// aufgelesen vol. (3)74 – „der anfang von morgen“

mit neuen Büchern von Heinz Strunk, Jens Liljestrand und Kristine Bilkau. // Die Spitzen der Bestenlisten erklimmt in diesen Tagen schnurstracks der neue Roman des „Fleisch ist mein Gemüse“-Autors Heinz Strunk und man kann sich kaum eine bessere Lektüre für die großen Ferien vorstellen. „Ein Sommer in Niendorf“ dreht sich um einen Mann, der sich […]

mit neuen Büchern von Heinz Strunk, Jens Liljestrand und Kristine Bilkau.

// Die Spitzen der Bestenlisten erklimmt in diesen Tagen schnurstracks der neue Roman des „Fleisch ist mein Gemüse“-Autors Heinz Strunk und man kann sich kaum eine bessere Lektüre für die großen Ferien vorstellen. „Ein Sommer in Niendorf“ dreht sich um einen Mann, der sich im gleichnamigen Ort eine kleine Auszeit nimmt. Er plant in der Zeit dort ein Buch zu schreiben, in welchem er mit dem kleinbürgerlichen Leben abrechnet. Vor Ort allerdings zieht ihn ein Strandkorbverleiher und Besitzer eines örtlichen Spirituosen magisch in seinen Bann und Roth (so der Name des Protagonisten) beginnt zunehmend seine Nähe zu suchen. Dazu gesellt sich eine gewisse Simone, ihres Zeichens die Freundin von oben genannten Strandkorbmenschen, die seinen Blick auf die Dinge nachhaltig verändert. Hein Strunk versteht es dabei den Veränderungsprozess im Kopf des Protagonisten so gekonnt zu schildern, dass am Ende tatsächlich kein Stein mehr auf dem anderen liegt und man diesen bitterbösen „Sommer in Niendorf“ ganz sicher so schnell nicht mehr vergessen wird. Also schnapp dir das Werk. Du wirst ganz sicher begeistert sein.

// Den Roman der Stunde hat in der Zwischenzeit der schwedische Kulturjournalist Jens Liljestrand im Gepäck. Unter dem Titel „Der Anfang von morgen“ konfrontiert er uns mit einer Situation, wie sie uns selbst schon in Ansätzen einholt. Über Europa liegt eine Hitzefront. Die Menschen sind zunehmend damit beschäftigt die Waldbrände, die allerorts anfachen, wieder unter Kontrolle zu bringen. Das aber gelingt ihnen immer weniger und so müssen alle in Notunterkünfte fliehen, um sich vor den Flammen zu retten. Auf den Straßen kommt es zu Demonstrationen und gleichzeitig versuchen Didrik, Melissa, André und Vilja irgendwie ihr normales Leben weiterzuleben. Dabei muss Didrik feststellen, dass er die Gefahr vollends unterschätzt hat und versucht nun seine Familie aus den Feuern zu retten. Melissa wiederum verschwendet nur noch wenige Gedanken an Didrik und richtet ihre Botschaften an ihre Follower – schämt euch nicht für euren Genuss, lautet ihr Motto. André wiederum wäre jetzt lieber bei Melissa, hängt aber bei seinem Vater an der Küste fest. Und Vilja, Didriks Tochter, ist gerade mal 14 als all das Chaos da draußen über sie hereinbricht. Kann sie dennoch der Schlüssel für die Lösung zu den Problemen sein? Lass dich ein auf diese vielschichtige Geschichte, die einen von der ersten Sekunde an in ihren Bann zieht. Du wirst sie sicher so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

// Ebenfalls innig ans Herz legen wollen wir euch den neuesten Wurf von Kristine Bilkau. Die Autorin von „Die Glücklichen“ widmet sich in ihrem neuesten Werk abermals Menschen voller Sehnsüchten, die irgendwie von der Realität eingeholt werden. „Nebenan“ führt uns dazu in einen kleinen Ort am Nord-Ostsee-Kanal. Weil eines Tages eine Familie verschwindet, wird ihr Heim zum Zentrum von etwas Neuem. Julia, die sich nichts mehr als ein Kind wünscht und nun schon auf die 40 zugeht, ist erst vor kurzem in den Ort gezogen und eifert ihrer Mutter nach, indem sie einen kleinen Keramikladen eröffnet. Astrid wiederum, ihres Zeichens Anfang 60 ist schon seit vielen Jahren mit ihrer Praxis in einer nahe liegenden Stadt ansässig, versucht vergeblich eine verlorene Freundschaft mit ihrer Freundin Marli aufrecht zu erhalten. Sie alle wissen es nicht so recht einzuordnen, als auf einmal ein Kind im Garten der verschwundenen Familie auftaucht. Was es damit auf sich hat? Und wonach sich die Menschen in diesem Werk im Innersten sehnen? Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann schnapp dir dieses vielschichtige Werk. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen. Und damit Schluss für heute. Bis zu unserer nächsten Leserunde.