellen Obsessionen überschritt er Grenzen, wie kaum einer im Comic-Bereich zuvor. Nun also liegt auch „Amerika“ in einer hübschen Hardcover-Auflage vor und darin versucht er das große Ganze zu skizzieren, das in seinen Augen zerfressen ist von rassistischen Vorurteilen und falschen Moralvorstellungen. Das Streben nach Macht hält alles am Laufen und Crum schafft es mit seinem Werk ein detailgetreues Zeitportrait aus dem Ärmel zu schütteln, das einen noch Tage später ins Grübeln bringt. Wenn du also mehr wissen möchtest über Robert Crumbs Sicht auf die Welt, dann lass dir dieses fiese Spekatkel in Comic-Form nicht entgehen.

// „Hilda und die Vogelparade“ aus dem Hause „Reprodukt“ wiederum versetzt Hilda hinein in die große Stadt. Das allerdings ist gar nichts für die kleine Abenteuerin und so sehnt sie sich schnell nach ihrem alten Zuhause mit den verwunschenen Tälern zurück. Am Tag der Vogelparade allerdings ist die Stadt für einen Augenblick in ein buntes Farbenmeer getaucht und Hilda fühlt sich auf einmal wie zuhause. Außerdem schlüpfen immer wieder sonderbare Gestalten aus den Häuserschluchten, die Hilda vorher gar nicht bemerkt hat. Luke Pearson jedenfalls gelingt mit seinem neuen Werk mal wieder ein echter Hingucker und auch „Netflix“ zeigt sich dermaßen begeistert von der Geschichten rund um die kleine Hilda, das der Streaming-Dienst kurzerhand eine passende TV-Reihe dazu kreierte. Wenn du also auf phantasievolle und hintersinnige Comics gleichermaßen stehst, dann lass dir dieses Werk nicht durch die Lappen gehen. Es ist auch für erwachsene Leser ein ganz großer Spaß.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf die Neuauflage von „Kinderland“, welche nun zum kleinen Preis ebenfalls bei „Reprodukt“ zu erwerben ist. Wir befinden uns im Rahmen der Geschichte im Ostberlin des Sommers 1989. Ein gewisser Mirco Watzke hat ein Problem, weil er sich Ärger mit den FDJlern eingehandelt hat und der Einzige, der ihm aus der Patsche helfen kann, sitzt ausgerechnet in der Parallelklasse. Dabei dreht sich das Werk von Mawil vor allem ums Erwachsenwerden und um das Thema Freundschaft. Es skizziert „eine Kindheit im Schatten der Mauer“ und man fühlt sich bisweilen, als wäre man tatsächlich selbst dabei gewesen, wenn man dieses völlig zu Recht mit dem „Max und Moritz“-Preis als „bester deutschsprachiger Comic“ ausgezeichnete Werk durchblättert. In diesem Sinne. Viel Spaß bei dieser spannenden Zeitreise. Bis zum nächsten Strichcode.