// aufgelesen vol. (3)19 – „wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“

mit neuen Büchern von Scott Mc Clanahan, Claire Lombardo und Benjamin Maack. // Es gibt Werke, die ziehen einen vom ersten Satz an in ihren Bann. Scott Mc Clanahan hat mit seinem Roman „Sarah.“ Ein solches Buch geschrieben und wir können euch nur dringend ans Herz legen euch dieses Werk aus dem Hause „Ars Vivendi“ […]

mit neuen Büchern von Scott Mc Clanahan, Claire Lombardo und Benjamin Maack.

// Es gibt Werke, die ziehen einen vom ersten Satz an in ihren Bann. Scott Mc Clanahan hat mit seinem Roman „Sarah.“ Ein solches Buch geschrieben und wir können euch nur dringend ans Herz legen euch dieses Werk aus dem Hause „Ars Vivendi“ nicht durch die Lappen gehen zu lassen. In dem Buch selbst, welches als semi-biografisches Werk durchgeht, dreht sich alles um das Leben des Autors. Er beschreibt darin wie er Sarah kennenlernt, eine Familie gründet und sich am Ende alles in Luft auflöst. Dabei ist das komplette Spektrum an menschlichen Emotionen mit am Start und da sich Gegensätze bekanntlich anziehen, ist dieses Buch sowohl traurig, wie auch schreiend komisch. Es beschreibt das Leben in Amerika und irgendwie auch in vielen anderen Ländern auf diesem Erdball so treffsicher, dass man sich immer wieder die Augen reibt und gar nicht genug davon bekommt. Übersetzer Clemens Setz hat dabei ganze Arbeit geleistet. Er schafft es die manchmal beinahe wie einen Song strukturierten literarischen Raffinessen des Autors treffsicher ins Deutsche zu übertragen und wir können euch nur raten euch diesen Rundumschlag nicht durch die Lappen gehen zu lassen.

// Manchmal kann es ziemlich herausfordernd sein, wenn man jeden Tag die glücklichen Eltern vor sich hat. Vor allem, wenn Selbige bereits seit 40 Jahren verheiratet sind, die Liebe aber immer noch riesig ist. Die erwachsenen Schwestern Wendy, Violet. Liza und Grace jedenfalls sind sich eigentlich schon darüber im Klaren, dass ihnen ein solches Lebensglück wohl nicht vergönnt sein wird. Und so wird das Glück der Eltern für sie immer mehr zur Provokation. Sie versuchen sich zu lösen, haben dabei aber immer Angst ihr Leben lang nie so etwas Besonderes erleben zu dürfen. Als dann auch noch Jonah, den Violet vor 15 Jahren zur Adoption freigegeben hat, in ihr Leben platzt, liegt plötzlich kein Stein mehr auf dem anderen. Und wir können euch allen nur empfehlen euch diesen spannenden Familienroman namens „Der größte Spaß, den wir je hatten“ zu Gemüte zu führen. Claire Lombardo schafft es einen vielschichtigen Familien-Kosmos zu generieren, der einen bis zum Schließen des Rückumschlags nicht mehr loslässt.

// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das aktuelle Werk von Benjamin Maack. Selbiges ist nicht nur mit einem imposanten Artwork gesegnet, sondern auch mit einer spannenden Geschichte rund um eine schwere Depression. „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ erzählt dabei so klar und ungeschminkt von einem Leben unter dem Einfluss von Medikamenten, dass man sofort mitleidet. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur die Nebenwirkungen und Therapiesitzungen, sondern auch das Leben in der Psychiatrie und man bekommt einen beklemmenden Eindruck davon, wie es sich anfühlt, wenn man sich so hilflos und antriebslos fühlt. Dabei erzählt der Autor auch davon, was die Krankheit mit dem eigenen Umfeld macht und welche Dramen sich in diesem Zusammenhang abspielen. Er schafft es dabei tatsächlich einem Außenstehenden die Sicht des Betroffenen zu vermitteln und daran sind schon ganz andere gescheitert. Also lasst euch ein auf dieses Buch. Ihr werdet es ganz sicher nicht bereuen. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.