// herausforderung filmbiografie

Eine Filmbiografie birgt immer ihre Risiken, sowohl für den Regisseur, den Drehbuchautoren und auch die Hauptdarsteller. Einem Lebe gerecht zu werden, dass an die 70 Jahre gedauert hat. Eine Person darzustellen, die man selbst persönlich nicht kennt und vielleicht auch nie kennen gelernt hat. Ich finde es mutig, sich an Ikonen und Idole heranzutrauen, den […]

Eine Filmbiografie birgt immer ihre Risiken, sowohl für den Regisseur, den Drehbuchautoren und auch die Hauptdarsteller. Einem Lebe gerecht zu werden, dass an die 70 Jahre gedauert hat.
Eine Person darzustellen, die man selbst persönlich nicht kennt und vielleicht auch nie kennen gelernt hat. Ich finde es mutig, sich an Ikonen und Idole heranzutrauen, den Mut zu besitzen und sich selbst vor die schwere Aufgabe zu stellen eine Person so darzustellen, vor allem in einem akzeptablen Zeitrahmen den man auch noch im Kino zeigen kann.

Ob nun Truman Capote, Johnny Cash oder auch aktuelle der Film über Hildegard Knef. All diese Menschen gelten als Ikonen, Idole oder großartige Persönlichkeiten. Oft auch unglaublich vielschichtige Persönlichkeiten die dann in einem Film gebannt werden.

Aber wie soll man adäquat ein Leben darstellen, das turbulent, rasant und so vielseitig war wie z.B. das von Hildegard Knef. In vielen Momenten unseres Lebens sind wir alleine, oft in den schrecklichsten, was sie auch zu den schrecklichsten macht. Manche Dinge geschehen und niemand wird sich je wieder an diesen Moment erinnern. Vergessen, verdrängt oder doch im Gesamtgefüge wichtig?

Es ist schwer ein Leben, dass vielleicht 70 Jahre gedauert hat, Höhen, Tiefen, Krisen, Manien erlebt hat. Ein Leben zwischen Ruhm, Misserfolg und der privaten Persönlichkeit.

Fast jeder von uns hat sein Idol, die Gründe warum wir es haben sind oft unterschiedlich. Oft finden wir uns in Persönlichkeiten wieder oder wir bewundern sie, weil wir gerne so wären wie sie.
Wenn wir Parallelen in unsere und ihrem Leben erkennen, fühlen wir uns beruhigt, jemand konnte erfolgreich sein obwohl er ein hartes Leben hatte, vielleicht sogar das Gleiche erlebt hat wie man selbst.
Anderseits gerade wenn man sich das Leben einer Knef anschaut oder eines Johnny Cash, gab es auch viele Tiefpunkte, viel Leid und Depression. Und doch sie werden zu Vorbildern, Ikonen und vor allem Mythen. Wenn wir Menschen bewundern, d.h, uns wünschen wir wären wie sie, sind es ebenfalls bestimmte Eigenschaften oder Aspekte einer Persönlichkeit die uns faszinieren.

So einzigartig wie das Leben eines jeden Menschen ist, so einzigartig ist auch unser Geschmack. So mögen vielleicht einige die Selbe Ikone haben, doch nicht aus den selben Gründen oder Motiven heraus. Jeden wird etwas anders an diesem Charakter faszinieren. Und so ist es auch mit den Filmen.
Welche Lebensabschnitte, welche Szenen, welche Emotionen, packe ich in meinen Film und die Person, oder den Teilaspekt eines Gesamtcharakters darzustellen um eine Persönlichkeit so zu zeichne wie ich sie empfinde.
Das gleiche Problem begegnet uns auch bei Verfilmungen von Literatur, wer das Buch gelesen hat, behauptet in den seltensten Fällen, dass der Film besser war.

So wie man einem ganzen Leben nicht in einem Film gerecht werden kann, kann man keinem Buch von 700 Seiten in 2h Kinofassung den richtigen Tribut zollen.
Man kann einen Hauptdarsteller finden, der dem Charakter ähnlich sieht, ihn zurechtmachen, ihn sich in die Biografie einlesen lassen um sich in die Rolle zu finden, aber letztendlich, bleibt es doch nur ein Versuch, einen einzigartigen Menschen darzustellen, an ihn zu erinnern, dessen Größe zu versuchen darzustellen und ihm Tribut zu zollen.
Immer wird es jemanden geben, dem eine filmische Darstellung nicht ausreicht, abschließend glücklich war bisher wohl niemand mit der Verfilmung eines Buches oder ein Biografie.
// ella