// aufgelesen vol. (3)46 – „schloss aus glas“

mit neuen Büchern von Sally Rooney, Jeannette Walls und Maik Brüggemeyer. // Sally Rooney schafft es mit ihren Werken wirklich die Herzen ihrer Leserschaft zu öffnen. Nachdem ihr gelungenes Buch „Normale Menschen“ vor Kurzem auch die Bildschirme flutete, steht nun unter dem Titel „Schöne Welt, wo bist du“ bereits ein neuer Roman der Dubliner Autorin […]

mit neuen Büchern von Sally Rooney, Jeannette Walls und Maik Brüggemeyer.

// Sally Rooney schafft es mit ihren Werken wirklich die Herzen ihrer Leserschaft zu öffnen. Nachdem ihr gelungenes Buch „Normale Menschen“ vor Kurzem auch die Bildschirme flutete, steht nun unter dem Titel „Schöne Welt, wo bist du“ bereits ein neuer Roman der Dubliner Autorin in den Regalen. Selbiger dreht sich um eine bekannte Schriftstellerin namens Alice und einen Typen namens Felix, welcher in einer Lagerhalle tätig ist. Als sich die beiden eines Tages kennenlernen, fühlen sie sich sofort einander nahe. Als die Autorin schließlich nach Rom reisen muss, um dort eine Lesung zu halten, bittet sie Felix kurzerhand mitzukommen und die Dinge nehmen ihren Lauf. Währenddessen versucht ihre Freundin Eileen über ihren Ex hinwegzukommen und stürzt sich in ein Abenteuer mit ihrem Jugendfreund Simon. Anschließend passiert scheinbar alles gleichzeitig. Man liebt sich, begehrt sich, hintergeht sich, trennt sich und zwischendurch haben sie jede Menge Sex miteinander. Und im Mittelpunkt steht immer wieder die bange Frage. Bin ich durch mein Gegenüber weniger allein? Wenn du also mehr wissen willst wie das so ist mit der Begierde, der Liebe und der Freundschaft, dann lass dir diesen wahrhaft erhellenden Roman nicht entgehen.

// Eine Widerveröffentlichung erfährt derweil der bereits im Jahre 2005 veröffentlichte Roman „Schloss aus Glas“ von Jeannette Walls. Nachdem das Buch bereits im Jahre 2017 erfolgreich verfilmt wurde, erscheint es via „Hoffmann und Campe“ nun noch einmal als hochwertige Hardcover-Ausgabe und man sollte der Geschichte wirklich etwas Zeit schenken. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dabei eine junge Frau, die von ihrem Vater immer wieder dramatische Geschichten erzählt bekommt. Sie reisen sie mit und so begleitet sie ihn auf Dämonenjagd oder lässt sich von ihm in die Welt der Physik entführen. Manchmal muss sie zwar mit leeren Bauch ins Bett, aber im Großen und Ganzen ist sie ein glückliches Kind mit einer Künstlerin als Mutter, die ständig den Wohnort wechselt. Nach und nach allerdings wirken die Erklärungen ihrer Eltern und die sozialen Verhältnisse immer unglaubwürdiger und so stellt sich die Protagonistin die Frage, ob es sich mit den Versprechen der Eltern etwa genauso verhält wie mit dem Schloss aus Glas, das ihr Vater mit ihr bauen wollte. Ist alles in ihrem Leben etwa genauso zerbrechlich? Lass dich ein auf diesen wahrhaft tiefgehenden Roman, der einen im wahrsten Sinne des Wortes des Atem raubt.

// Bei der Gelegenheit noch der Hinweis auf ein Werk, das alle Fans von Bob Dylan erfreuen dürfte. „Look Out Kid“ ist so etwas wie ein Sammelalbum für die schönsten Geschichten rund um den renommierten Künstler und Maik Brüggemeyer schafft es auf ganz wunderbare Weise, ihm seine Ehrdarbietung zu erweisen. Passend zum 80ten des Musikers hat er jede Menge Stimmen um sich versammelt, deren Leben auf diese oder jene Weise mit dem Schaffen des Künstlers verbunden oder davon beeinflusst worden ist. Auf diese Weise wird man aus Sicht der Fans noch einmal mit der Musik von Bob Dylan bekannt gemacht und so lohnt sich dieses Werk auch für Neueinsteiger. Die Magie, welche seine Songs und auch diese Texte von so renommierten Autor*innen wie Christiane Rösinger, Frank Goosen, Tino Hanekamp, Judith Holofernes oder Knarf Rellöm ausstrahlen, lässt einen noch Tage später mit einem Grinsen auf dem Gesicht herumlaufen. In diesem Sinne. Viel Spaß beim Entdecken. Bis zur nächsten Leserunde.