mit The Hour, Kampfstern Galactica, Accused, Parade´s End und Death In Paradise.
// Erst vor kurzem ist die zweite Staffel der britischen TV-Reihe „The Hour“ im Original zu Ende gegangen, da erscheint das TV-Spektakel auch in hiesigen Gefilden. Ein Blick lohnt sich nicht nur deshalb, weil hier der famose Dominic West (alias Jimmy McNulty aus „The Wire“) in einer Nebenrolle zu sehen ist, sondern weil „The Hour“ vieles von dem einlöst, was wir uns von den kommenden Staffeln „Mad Men“ noch erhoffen.
Die Reihe selbst dreht sich um einen jungen BBC-Reporter namens Freddie Lyon, der sich daran macht, eine TV-Show namens „The Hour“ mit interessanten Geschichten zu beliefern. Aufgrund seiner direkten Art eckt er dabei nicht nur bei der Obrigkeit an, er sorgt auch für den einen oder anderen skandalträchtigen Bericht, der die Nation in Atem hält. Auf diese Weise gerät er nicht nur mit dem Chef des Senders, sondern auch mit einigen mächtigen Tieren aneinander. Noch dazu sieht er sich dazu verdonnert, im TV lediglich die zweite Geige zu spielen, weil ein anderer Moderator wesentlich fotogener daher kommt. Ob sich Jimmy am Ende übernimmt und selbst zum Opfer diverser Verschwörungen wird. Am besten du findest es heraus. Die erste Staffel von „The Hour“ verspricht 300 Minuten exzellente TV-Unterhaltung, die anderen großen Serien der heutigen Zeit in nichts nachsteht. Die Serie ist eine der derzeit besten TV-Reihen der BBC in den vergangenen Jahren und man kann nur hoffen, dass es nicht allzu lange dauert, bis auch die zweite Season hierzulande erscheint.
// Im Zuge des Hypes um den legendären Streifen „Krieg der Sterne“ hat die Reihe „Kampfstern Galactica“ hierzulande immer ein Schattendasein gefristet. Nun macht sich eine illustre Neu-Veröffentlichung der klassischen „Spielfilm“-Trilogie daran, diesen Umstand zu ändern. Darin finden sich die drei Filme „Kampfstern Galactica“, „Mission Galactica“ und „Das Ende einer Odyssee“, wobei ersterer damals sogar in einigen Ländern wesentlich erfolgreicher gewesen ist, als der erste Streifen aus dem Hause „Star Wars“. Außerdem sollte man wissen, dass es sich bei der Kino-Reihe eigentlich um den Zusammenschnitt diverser Teile der gleichnamigen TV-Reihe handelt, die hierzulande niemals komplett zu sehen gewesen ist. Der erste Film beruht in diesem Zusammenhang auf dem dreiteiligen Piloten „Saga Of The World“, der aber mit einem wesentlich drastischeren Ende ausgestattet worden ist (es lohnt sich also auch für Kenner der TV-Serie mal reinzuschauen). „Mission Galactica“ nimmt sich der Episoden 12 bis 14 an und der dritte Film beruht auf diversen Folgen des Relaunchs „Galactica 1980“, das es immerhin auf zehn Episoden brachte. So weit, so kompliziert, was aber wirklich bemerkenswert ist: trotz der willkürlich wirkenden Neufassung der Episoden kommt man nicht umhin, sich in den klassischen Charme der Serie zu verlieren. Die Roboter sind zwar etwas in die Jahre gekommen, die Serie ist aber trotzdem in Würde gealtert. Darüber hinaus ist sie ein absolutes Muss für jeden Fan des 2003er Ablegers „Battlestar Galactica“, der ebenfalls zu den besten Sci-Fi-Serien aller Zeiten gezählt werden muss. Wenn du also eintauchen möchtest in die Welt der „Galactica“ ist die „Spielfilm-Trilogie“ der ideale Einstieg in das breite Universum von Commander Adama und seine Crew.
// Als Fan von ausgeklügelten Kriminalfällen kommt man bei der britischen Reihe „Accused“ auf seine Kosten, die jetzt endlich auch hierzulande auf DVD erhältlich ist. Die sechs Episoden drehen sich um sechs unterschiedliche Fälle, die allesamt äußerst imposante Wendungen aufweisen. Die Reihe von Jimmy Mc Governs nimmt sich den einzelnen Angeklagten nämlich auf ganz besondere Weise an. Die Kamera verhält sich nicht etwa wie ein objektiver Beobachter, der sich das Geschehen als Außenstehender ansieht, sondern schlüpft in die Rolle der einzelnen Figuren. So wird man immer wieder mit unterschiedlichen Facetten der einzelnen Persönlichkeiten konfrontiert und man erfährt auch erst ganz am Ende, was hier gespielt wird. Mit diesem dramaturgischen Kniff bauen die Macher nicht nur eine gehörige Portion an Spannung auf, sie stellen auch für die Zuschauer „Die Frage der Schuld“. Es lohnt sich also mal reinzuschnuppern in diesen britischen Sechs-Teiler, der hiesige Reihen ähnlicher Gangart bei Weitem überragt. Stellt sich eigentlich nur die Frage: „Schuldig oder nicht schuldig?“
// Wem das romantisch-veranlagte „Downton Abbey“ zu klischeebeladen ist, der sollte sich mal an die BBC-Produktion „Parade´s End“ heranwagen, die in Kooperation mit dem renommierten Fernsehsender „HBO“ entstanden ist. Fernab von Weihnachtsepisoden und nostalgischem Flair widmet sich die Reihe einem britischen Aristokraten namens Christopher Tietjens (hervorragend gespielt von „Sherlock“-Darsteller Benedict Cumberbatch). Wir befinden uns kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Gerade hat Christopher die Heirat mit Sylvia (Rebecca Hall) vollzogen, die es allerdings faustdick hinter den Ohren hat. Aufgrund ihrer zahlreichen Affären hat der Protagonist ernste Zweifel, ob das gemeinsame Kind wirklich von ihm ist. Dennoch hält er an der gemeinsamen Ehe fest, dann aber trifft der die lebensfrohe Valentine Wannop, welche sein Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Als dann auch noch der Krieg beginnt, liegt plötzlich kein Stein mehr auf dem anderen. Ob Christopher dennoch heil aus der ganzen Sacher herauskommt? Am besten du findest es selbst heraus. „Parade´s End“ verzichtet auf jegliche Art von Kitsch und Klischees und punktet mit einer gelungenen Postkarten-Reihe im Vintage-Look, die sich ganz hervorragend dazu eignet, die eigenen Bekannten auf diese kleine, äußerst gelungene Mini-Serie aufmerksam zu machen.
// Wer auf britischen Humor steht, der kommt bei der Reihe „Death In Paradise“ auf seine Kosten. Die spielt in der Karibik und dreht sich um einen alteingesessenen Londoner Detective namens Richard Poole, der sich daran macht, das Leben auf der Insel Saint-Marie etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Dort warten nicht nur allerhand verrückte Fälle auf ihn, sondern auch hitzige Temperaturen, die ihm schon nach wenigen Tagen den letzten Nerv zu rauben drohen. Im Rahmen der zweiten Staffel, die jetzt auch hierzulande auf DVD erschienen ist, wird die Insel nicht nur von einem heftigen Hurrikan heimgesucht, sondern es gibt auch mehrere Todesfälle zu beklagen, die auf ein ausgeklügeltes Komplott schließen lassen. Es gibt also reichlich zu tun im Rahmen der 417 packenden Minuten, die man sich als Fan von britischen Krimi-Serien, aber auch als Anhänger der „Schti´s“ auf keinen Fall entgehen lassen sollten. „Death in Paradise“ ist gerade für all jene, die in diesem Sommer zu Hause sitzen, eine gute Möglichkeit doch noch in Richtung Strandpromenade abzudriften. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Szenewechsel.
UND WAS NUN?