// zeit für kino

Unter einer Bedingung: Keine Lovestory, kein Horrorstreifen und nichts mit tiefgründigen dramatischen Familiengeschichten. Also eine verwertbare Geschichte, die mich zwar fesselt, aber bitteschön auf dem Heimweg auch wieder aus ihren Fängen lässt. Dabei kann es ruhig actionreich sein – so wie „James Bond“. Im Kinoprogramm finde ich unter diesen Kriterien nur einen – für mich […]

Unter einer Bedingung: Keine Lovestory, kein Horrorstreifen und nichts mit tiefgründigen dramatischen Familiengeschichten. Also eine verwertbare Geschichte, die mich zwar fesselt, aber bitteschön auf dem Heimweg auch wieder aus ihren Fängen lässt. Dabei kann es ruhig actionreich sein – so wie „James Bond“.
Im Kinoprogramm finde ich unter diesen Kriterien nur einen – für mich – reizvollen Film: „The International“ von Tom Tykwer. Aus dem Programmheft entnehme ich, dass es um Bankgeschäfte geht und einen Agenten, der gegen die Ungerechtigkeit kämpft. Fein, also doch wie „James Bond“.
Der Film beginnt. Verschwörerisch sitzen zwei Männer in einem geparkten Auto in Berlin. Sie halten eine geheime Unterredung. Dann – einer der beiden verlässt das Auto, entfernt sich rasch, wird dabei von einem Passanten angerempelt. Wenige Schritte später liegt er tot in seinem Erbrochenen. Später stellt sich heraus, dass der vermeintliche Passant ein angeheuerter Killer ist. Beobachtet wird das Szenario von Interpol-Agent Louis Salinge, gespielt von Clive Owen. Es war sein Partner, den er sterben sah. Im Gegensatz zu James Bond zeigt er Mitgefühl, das nicht nur für Sekunden anhält. Er hat sogar Angst und ist verwundbar. Das gefällt mir. Es macht den Film realistisch.
Zusammen mit Staatsanwältin Eleanor Whitman, gespielt von Naomi Watts, will er die mächtigste Bank der Welt stürzen, ihre illegalen Machenschaften aufdecken und vor Gericht bringen. Das gelingt ihnen mehrere Male – fast! Einen essentiellen Faktor haben sie gutgläubig übersehen: jeder ist käuflich! Überall auf der Welt finden sich korrupte Polizisten, Politiker, etc., die die Bank am Leben halten, um selbst davon profitieren zu können. So müssen sie ihre Strategie ändern, um ihre bestechlichen Kollegen zu umgehen. Doch jene Taktik ist weit aus gefährlicher, denn ihre Zielpersonen sind bedacht und versuchen Mitwisser um jeden Preis zum Schweigen zu bringen.
Erschreckend werden Machenschaften aufgedeckt, die vermuten lassen, dass die Recherchearbeiten um diese Story sehr nahe am echten Leben stattfanden.

Auf dem Heimweg fällt mir auf, dass ich mich weniger losgelöst wie nach einem „James Bond“-Streifen fühle. Irgendwie bin ich plötzlich aufgeklärt, etwas erschrocken, mitgerissen.
Angelaufen ist der Film übrigens am 12.02.2009.

// linda