// zuckerschock für den juli 2021: milchmaa – «-muat»

mit dem neuen Album des Schweizer Rappers Milchmaa. // Nachdem er sich bereits nach der Jahretausendwende als Battle-Rapper einen hervorragenden Ruf in der Schweizer HipHop-Szene aufbaute und nebenbei noch ein paar renommierte Freestyle-Wettbewerbe gewonnen hat, erschien nach zahlreichen EPs im Jahre 2013 die erste LP des serbisch-schweizerischen Künstlers Milchmaa und die schlug ein wie eine […]

mit dem neuen Album des Schweizer Rappers Milchmaa.

// Nachdem er sich bereits nach der Jahretausendwende als Battle-Rapper einen hervorragenden Ruf in der Schweizer HipHop-Szene aufbaute und nebenbei noch ein paar renommierte Freestyle-Wettbewerbe gewonnen hat, erschien nach zahlreichen EPs im Jahre 2013 die erste LP des serbisch-schweizerischen Künstlers Milchmaa und die schlug ein wie eine Bombe. Nun ist es an der Zeit, dass es endlich auch hierzulande klick macht und passend dazu erscheint in diesen Tagenn unter dem Titel „-muat“ auch endlich der schon nicht mehr für möglich gehaltenen Zweitling. Getreu dem Motto „lieber wenige berühren, als viele erreichen“ schafft er darauf Kunst, auf die man sich einlassen muss. Konzeptionell wird der Titel dabei immer wieder in Tracks wie „Amuat“, „Demuat“ oder „Wehmuat“ aufgegriffen und so darf man sich auf ein vielschichtiges, 17-teiliges Manifest freuen, dass einen so schnell nicht mehr loslässt. Unterfüttert mit Feature-Auftritten von so illustren Schweizer Künslern wie Baze oder Ali merkt man dem Werk an, wie viel Arbeit da reingesteckt wurde. Acht lange Jahre mussten die Fans warten und das Ziel war etwas Zeitloses zu kreieren. Abseits gängiger Trends setzt Milchmaa auf Langelebigkeit und wird damit vielleicht nicht direkt an die Spitze der Charts stürmen, aber er hinterlässt ein Werk, an das man sich noch in Jahren erinnern wird. Es beschreibt die Lethargie, die sich einstellt, wenn man am Abend erschöpft vom digitalisierten Arbeitsleben nach Hause tingelt und sich fragt, womit man da heute eigentlich wieder seine Zeit verschwendet hat. Mit seiner Musik will er einem etwas Handfestes präsentieren. Eine Art Gegenentwurf zu unserem von sozialen Medien und digitalen Möglichkeiten durchtränkten Alltag. Und so stellt sich am Ende vor allem die Frage, ob sich in diesen Tagen noch genügend Menschen finden , die bereit sind sich auf ein solch vielschichtiges Werk wie dieses hier einzulassen. Verdient jedenfalls hätte es das Album, das wir auch hierzulande allen Lesern ganz innig ans Herz pressen möchten. Wie sagte Dendemann einst so schön: „Diejenigen mit Untiefen ham′ die Hits gemacht, je weniger sie rundliefen, desto Schnitzeljagd“ – das hier ist der Gegenentwurf dazu. Und das tut verdammt gut in diesen Tagen. Da warten wir auch gerne noch mal acht Jahre, wenn hinterher so ein Brett dabei rauskommt. In diesem Sinne. Hört diese Platte. Ihr werdet so schnell nicht mehr loskommen von ihr.