mit dem Werk „Es werden schöne Tage kommen“ von Zach Williams.

// Zach Williams hat mit seinem Debüt Es werden schöne Tage kommen einen Erzählband vorgelegt, der so verstörend wie faszinierend ist. Die Geschichten bewegen sich auf der feinen Grenze zwischen Alltagsrealität und surreale Albtraumwelt, zwischen Vertrautem und völlig Fremdartigem. Schon jetzt wird das Buch als eines der aufregendsten Debüts des Jahres gefeiert – zurecht! Die drei zentralen Geschichten des Bandes sind von einer dunklen, fast hypnotischen Kraft. Da ist das Paar in der Waldhütte, das in einer seltsamen Zeitschleife gefangen scheint, während ihr Sohn unverändert bleibt. Die Unheimlichkeit schleicht sich leise ein, bis man als Leser nicht mehr zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann. Dann der Mann, der seine tote Nachbarin findet und in eine absurde Verfolgungsjagd gerät – eine Geschichte voller unerwarteter Wendungen, die sich wie ein surrealer Thriller liest.
Und schließlich der Mann, der sich auf ein intimes Arrangement mit einem fremden Paar einlässt, nur um nach und nach hinter deren düsteres Geheimnis zu kommen. Jede dieser Geschichten hinterlässt ein beklemmendes Gefühl, das lange nachhallt. Williams hat eine Gabe: Er packt den Leser von der ersten Zeile an und zieht ihn in seine Geschichten, die sich anfühlen wie eine Mischung aus David Lynch, Haruki Murakami und Shirley Jackson. Seine Sprache ist dabei präzise und elegant, fast schon kühl, aber in ihrer Klarheit umso eindringlicher. Besonders beeindruckend ist, wie er es schafft, das Unheimliche nicht explizit zu benennen, sondern durch feine Risse in der Realität spürbar zu machen. Die Welt dieser Geschichten wirkt nie komplett fremdartig, sondern immer nur einen Hauch daneben – genau dieser schmale Grad macht das Buch so beunruhigend. Es werden schöne Tage kommen ist ein Debüt, das einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Es ist düster, verstörend und brillant komponiert. Die Geschichten hinterlassen Spuren, nisten sich im Kopf ein und verweigern einfache Erklärungen. Ein Muss für alle, die Literatur lieben, die nicht nur unterhält, sondern existenzielle Fragen aufwirft und an den Grundfesten unserer Realität rüttelt. Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird es nicht so schnell vergessen.
UND WAS NUN?