Vor ein paar Wochen haben wir ja schon mal über die wüste Gürtelidee von wechselwild berichtet. Gestern war es an der Zeit, sich die Arbeit von Sebastian und Edin mal vor Ort anzuschauen. Vor Ort, dass heißt in ihrer kleinen Werkstatt in Zell.
Für alle, die von wechselwild noch nie was gehört haben sei das System hier mal kurz erklärt: Jeder kennt das Problem: Ist doch voll doof, sich jeden Tag den gleichen Gürtel um die Hüften zu schnallen. Aber wer hat derer schon so viele zu Hause, um zu jedem Outfit, jedem Anlass entsprechend gegürtelt zu sein? Eben. Ist ja auch eine Geldfrage. Aus diesem Dilemma kommt ihr in Zukunft aber ganz easy raus, und hier kommen wechselwild ins Spiel. Denn die haben den ersten Gürtel mit individuell zu gestaltender Gürtelschnalle ersonnen, und die könnt ihr nicht nur ein Mal selbst gestalten, sondern sooft ihr wollt. Das heißt ganz konkret: Eueren Hosenbund schmückt mit wechselwild nur noch was ihr wollt. Das Photo vom Lieblingsverein, der Spruch deines Lebens, das Antlitz der Oma oder das Motto der nächsten Party, eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Einfach das Starterset mit Ledergürtel und Schnalle erwerben, dazu gibts gratis das erste Wechselbild und einen persönlichen Code, und schon seit ihr ein Teil der Gürtelgemeinde von Wechselwild und könnt online die Wechselbilder der anderen Gürteltiere kommentieren, bestellen, eure eigenen Hochladen und und und. Alles klar? Erstaunlicherweise sind die Teile auch echt erschwinglich. Für das Starterset in der personalisierten Box sind ein Mal fünfzig Euro fällig, aber dann braucht man ja nur noch die Bildchen zu bestellen, und die kosten sechs Euro. Wo gibts denn bitte noch so viel Individualität zu so einem Preis? Übrigens braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, das Bildchen bei wildem Balztanz oder anderen körperlichen Aktivitäten zu verlieren und plötzlich mit nackigem Hüftschloss dazustehen. Das hält mittels Magnetsystem nämlich bombensicher, und ist auch was kratzen, beißen oder ähnliches angeht nicht so schnell kaputbar.

sebastian

Wie die Oberförster vom Wechselwildwald auf diese Idee gekommen sind? Angefangen hat alles mit einer Projektarbeit an der Fakultät für Gestaltung in Würzburg und mit einer Idee, die Sebastian einfach nicht mehr losgelassen hat. Da sein damaliger Partner von der Zukunftsträchtigkeit der Sache nicht ganz so überzeugt war, und wechselwlid, damals noch neben dem Studium, alleine aufzuziehen doch eine Nummer zu groß war, hat Sebastian sich an seinen alten Kumpel Edin erinnert. Der studierte zu diesem Zeitpunkt noch BWL in Pforzheim und war sofort Feuer und Flamme, zumal er selbst gerade auf der Suche nach einem Thema für seine Diplomarbeit war.
Organisatorisch waren natürlich erst mal einige Hürden zu nehmen für die Beiden, als klar wurde, dass aus dem Projekt mehr werden würde als zwei

edin

Diplomarbeiten. Keine Kohle, keine Ahnung wie das technisch überhaupt so genau funktionieren soll- und dann muss man Mama und Papa ja auch erst mal verklickern, dass der Sohnemann jetzt hauptberuflich Gürtel vertickt- und zwar im Internet. Waren diese Fragen endlich geklärt, tauchten schon die Nächsten auf. Eine kleine Werkstatt musste her, denn das Auftragsvolumen begann irgendwann, den Rahmen von Sebastians Wohnzimmer zu sprengen. Die hat man schließlich in Zell gefunden, und mit learning by doing wurde nach und nach auch klar, wie das ganze Ding professionell aufgezogen werden kann, obwohl „wir meistens mit mehr Fragen aus einem Termin wieder rausgekommen sind, als wir vorher hatten“, so Sebastian. Auch für Edin war zunächst mal der Kampf mit den ganz alltäglichen Gemeinheiten des Lebens angesagt.Eigentlich banale Fragen nach dem Motto „wie hat eigentlich eine Rechnung auszusehen für die Schweiz, USA oder Österreich?“ müssen halt auch erst mal beantwortet werden. Dementsprechend war fast jeden Tag ein erstes Mal angesagt.

Wenn solche und ähnliche Probleme demnächst mal dauerhaft gelöst sind, können die zwei sich durchaus vorstellen, die Produktpalette von wechselwild noch zu erweitern. Erst mal liegt es natürlich nahe, weitere Gürtel zu produzieren, mit kleinerer Schnalle, mit Nieten, Wechselbilder im Siebdruck und und und. Aber wer weiß, vielleicht gibts ja irgendwann auch Shirts oder Taschen mit Wechselbildern. Vorstellen können Sebastian und Edin sich das heute schon, die Umsetzung ist halt so ne Sache. Wird man wahrscheinlich wieder viel rumprobieren müssen.

Wechselwild sind in Würzburg mitlerweile schon keine Unbekannten mehr, und selbst in Stuttgart sollen schon die ersten Wechselwütigen gesichtet worden sein. Das ist in erster Linie der Verdienst der Wechselgemeinde,dem Herzstück von Wechselwild, und der extrem schicken Website, die mit Unterstützung von Sebastians früherem Ausbildungsbetrieb entstanden ist. Dort wird getauscht, kommentiert und man kann fleißig Credits sammeln, bei zehn gibt es ein Wechselbildchen kostenlos. Und vielleicht kann man auf der Hompage demnächst auch den ersten Schwarzgurtträger bewundern.

Jetzt könnt ihr es wahrscheinlich gar nicht mehr erwarten, euch selbst so ein Wunderteil zuzulegen. Bestellen könnt ihr direkt auf wechselwild.com, oder ihr schaut in den nächsten Tagen mal im Blowout vorbei, da gibts die Hüftschlösser demnächst zu Erwerben. Ab ersten August sind wechselwild auch mit bei Herrn Pfeffer in der Büttnerstraße am Start. Da wo dann die Artkollision wohnt.

Tja und was gibt es abschließend noch zu Sagen? Kauft Gürtel! Muss man doch unterstützen, wenn die Generation „Durchwurstler“ anstatt zu Jammern mal was auf die Beine stellt! Außerdem will Edin nicht länger bei seinen Eltern in Sindelfingen wohnen und jede Woche nach Würzburg pendeln…