// strichcode vol. (1)77 – „der report der magd“

mit den Werken The Walking Dead (Band 32), Der Report der Magd und Isola. // Man kann es eigentlich immer noch nicht glauben. „The Walking Dead“ – die epischste aller Zombie-Sagen, neigt sich dem Ende zu und so richtig hat niemand wirklich damit gerechnet. Es gab sogar schon Entwürfe für weitere Ausgaben, aber am Ende […]

mit den Werken The Walking Dead (Band 32), Der Report der Magd und Isola.

// Man kann es eigentlich immer noch nicht glauben. „The Walking Dead“ – die epischste aller Zombie-Sagen, neigt sich dem Ende zu und so richtig hat niemand wirklich damit gerechnet. Es gab sogar schon Entwürfe für weitere Ausgaben, aber am Ende hat Mastermind Robert Kirkman sie alle überrascht. Nun also steht der letzte Akt namens „Ruhe in Frieden“ auch hierzulande in den Regalen und auch die Mitstreiter Charlie Adlard, Stefano Gaudiano und Cliff Rathburn haben wieder ganze Arbeit geleistet. Zusammen erzählen sie uns davon wie die Gemeinschaft und Alexandria zueinander finden. Ein Zusammenschluss steht an, doch immer wieder brechen die alten Konflikte wieder auf. Einer davon taugt sogar dazu das Bündnis endgültig zu Fall zu bringen und einen Bürgerkrieg auszulösen. Ob das wirklich passiert? Und ob jemand die riesige Horde Streuner auf dem Schirm hat, die geradewegs auf die Stadt zusteuert. Lass dich ein auf dieses famose Abschlusskapitel, mit dem sich der Schöpfer sein eigenes Denkmal setzt. Besser jedenfalls wurden wir schon lange nicht mehr über eine solch große Distanz unterhalten.

// „Der Report der Magd“ zählt zu den faszinierendsten Werken der Literaturgeschichte und so war es nach der TV-Verfilmung nur eine Frage der Zeit, bis auch eine dazugehörige Graphic Novel zu dem Buch von Margaret Atwood auf den Markt kommen würde. Nun steht Selbige auch hierzulande in den Regalen und Autor Renee Nault hat ganze Arbeit geleistet. Er hat den dystopischen Roman der Autorin auf einzigartige Weise in Bildsprache übersetzt und das Ergebnis ist bemerkenswert. In seinem ganz persönlichen Stil tauchen wir ein in die Welt in Gilead. Desfred ist dort als Magd aktiv und sie muss damit leben, dass hier Frauen weder Freundschaften schließen , noch ein Buch zur Hand nehmen dürfen. Die Protagonistin dient dabei im Haus des Kommandanten. Und sie steht ihm auch in sexueller Hinsicht zur Verfügung, weil sie eine der wenigen ist, die noch in der Lage ist, Kinder zu gebären. Desfred wird also einmal monatlich vergewaltigt und kann nur hoffen, dass der Spuk irgendwann ein Ende hat. Dabei erinnert sie sich immer wieder an die Zeit zuvor zurück, als Frauen noch die gleichen Rechte wie die Männer hatten. In ihr bildet sich eine unbändige Wut gegen das bestehende System, die ein Ventil braucht. Wie das alles endet, darauf lasst ihr euch am besten selbst ein. Nur so viel schon mal vornweg. Es lohnt sich. Auch in Form eines Comics, weil der Schöpfer der Geschichte dadurch immer wieder ungeahnte Facetten abringt.

// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das neue Werk von Brenden Fletcher. Zusammen mit Eisner Award-Gewinner Karl Kerschl und der Koloristin Msassyk macht sich der „Motor Crush“-Autor daran die Geschichte rund um „Olwyn“ stilgerecht in Szene zu setzen. Im Mittelpunkt steht dabei eine gleichnamige Königin, welche mit einem bösen Fluch belegt wurde. Sie muss mit ihrer Garde aus der Hauptstadt fliehen und gemeinsam mit Captain Rook nach Isola reisen. Denn nur auf der sagenhaften  Insel, welche sich im Land der Toten befindet, kann sie Erlösung finden und nur so besteht Hoffnung, dass sie irgendwann wieder auf den Thron zurückkehren kann. Es gilt nämlich einen Krieg zu verhindern und so rutschen wir als Leser mittenrein in ein fantastisches Abenteuer, das hoffentlich schon in Kürze seine Fortsetzung findet. Ein schlicht bemerkenswertes Werk. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.