// zuckerbeat vol. (3)96 – „pac man“

mit neuer Musik vom Wu-Tang Clan, Balbina, Liquid, BBou, We Are Shining, Herbert Grönemeyer und den Compilations “Shady XIV” und “Bravo – The Hits 2014”. // Endlich mal wieder was Neues zu vermleden gibt es vom altehrwürdigen Wu-Tang-Clan. Viele Fans waren ja skeptisch ob die aktuelle Platte überhaupt noch in diesem Jahr erscheint, nun aber […]

mit neuer Musik vom Wu-Tang Clan, Balbina, Liquid, BBou, We Are Shining, Herbert Grönemeyer und den Compilations “Shady XIV” und “Bravo – The Hits 2014”.

wu-tang// Endlich mal wieder was Neues zu vermleden gibt es vom altehrwürdigen Wu-Tang-Clan. Viele Fans waren ja skeptisch ob die aktuelle Platte überhaupt noch in diesem Jahr erscheint, nun aber ist es soweit und „A Better Tomorrow“ klingt nach sieben Jahren Abstinenz gar nicht mal so schlecht. Ganz im Gegenteil: dem Clan ist wahrscheinlich schon eine gefühlte Ewigkeit keine so gelungene Achterbahnfahrt der Emotionen mehr geglückt. Die fünfzehn Songs strotzen nur so vor enthusiastischen Passagen und biegen immer wieder mit einer abgedrehten Produktion um die Ecke, die das ganze über die volle Distanz spannend hält. RZA hat also auch diesmal wieder ganze Arbeit geleistet und beschert uns zusammen mit den Mathematics, Rick Rubin und 4th Disciple einen vielschichtigen Longplyer, der auf der einen Seite zwar an die goldenen Anfangstage erinnert, dabei seinen Blick aber dennoch nach vorne richtet. So kanns gerne weitergehen. Da warten wir auch gerne nochmal sieben Jahre, bis der Nachfolger erscheint. 

balbina// Balbina macht in diesen Tagen ebenfalls ordentlich Wind und beschert uns eine charmante EP mit fünf Tracks, die einem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Unter dem Banner von „Four Music“ erscheint nun ihre erste EP „Nichtstun“ noch einmal in einem hübschen Gesamtpaket inkusive Live-Cd mit Bandunterstützung. Die fünf Songs stehen in diesem Zusammenhang für sich und bewegen sich irgendwo zwischen den Polen Klee und Mia. Die Melodien sind dermaßen eingängig, dass sie einen schon beim ersten Durchlauf bezaubern und noch dazu ausnahmslos das Potenzial für eine Hitsingle im Radio haben. Es ist einfach aufregend dieser Künstlerin hier beim Musizieren zuzusehen. Zusammen mit Nicolas Rebscher (Bass, Keyboard, Akustikgitarre), Tobias Rebscher (Akustikgitarre) und Christian Vinne (Drums) entwirft sie hinetrsinnige Lyrik, die sowohl im heimischen Wohnzimmer, als auch im Club funktioniert. Damit ist Balbina jetzt schon eine der spannendsten Entdeckungen des Pop-Herbstes und wir freuen uns jetzt schon auf Weiteres.

liquid// Aus Regensburg stammt der bayrische Rapper Liquid, der in diesen Tagen nicht zuletzt durch ein gelungenes Feature bei der BR-Sendung „Startrampe“ einen ordentlichen Aufmerksamkeitsschub bekommen hat. Gute Gründe sich noch etwas genauer mit ihm zu beschäftigen, liefert aber auch sein aktuelles Album zuhauf. Ganze zwanzig Tracks (inklusive Skits) haben es auf „La Le Lu“ geschafft und die führen einem sehr gekonnt vor Augen, warum ihn der eine oder andere schon als den „bayrischen Flowgott“ bezeichnet. Wenn er mal so richtig aufs Gaspedal drückt, wie in dem gelungenen Track „Stuntman“ ist er kaum mehr zu stoppen und sein Dialekt sorgt dafür, dass hin und wieder auch ein paar wirklich außergewöhnliche Reim-Kreationen heraus springen. Worauf also wartest du noch. Play drücken und auf Kopfnicker-Modus umschalten. Hier liegt nicht weniger als eine der hoffnungsvollsten Rap-Veröffentlichungen des Winters vor dir. Und das zugehörige Video zum Titeltrack ist auch nicht zu verachten.

bbou// Wem das Album gefällt, der könnte außerdem bei dem Rapper BBou auf seine Kosten kommen. Der bayrische Musiker exerziert in 17 Tracks seine reimtechnischen Fähigkeiten im bayrischen Dialekt durch und sorgt dafür, dass man schon nach wenigen Minuten mitwippt. „Es gibt nix Bessas wey wos Guads“ ist ein Album voller Wortwitz und locker-flockiger Beats, das sich für nicht im Süden geborene oftmals erst nach diversen Durchläufen erschließt. Ist man dann aber erst einmal auf den Geschmack gekommen, kommt man, wie bei den österreichischen Kollegen Texta, so schnell nicht mehr von der Musik los. Gebt der Platte also mal eine Chance und freut euch über einen Act, der nicht in jedem zweiten Satz mit den üblichen Provokationen um sich wirft. Macht einfach Spaß, diese Scheibe.

we-are-shining// In ihrer britischen Heimat sind die Kollegen aus dem Hause We Are Shining bereits durch die Decke gegangen. Morgan Zarate und Acyde treffen mit ihrer Musik einen Nerv und verbinden zeitgenössische Sounds mit schmissigen Melodien. Reichlich zeit zum üben hatten sie hab bereits bei ihren Produzentenaufträgen für FKA Twigs und Eliza Doolittle. Nach ihrem Mixtape „Devileye“ steht nun der erste reguläre Longplayer namens „Kara“ in den Regalen und beeindruckt mit einem waghalsigen Mix aus Rock, Blues und Gospel-Passagen. Man könnte die Musik wohl noch am ehesten als Indie mit Weltmusikeinflüssen beschreiben, jedenfalls scheut sich das Duo nicht die eine oder andere stilistische Hürde zu absolvieren. Wenn du also mal wieder ein spannendes Pop-Album hören möchtest, das nur so strotzt vor Vielschichtigkeit, dann schnupper mal rein in die Platte. Sie lohnt sich. Und hat mit „Hot Love“ und „Stagedive“ auch noch zwei waschechte Hits im Gepäck.

groni// Herbert Grönemeyer meldet sich ebenfalls breitenwirksam im öffentlichen Leben zurück. Sein neues Album „Dauernd Jetzt“ erscheint in diesen Tagen als limitierte Special Edition mit sage und schreibe vier Bonus-Tracks und einem schicken Aufkleber als Gimmik. Neben dem Dauerbrenner „Morgen“ wissen in diesem Zusammenhang vor allem das atmosphärische „Roter Mond“ und das experimentierfreudige „Der Löw“ zu überzeugen. Grönemeyer lotet hier ganz bewusst die Grenzen seiner musikalischen Errungenschaften aus und sorgt mit seiner ganz persönlichen Interpretation von Sprechgesang für Furore. Fans des klassischen Grönemeyer-Sounds kommen derweil in Songs wie „Wunderbare Leere“ und dem vielschichtigen „Unser Land“ auf ihre Kosten. Fehlte eigentlich nur noch der Hinweis auf die demnächst anstehende Live-Tour, die den Musiker unter anderem nach Schweinfurt führt. Am 31. Mai 2015 ist es soweit. Und bis dahin bleibt auch noch viel Zeit die neuen Songs auswendig zu lernen.

hady// Eminem gibt sich derweil auch mal wieder die Ehre und beschert uns passend zum Fest fünf neue Songs, die passgerecht auf seinem Jubiläums-Sampler zu Ehren des 15ten Geburtstags von „Shady Records“ veröffentlicht werden. Daneben finden sich auf dem Rundum-Wohlfühl-Paket außerdem noch 8 weitere Tracks von Yelawolf, D12 und Slaugterhouse, sowie eine bunte Mischung angesasgter „Shady Records“-Klassiker wie „In Da Club“ von 50 Cent, „The Setup“ vom Obie Trice/Nate Dogg und „My Band“ von seinen früheren Band-Kollegen D12. Am Ende also gibt’s kaum was zu meckern an diesem hübschen CD-Set, das man scih als Fan des Rappers schon aufgrund der hohen Dichte an unveröffentlichten Tracks auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Als besonderes Schmankerl gibt’s zum Abschluss übrigens auf „Shady XV“ auch noch eine gelungene Demo-version von „Lose Yourself“, die dem Original in keinster Weise nachsteht. Worauf also wartest du noch. Feier den Scheiß!

bravo-hits-2014// Passend zum Jahresabschluss gibt es in diesen Tagen natürlich auch mal wieder einen echten Rundumschlag aus dem Hause „Bravo Hits“. Auf der Compilation „The Hits 2014“ wurden dabei noch einmal alle großen Hits der vergangenen 12 Monate zusammen gekratzt und auf zwei hübsche Silberlinge transferiert. Wenn du also auf der Suche nach einer Scheibe bist, die nur die essentiellen Kracher des vergangenen jahres auf sich vereint, dann bist du heir genau an der richtigen Adresse. Neben dem bezaubernden „Waves“ von Mr. Probz (im „Robin Schulz Radio Edit“) finden sich dabei noch die aktuellen Hit-Singles von Coldplay bis Avicii auf dem Album. Indie-Pop-Fans kommen währenddessen bei Vance Joy („Riptide“) und Hozier („Take Me To Church“) auf ihre Kosten und natürlich dürfen auch die großen Raop-Kracher von Cro („Traum“) und Clueso („Stadtrandlichter“) nicht fehlen. Wer sonst noch so drauf ist? Am Besten du findest es selbst heraus und freust dich über liebgewonnene Tracks von Mando Diao („Black Saturday“) bis The Avener („Fade Out Lines“).