// aufgelesen vol. (2)74 – „vater unser“

mit neuen Büchern von Angela Lehner, Johan Harstad und Jilliane Hoffman. // Sehr empfehlenswert ist das neue Werk der Autorin Angela Lehner. Selbige hat unter dem Titel „Vater unser“ ein unglaubliches Debüt hingelegt, das einen immer wieder atemlos zurücklässt.  Eines Tages findet sich im Rahmen ihres Buches die Protagonistin in der psychiatrischen Abteilung eines Wiener […]

mit neuen Büchern von Angela Lehner, Johan Harstad und Jilliane Hoffman.

// Sehr empfehlenswert ist das neue Werk der Autorin Angela Lehner. Selbige hat unter dem Titel „Vater unser“ ein unglaubliches Debüt hingelegt, das einen immer wieder atemlos zurücklässt.  Eines Tages findet sich im Rahmen ihres Buches die Protagonistin in der psychiatrischen Abteilung eines Wiener Krankenhauses wieder. Angst allerdings hat sie weder vor den anderen Insassen, noch vor dem übrigen personal. Sie ist stattdessen darauf versessen alle zu manipulieren und trifft dabei auf den Chefpsychiater Doktor Korb. Sie erzählt ihm von ihrer Jugend und vom Treiben in der Familie. Ihr jüngerer Bruder ist seit längerem krank und das Verhältnis zu ihrem Vater ist zerrüttet. Sie will ihn am Liebsten töten, wie sie angibt und schon bald wird auch für den Leser schwer ersichtlich, was hier eigentlich wahr ist und was gelogen. Das alles gelingt der Autorin, weil sie uns eine unzuverlässige Ich-Erzählerin vorsetzt, die nur sehr schwer zu durchschauen ist. Lasst euch also ein auf dieses Werk, das einen immer wieder an der Nase herumführt. Aber Vorsicht. „Vater unser“ ist alles andere als leichte Kost.

// Wer sich gerne wahrhaft epischen, literarischen Herausforderungen stellt, der kommt im aktuellen Werk von Johan Harstad auf seine Kosten. Sein aktueller Roman wird bereits von zahlreichen anderen Literaten und auch von Presseseite als Großereignis gefeiert und so bekommt man als Leser einen ebenso weltumspannendes, wie zeitübergreifendes Werk präsentiert, das einen von der ersten bis zur letzten Seite in Atem hält. Im Mittelpunkt steht ein Norweger namens Max Hansen, der im Stavanger der 80er Jahre aufwächst. Die Väter arbeiten auf Ölplattformen und bekommen ihre Kinder Monatelang nicht zu Gesicht und die Kinder spielen Krieg. Max kommt aufgrund der Abwesenheit seines Vaters seiner Mutter immer näher, bis er eines Tages Mordecai kennenlernt. Er wird nicht nur sein bester Freund, sondern auch ein überaus erfolgreicher Schauspieler. Außerdem lernt Max durch ihn Mischa kennen und verliebt sich in sie. Anschließend wiederum begibt sich Max durch eben jene Mischa auf die Suche nach seinem verschollenen Onkel und irgendwann landen alle zusammen in einer gemeinsamen WG, welche die Erfüllung all ihrer Träume darstellen könnte. Ob sie es allerdings wirklich ist? Lass dich ein auf „Max, Mischa & Die Tet-Offensive“. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Wer sich zu guter Letzt außerdem gerne mal wieder einen spannenden Thriller zu Gemüte führen möchte, der kommt am aktuellen Werk von Jilliane Hoffman nicht vorbei. In ihrem Buch „Nemesis“ konfrontiert uns die Bestsellerautorin, welche uns schon das Buch „Argus“ bescherte, mit einem geheimen Forum im Internet. Dort bezahlen dreizehn Männer viel Geld dafür, um hilflosen Frauen beim Sterben zusehen zu können. Als dann in Miami eine Frauenleiche entdeckt wird, kommt die Staatsanwältin den perversen Spielen auf die Spur und heftet sich an die Fersen des Clubs. Sie will die Verantwortlichen unbedingt zur Rechenschaft ziehen, aber dann verschwindet ein weiteres, potenzielles Opfer. Und schon bald merkt C.J., dass sie selbst mittendrin steckt in diesem Drama, aus dem es scheinbar kein Entkommen zu geben scheint. Ob sie es dennoch schafft, den Tätern auf die Schliche zu kommen? Lass dich ein auf diesen nervenzerfetzenden Roman, der einen immer wieder den Atem raubt. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.

*Einzelne Werke dieses Artikels wurden uns zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt.