mit den neuen Vinyl-LPs von Kiss Hello, Linda Smith und Bingo Trappers aus dem Hause „Almost Halloween Time Records“.
// Wer leidenschaftlich Vinyl sammelt, den möchten wir heute auf ein wunderbares Label aus der italienischen Hafenstadt Bari vorstellen. Unter dem Banner „Almost Halloween Time Records“ entstehen dort zahlreiche Kunstwerke in Vinyl-Form, die ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet. Das Besondere bei „Almost Halloween Time“ ist, dass ihr dort immer ein speziell angefertigtes Einzelstück einer Platte (oder eines Tapes) bekommt. Das heißt, das Artwork zur Musik wird extra für euch von Luigi Falaganio angefertigt und ihr seid fortan Besitzer eines bezaubernden Einzelstücks. Die Alben die uns vorliegen, drei sind es an der Zahl, sehen in diesem Zusammenhang schlicht bemerkenswert aus. Und die Musik steht dem Ganzen in keiner Weise nach. Man fühlt sich stattdessen ein bisschen so, als würde man den Künstler*innen beim Aufnehmen über die Schulter schauen und die Musik strahlt eine Intensität aus, die Ihresgleichen sucht.
// Das auf 115 Exemplare limitierte Werk von Linda Smith mit elf namenlosen Songs zum Beispiel erhielt aufgrund der großen Nachfrage jüngst sogar eine zweite Auflage. Die faszinierende Stimme der Sängerin packt einen sofort. Die Musik scheint sich stetig im Fluss zu befinden und das Album reißt einen in einen regelrechten Sog der Emotionen. Dass einen die Musik dabei irgendwie aus der Zeit schubst, liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Kümstlerin bis zu diesem Album zwanzig Jahre lang keine Musik mehr gemacht hat. Im Jahre 2001 hat sich Linda dazu entschieden, sich fortan nur noch dem Malen zu widmen und erst während des Lockdowns entstanden die Ideen zu den nun vorliegenden Songs. Dass „Untitled 1-10 Plus 1“ nun also doch noch einmal neues Material von ihr beinhaltet, ist ein Segen, denn dieses Album hier ist ein intimes Liedermacher-Meisterwerk abseits gängiger Konventionen und dürfte sicher auch so manchen Ambient-Anhänger begeistern.
// Kiss Hello wiederum verfrachtet uns direkt in Richtung Strand und stimmt einen dabei überaus nostalgisch. Die Musik auf „Songs From Shell Beach“ klingt dabei fast skizzenhaft, man scheint regelrecht in den Loops zu verschwinden und im Kino stratet Kopfkino, wenn die zehn Songs das Soundsystem fluten. Limitiert auf 50 Exemplare ist die LP ein echtes Sammlerstück und lädt dazu ein, jetzt schonmal in Richtung Ferne zu schweifen. Wir jedenfalls lassen uns nur zu gerne auf diesen Strand-Soundtrack mitsamt Violine ein, der so voller Details steckt, dass man auch beim 50sten Durchlauf noch etwas Neues entdeckt.
// Zu guter Letzt wenden wir uns außerdem noch der Amstadamer Band Bingo Trappers zu. Bestehend aus Songwriter Waldemar Noë und dem Allrounder Wim Elzinga macht die Gruppe bereits seit 1995 Musik und wie es der Zufall will, erstand aus einer 2020er Sesson ein komplettes Album, das einen sofort bei der Hand nimmt. In der Musik selbst steckt sehr viel 60s Pop und doch klingt sie so geerdet – bisweilen fast countryesk angehaucht, dass man immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. „Giddy Wishes“ klingt dabei wie ein verschollener Klassiker aus längst vergangenen Zeiten, der auf irgendeinem Dachboden wieder das Licht der Welt erblickte und wir können nur jeden Liedermacher-Pop-Fans unter euch raten, dieses elf Songs mal einen Durchlauf zu schenken. Ihr haltet hier einen auf sechzig Exemplare limitierten, ungeschliffenen Diamanten inklusive Textbeileger in den Händen, den ihr nie wieder loslassen möchtet. Also schnappt euch dieses Werk. Und noch viele mehr aus dem breiten Fundus von „Almost Halloween Time Records“. Ihr werdet ganz sicher begeistert sein. Und damit Schluss für heute. Bis zu unseren nächsten Presswerken.
UND WAS NUN?