// zuckerbeat vol. (5)79 – „halloween“

passend zu Halloween mit düsteren Klängen von Slipknoz, den Pixies, Billie Eilish, Hollywood Vampires, Karin Rabhansl, Stefanie Schrank und Babymetal. //  Gleich zu Beginn unseres Halloween-Specials richten wir den Blick natürlich erst einmal auf das neue Album von Slipknot. Das soll die Band ja wieder zu den Ursprüngen zurückführen und in der ersten Hälfte des […]

passend zu Halloween mit düsteren Klängen von Slipknoz, den Pixies, Billie Eilish, Hollywood Vampires, Karin Rabhansl, Stefanie Schrank und Babymetal.

//  Gleich zu Beginn unseres Halloween-Specials richten wir den Blick natürlich erst einmal auf das neue Album von Slipknot. Das soll die Band ja wieder zu den Ursprüngen zurückführen und in der ersten Hälfte des Albums klappt das auch ganz hervorragend. Der Härtegrad der Songs wurde im Gegensatz zum Vorgänger wieder nach oben gepusht und die Songs machen einfach nur irrsinnig viel Spaß. Zum vollendeten Gesamtkunstwerk wird „We Are Not Your Kind“ dann aber in Albumhälfte Zwei. Die Songs werden experimenteller. Die Interludes sorgen für eine geschlossene Einheit und überhaupt möchte man die Scheibe sofort nach dem Verklingen des letzten Tones wieder von vorne anhören. Das sechste Album von den Maskenmännern rund um Corey Taylor ist also ein echter Dampfhammer vor den Herrn und wir können nicht nur langjährigen Fans der Jungs empfehlen, unbedingt mal reinzuhören.

// Nachdem die Vorabsingle der Pixies bereits auf großes hoffen ließ, steht nun der neue Tonträger „Beneath The Eyrie“ im Regal und der schafft es spielend einen um den kleinen Finger zu wickeln. Natürlich ist es schwierig ein Erbe anzutreten, das als legendär verschrieen ist, aber die Pixies stellen sich dieser Herausforderung und heraus kommt eine spannende Songsammlung rund um die dunklen Seiten des Daseins. Hier geht’s um die Außenseiter der Gesellschaft. Um Hexen und Sonderlinge und man ertappt sich dabei wie man der Platte langsam verfällt, die vom Grammy-nominierten Tom Dalgety wirklich sehr gekonnt in Szene gesetzt worden ist. Lass dich also ein auf den Nachfolger des zwiespältig-beäugten Reunion-Albums „Head Carrier“. Hier gibt’s wirklich viel zu entdecken und du wirst es auch als langjähriger Pixies-Fan ganz sicher nicht bereuen.

// Billie Eilish kann man derzeit nicht mehr entgehen. Nach ihrer sowieso schon gefeierten EP versucht es die vielschichtige Künstlerin nun gleich noch auf Albumlänge und trifft damit voll ins Schwarze. Es gibt dieses Jahr wahrscheinlich kein formvollendeteres Düster-Pop-Album als „When We All Fall Apart Where Do We Go?“ und so tauchen wir ein in eine 14 teilige Achterbahnfahrt, die am liebsten niemals enden möge. Dass dabei auch noch so poppige Kracher wie „Bad Guy“ oder „When The Party´s Over“ herausspringen, ist bemerkenswert und dürfte die talentierte Künstlerin am Ende des Jahres in zahlreiche Hitlisten spülen. Wenn du jedenfalls mal wieder ein richtig schönes Stück Außenseiter-Pop hören möchtest, der einen gerade deshalb mitten ins Herz trifft, dann lass dir dieses Emo-Pop-Manifest nicht entgehen. Fragt sich eigentlich nur, wie Billie Eilish das in Zukunft nochmal toppen möchte?

// Aus dem Hardrock-Bereich haben wir euch in den vergangenen Jahren eher weniger Alben vorgestellt. Wenn allerdings die Namend Alice Cooper, Johnny Depp und Joe Perry in einem Atemzug genannt werden, dann werden auch wir hellhörig. Die Supergroup rund um das illustre Trio hat nämlich in diesen Tagen nach vierjähriger Abstinenz endlich ihr zweites Album veröffentlicht und das hat es in sich. Die Hollywood Vampires sind dabei sehr viel mehr als nur ein Liebhaber-Projekt von renommierten Rock-Dinosauriern mit Hollywood-Glamour als Dekoration. Vielmehr schafft es die Band einem immer wieder ein breites Grinsen abzuringen, wenn sie sich an Cover-Versionen von David Bowies „Heroes“ oder Johnny Thunders „You Can´t Put Your Arms Araound A Memory“ heranwagt. Darüber hinaus finden sich diesmal auch jede Menge Eigenkompositionen auf „Rise“, das von Produzent Tommy Henriksen passgerecht in Szene gesetzt wurde. Wenn du also auf Rockmusik mit Ecken und Kanten stehst, dann lass dir diese 16 Songs nicht entgehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein. Und bekommst ganz nebenbei auch noch zwei Gastauftritte von Jeff Beck und John Waters (beim Song „Welcome To Bushwackers“) präsentiert.

// Während die Tage draußen immer kürzer werden, kann man sich durchaus mal die Zeit nehmen, sich neuen Künstlern zu nähern. Dementsprechend wollen wir euch heute das neue Album von Karin Rabhansl ganz innig ans Herz legen. Die inzwischen vierte Scheibe der Gitarristin und Sängerin aus Trautmannsdorf in Niederbayern ist ein gefundenes Fressen für alle jene, die auch an den Mörderballaden von Nick Cave ihre helle Freude hatten. „Tod & Teufel“ nennt sich die Scheibe der Künstlerin, die sich keinerlei Szeneritualen unterwirft. Stattdessen blickt sie mit ihrer Musik auf spannende Weise über den Teller-Rand und würde damit wahrscheinlich auch hervorragend ins musikalische Raster eines Labels wie „Trikont“ passen. Die Musik selbst wiederum legt sie dann offen, all die Abgründe hinter dem schönen Schein unseres menschlichen Daseins und mit ihrem gelungenen Mix aus Rock- und Pop-Anleihen bleibt das Ganze auch über die volle Distanz von 13 Songs spannend. Wenn du also mehr Wissen willst über all die Stalker, einsamen Herzen und Werwölfe da draußen, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen.

// Sehr empfehlen möchten wir euch heute das erste Solo-Album der Bassistin Stefanie Schrank. Eigentlich mit ihrer Hauptband Locas In Love aktiv, lotet sie auf „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ noch einmal die Grenzen des Möglichen aus und biegt mit charmanten Grooves und jeder Menge analoger Synthies um die Ecke. Zusammen mit dem Düsseldorfer Elektrokünstler Locas Croon erschafft sie einen verträumten Sound, der zwischen den Polen New Wave und Pop balanciert. Der Grundton ist düster und doch schafft sie das Ganze immer wieder mit humoristischen Passagen zu kontern, so dass schöne Erinnerungen an Barbara Morgenstern und Ellen Allien wach werden. Wenn du also auf Songs stehst, die dich mit ihrer Atmosphäre voll von sich einnehmen, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf den neuesten Wurf aus dem Hause Babymetal. Nach drei Jahren Pause melden sich die sympathischen Metallerinnen aus Japan endlich mit einem neuen Album zurück und das schließt nahtlos dort an, wo sie auf ihrem Vorgänger „Metal Resistance“ aufgehört haben. Erst kürzlich konnte man auch in Europa einen Eindruck davon bekommen, wozu diese Band im Stande ist, denn sie legten auf dem Glastonbury-Festival ein dermaßen mitreißendes Set aufs Parkett, dass man sich nur noch erstaunt die Augen reiben konnte. Nun also kommt mit „Metal Galaxy“ neuer Stoff fürs heimische Wohnzimmer aus den Boxen gebrettert und auch diesmal bilden japanischer Pop und harte Metal-Klänge eine spannende Melange. Wenn du also schon immer wissen wolltest, wie sich ein Mix aus hymnischem Pop der Marke Lady Gaga (die ebenfalls Fan der Band ist) und Metallica anhört, dann lass dir dieses Album nicht entgehen. Sängerin Su-Metal, Moametal (Scream & Dance) und Kobametal (Produktion) haben ganze Arbeit geleistet. Und die Feature-Auftritte von Joakim Brodén (Sabaton), Alissa White-Gluz (Arch Enemy) und Tim Henson und Scott LePage (Polyphia) sorgen ebenfalls für jede Menge Abwechslung. Also abfeiern die Scheibe. Und Happy Halloween.