// wider die verdummung-recht auf bildung

Wenn es in diesen Wahlkampf-Tagen um das Thema „Bildung“ geht, dann stehen Strukturfragen im Mittelpunkt: G8 oder G9, Mittelschule statt Hauptschule, da ist von Leistungsträgern und Eliten und den Verlieren des Bildungssystems die Rede. „Bildung ist eine Ware, der Mensch ein Mittel, das ist der Kern einer so genannten zeitgemäßen Bildung“, beklagt Prof. Andreas Dörpinghaus […]

Wenn es in diesen Wahlkampf-Tagen um das Thema „Bildung“ geht, dann stehen Strukturfragen im Mittelpunkt: G8 oder G9, Mittelschule statt Hauptschule, da ist von Leistungsträgern und Eliten und den Verlieren des Bildungssystems die Rede. „Bildung ist eine Ware, der Mensch ein Mittel, das ist der Kern einer so genannten zeitgemäßen Bildung“, beklagt Prof. Andreas Dörpinghaus vom Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik an der Universität Würzburg. Er kritisiert, dass „ im Handstreichverfahren Schulen und Universitäten reformiert und zu Orten der Verdummung gemacht werden“. Mit Beiträgen des Schweizer Psychologen Prof. Fritz Oser zu „Partizipation als Mittel der Werte-Erziehung: Was kann die Schule leisten?“, des Erziehungswissenschaftlers Prof. Ferdinand Eder von der Universität Salzburg, „Klima, Befinden und Leistung in der Schule“ und einem breiten Workshop-Programm zu neuen Schul- und Unterrichtsmodellen setzt das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Würzburg am 23./24. Oktober einen Gegenakzent. LehrerInnen aller Schularten, Erzieherinnen, (Sozial-)PädagogInnen, PsychologInnen, Eltern, Studierende und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich didaktisch, pädagogisch und künstlerisch inspirieren zu lassen, Bildung gegen den Trend zu denken.

Ungewöhnlich ist auch das Tagungskonzept, durch das sich Ausstellung und Live-Portraitierung des Würzburger Fotografs Mike Meyer „Inside me – Was Menschen bewegt“ wie ein roter Faden ziehen. TeilnehmerInnen und Prominente können sich im Rahmen des Kongresses im mobilen Studio fotografieren lassen und Teil der Kunstinstallation werden, die am 28.01.2010 im Kulturspeicher Würzburg erstmals gezeigt wird. In einer Projekt-Vernissage stellen Würzburger Schulen am Freitag, den 23.10.09 ab 17.30 ihre Aktivitäten mit „mehrWert“ vor. Den kreativen Schlusspunkt setzt zusammen mit den TagungsteilnehmerInnen am Samstag um 15 Uhr das Improvisationstheater „Die Würzburger Beutelboxer“.

Nach dem internationalen Bildungskongress im Oktober 2009 und der Werkstatt-Tagung mit dem Choreographen Royston Maldoom im März 2009 verfolgt das ZfL seinen Leitsatz „Bildung in Bewegung“ mit einer Vorlesungsreihe „„Bildung bewegen – Menschenrechte gestalten““ ab 12. November weiter. In Kooperation mit anderen Fakultäten der Universität Würzburg im Projekt „Globale Systeme – interkulturelle Kompetenz“ und zusammen mit amnesty international Würzburg lädt das ZfL bis 4. Februar 2010 jeweils donnerstags um 19 Uhr an verschiedenen Orte in Würzburg ein.
Prof. Karl-Peter Fritsche vom UNESCO Lehrstuhl für Menschenrechtsbildung in Magdeburg eröffnet am Donnerstag, 12. November 2009 um 19 Uhr, mit einem Vortrag zu „Menschenrechte zwischen Macht und Ohnmacht“ zusammen mit dem Orchester Dimitra Maragoudakis in der Neubaukirche.
Am 19. November 2009, 19 Uhr stehen „Chicken Wings und Hühnerbrust“ nicht auf der Speisekarte, sondern mit der Fragestellung „Was hat Verbraucherbildung mit Menschenrechten und globaler Gerechtigkeit zu tun?“ auf dem Programm. Prof. Kirsten Schlegel-Matthies, Lehrstuhl für Ernährung und Verbraucherbildung, Universität Paderborn referiert dazu in der Universität am Wittelsbacherplatz 1.
Für den dritten Vortrag am 3. Dezember 2009, in der Universität Domerschulstraße 16 konnte Prof. Karl-Heinz Brodbeck, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt zum Thema „Die systematische Blindheit der Märkte für die Menschenrechte“ gewonnen werden.
Einen wissenschaftlichen und musikalischen Hörgenuß bietet Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, Musikpädagoge an der Universität Würzburg am 14. Januar 2010, in der Hochschule für Musik zusammen mit dem Universitätschor unter Leitung von Hermann Freibott zum Thema: Die Klingende Brücke – Singen über Grenzen.
Der Religionspädagoge Prof. Hans-Georg Ziebertz betrachtet am 21. Januar 2010 in der Universität Wittelsbacherplatz 1 „Menschenrechte in der Perspektive von Christen und Muslimen“.
Der Vortrag „Wider die Verdummung – Recht auf Bildung“ von Prof. Dr. Andreas Dörpinghaus, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik, Universität Würzburg zusammen mit der Kunstinstallation: „Inside me – was Menschen bewegt“ des Fotokünstlers Mike Meyer am 28. Januar 2010 um 19 Uhr im Haus Himmelspforten, Mainaustr. 42 ist sicher ein weiterer Höhepunkt.
Am 4. Februar 2010 schließt die Vorsitzende der Roland-Berger-Stiftung München, Regina Pötke mit einem Beitrag „Individuell fördern – außerschulische Partner in Kooperation mit Schulen“ die Vorlesungsreihe ab.