// aufgelesen vol. (3)92 – „siegfried“

mit dem Werk „Siegfried“ von Antonia Baum. // Was passiert, wenn einem plötzlich alles zu viel wird, verhandelt der neue Roman von Antonia Baum. Nach ihren Werken „Tony Soprano stirbt nicht“ und „Stillleben“ wendet sich in „Siegfried“ einer Protagonistin zu, die ihren Alltag als Mutter, Partnerin und Versorgerin verbringt. Eines Tages entschließt sie sich statt […]

mit dem Werk „Siegfried“ von Antonia Baum.

// Was passiert, wenn einem plötzlich alles zu viel wird, verhandelt der neue Roman von Antonia Baum. Nach ihren Werken „Tony Soprano stirbt nicht“ und „Stillleben“ wendet sich in „Siegfried“ einer Protagonistin zu, die ihren Alltag als Mutter, Partnerin und Versorgerin verbringt. Eines Tages entschließt sie sich statt zur Arbeit einfach in die Psychiatrie zu fahren. Kurz zuvor hat sie sich mit ihrem Partner gestritten und dann ist da auch noch ihr Stiefvater „Siegfried, der es früher immer geschafft hat das Chaos der Welt irgendwie schlüssig zusammenzufügen. Warum aber fühlt sie sich zunehmend erschöpft und ausgelaugt? Und warum fühlt sich das Leben manchmal so kalt an?

Ob sie auf diese Frage in der Psychiatrie Antworten findet oder es ihr einfach gut tut sich mal auszuruhen? Der Autorin gelingt es in „Siegfried“ das Leben zu skizzieren, wie es einst in Deutschland gewesen ist. Der Roman erzählt eine bitterböse Familiengeschichte, im Rahmen derer die Protagonistin immer weiter unter die Räder kommt. In gewisser Weise ist dieses Werk ein literarischer Aufruf zum Umbruch. In seiner Form dermaßen kompromisslos, dass man sich dieses Buch auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zu unseren nächsten Leserunde.