// aufgelesen vol. (4)21 – „risse“

mit dem neuen Roman von Angelika Klüssendorf. // „Risse“ von Angelika Klüssendorf ist ein Buch, das einen von der ersten Seite an in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Die Autorin entführt uns in die Welt eines jungen Mädchens, das sich auf der Suche nach sich selbst und einem erfüllten Leben befindet. Die Erzählung […]

mit dem neuen Roman von Angelika Klüssendorf.

// „Risse“ von Angelika Klüssendorf ist ein Buch, das einen von der ersten Seite an in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Die Autorin entführt uns in die Welt eines jungen Mädchens, das sich auf der Suche nach sich selbst und einem erfüllten Leben befindet. Die Erzählung beginnt mit einer Beschreibung eines Fotos, das das Mädchen von sich selbst gemacht hat. Es zeigt sie kurz nach ihrer Ankunft auf Usedom bei ihrem Vater. Dieses Bild, das scheinbar nur ein einfaches Erinnerungsstück ist, wird zum Ausgangspunkt für eine tiefgehende Reflexion über das Leben, die Identität und die Suche nach Glück.

Das Mädchen auf dem Foto strahlt Freude und Erwartung aus, aber auch eine gewisse Unsicherheit und Zweifel sind in ihrem Lächeln erkennbar. Dieses eine Bild wird zu einem Symbol für die vielen Facetten des Lebens, für die Höhen und Tiefen, die Freuden und Ängste, die jeder von uns auf seiner eigenen Lebensreise erlebt. Angelika Klüssendorf schafft es mit ihrer eindrucksvollen Sprache, den Leser direkt in die Gedanken und Gefühle des Mädchens einzuführen. Man fühlt mit ihr, leidet mit ihr und hofft mit ihr. Die Autorin vermeidet es geschickt, das Mädchen in eine Klischeerolle zu drängen oder es in Mitleid zu ertränken. Stattdessen wird sie zu einer starken und faszinierenden Protagonistin, die sich den Herausforderungen des Lebens mutig stellt. Ein Vergleich mit Charlotte Brontës „Jane Eyre“ ist durchaus berechtigt, denn auch in „Risse“ geht es um die Suche nach Identität und Selbstbestimmung in einer Welt, die oft ungerecht und unbarmherzig sein kann. Angelika Klüssendorf beweist mit diesem Buch ihr Talent, komplexe Charaktere und Geschichten zu erschaffen, die den Leser tief berühren. „Risse“ ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst und das sich seine Nominierung für den Preis der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mehr als verdient hat. Also viel Spaß beim Schmökern. Bis zu unserer nächsten Leserunde.