// zuckerbeat vol. (3)95 – „odds and ends“

mit neuer Musik von Tony Allen, Antemasque, New Found Glory, Bombshell Rocks, Bob Dylan, Yusuf und den beiden Compilations „Rock Christmas“ und „Giraffenaffen 3“. // Tony Allen erlebt nach seiner Kollabo mit Damon Albarn derzeit so etwas wie einen zweiten Frühling in Sachen Breitenwirksamkeit und beschert uns in diesen Tagen einen neuen Longplayer, den wir […]

mit neuer Musik von Tony Allen, Antemasque, New Found Glory, Bombshell Rocks, Bob Dylan, Yusuf und den beiden Compilations „Rock Christmas“ und „Giraffenaffen 3“.

tony-allen// Tony Allen erlebt nach seiner Kollabo mit Damon Albarn derzeit so etwas wie einen zweiten Frühling in Sachen Breitenwirksamkeit und beschert uns in diesen Tagen einen neuen Longplayer, den wir euch nur ganz innig ans Herz legen möchten. Sein mittlerweile zehntes Album besteht passenderweise aus exakt zehn Songs und bewegt sich zwischen den Polen Afrobeat, Jazz und psychedelischen Pop-Momenten. Dazu steht ihm neben den französischen Produzententrio The Jazzbastards und dem Blur-Sänger auch noch eine Reihe von Feature-Künstlern zur Seite, die ihren Job mit sehr viel Hingabe erledigen. Im Zentrum aber steht immer noch Tony Allens versiertes Schlagzeugspiel, das beinahe als eine Art eigenes Orchester fungiert. Wenn du also mal wieder eine spannende Jazz-Platte mit Pop-Appeal hören möchtest, dann könnte sich ein Durchlauf von „Film For Life“ als lohnenswert erweisen.

antemasque// At-The Drive-In haben sich zwar immer noch nicht in Albumform zurückgemeldet, nun aber erscheint mit etwas Verzögerung das neue Album der Gruppe Antemasque in Deutschland, welches Omar Rodriguez-Lopez und Cedric Bixler-Zavala in trauter Einigkeit zu den Instrumenten greifen lässt. Die beiden geben sich in diesem Zusammenhang wahrscheinlich so zugänglich, wie selten zuvor und knallen uns einen Progressive-Rock-Entwurf vor den Latz, der einen dazu bringt, die Regler der Anlage immer weiter nach oben zu schubsen. Zusammen mit Chili Peppers-Member Flea, Mars-Volta-Drummer Dave Elitch und Marfred Rodriguez Lopez (bei den Liveshows mit dabei) macht sich das Kollektiv daran einen zauberhaften Post-Pop-Entwurf aus dem Ärmel zu schütteln, der nur so strotzt vor hymnischen Melodien und hyperaktive Gitarren-Parts. Wenn du also auch schon immer mal wissen wolltest, wie sich ein zeitgenössisches Update von At The Drive-In wohl anhören würde, dann greif zu diesem Werk. Es lohnt sich.

new-found-glory// In alter Frische melden sich in diesen Tagen auch die Pop-Punk-Haudegen von New Found Glory mit einem neuen Album zurück. Selbiges hört auf den schönen Namen „Ressurection“ und zeigt die Band in absoluter Bestform. Songs wie „Stories Of A Different Kind“ und „One More Round“ gehen sofort ins Ohr und spucken einem noch Stunden später in den Gehörgängen herum. Die Band konzentriert sich auf „Ressurection“ ganz bewusst aufs Wesentliche und zeigt, dass man auch in Zukunft mit ihr rechnen darf. Zudem ist es zur Abwechslung mal schön zu beobachten, dass sich ein Vertreter der alten Generation um Sum 41 und Green Day auch heutzutage noch auf das Wesentliche beschränkt. Wenn du also auf schnörkellosen Pop-Punk stehst, dann schnupper mal rein. Es lohnt sich.

bombshell-rocks// Darüber hinaus möchten wir euch außerdem darauf hinweisen, dass das altehrwürdige Label „Burning Heart Records“ inzwischen auch wieder Alben auf den Markt schmeißt. Den Auftakt machen passend dazu die altehrwürdigen Bombshell Rocks, die sich auf „Generation Tranquelized“ sehr viel Mühe geben an ihre Großtaten aus der vergangenheit anzuknüpfen. Die Scheibe selbst strotzt dabei nur so vor klassischem Street-Punk, der einen sofort dazu anregt, die Inneneinrichtung zu zerlegen. Zusammen mit Sänger Mårten Cedergran wandeln sie dabei auf den Spuren von The Clash und Rancid und dürften dafür sorgen, dass bei den Live-Shows schon bald wieder der Schweiß von der Decke tropft.

bob-dylan// Bob Dylan hat sich in diesen Tagen dazu entschlossen einen echten Schatz zu heben. Unter dem Namen „The Basement Tapes“ erscheint eine illustre Compilation eben jener Songs aus den Jahren 1966 bis 1968, die während einer öffentlichkeitswirksamen Schaffenspause des Künstelrs entstanden sind. Zusammen mit Robbie Robertson, Rick Danko, Richard Manuel, Garth Hudson und Levon Helm zog er sich ein Kellergeschoss zurück und veröffentlichte anschließend mit The Band das Meisterstück „Music From Big Pink“, welche heute als moderner Klassiker gilt. Anschließend allerdings entstanden noch über 100 weitere Songs, von denen unzählige bis heute zu den Klassikern des Liedermacher-Genres zählen. Diese wiederum erschienen häppchenweise in Form sogenannter „Bootlegs“, die Ende der 60er auf den Markt drängten und mit unveröffentlichtem Material nur so um sich warfen. Auf offiziellem Wege wiederum erblickte erst im Jahre 1975 ein Longplayer die Welt, der 16 Tracks der „Basemnt Tapes“ auf sich vereinte. So war es also längst überfällig, das eindlich ein rundes Gesamtpaket auf den Markt kommt, das alle verwertbaren Aufnahmen der damaligen zeit auf sich bereint. Selbiges erscheint nun im Rahmen der Scheibe „The Basement Tapes Complete“, die auf hervorragende Weise die damaligen Sessions dokumentiert. Wer nicht gleich zud er üppigen 6CD-Box mit 138 Stücken im edlen Schuber greifen möchte, kann alternativ auch zur exquistien „Raw“-Variante greifen, die auf zwei Discs die 38 besten Tracks in sich vereint. Wenn du also „Bob Dylan And The Band“ in ihrer ursprünglichsten Form erleben möchtest, dann greif zur „Bootleg Series Vol. 11“ und ölass dich verzaubern von der Musik und dem 56-seitigen Booklet, das mit zahlreichen Liner-Notes und tollen Fotos bestückt ist.

yusuf// Neues zu vermelden gibt’s derweil vom legendären Liedermacher Cat Stevens, der unter seinem Alter Ego Yusuf in diesen Tagen ein neues Album veröffentlicht. „Tell Ém I´m Gone“ ist in diesem Zusammenhang ein zurückgelehnter Bastard zwischen den Polen Blues & R&B, der sich ganz bewusst in einem nostalgischen Outfit kleidet. Die Scheibe hat neben zauberhaften Songs wie „I Was Raised In Babylon“ und „Cat And The Dog Trap“ auch eine zauberhafte Variante des alten Gassenhauers „You Are My Sunshine“ im Gpäck, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Proudziert wurde das Album dabei von neimand Geringerem als Regler-Legende Rick Rubin, der bereits die Alben von Johnny Cash und Metallica verdelte. Soll heißen: mit dieser Platte kannst du als Blues-Fan nun wirklich nichts falsch machen.

rock-christmas// Wie die Zeit doch vergeht. In etwas mehr als einem Monat ist schon wieder Weihnachten und da kann man sich durchaus auch in musikalischer Hinsicht schon einmal ein wenig drauf einstimmen. Wer genug hat von dem alljährlichen „Oh Tannenbaum“-Gesäusel der kommt vielleicht bei der Reihe „Rock Christmas“ auf seine Kosten. Die erscheint dieses Jahr in einer „The Very Best Of“-Edition, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Neben Klassikern von Queen („Thank God It´s Christmas“) und Wham! („Last Christmas“) gibt’s darauf nämlich so einiges zu entdecken. Sei es die wunderbare „Happy X-Mas“-Kollaboration von John Lennon und Yoko Ono mit dem Harlem Community Choir oder „Mistletoe“ von Pop-Darling Colbie Caillat. Der altehrwürdige Bing Crosby („White Christmas“) fehlt natürlich ebensowenig wie Bryan Adams („Christmas Time“) und Paul McCartney („Wonderful Christmastime“). Worauf also wartest du noch. Schnapp dir das Teil.

giraffenaffen-3// Wer seine Kinder gerne mit ein paar zauberhaften Versionen von zeitlosen Gassenhauern wie „Wickie“ und „Schlaf, Kindlein, Schlaf“ verzücken möchte, der kommt im dritten Teil der gelungenen Reihe „Giraffenaffen“ auf seine Kosten. Darauf geben sich so renommierte Künstler wie Dendemann oder Pascal Finkenauer die Klinke in die Hand und spielen ein paar schicke Updates der allseits beliebten Kinderlieder ein. Heruas kommt ein bunter Mix bestehend aus witzigen Mitsing-Tracks, die jedes Kinderzimmer in eine echte Partyhöhle verwandeln. Wenn du also auf schmissige Varianten von „Kommt ein Vogel geflogen“ und „Vielen Dank für die Blumen“ stehts, dann hol dir die Platte. Und freu dich über gelungene Versionen von Lena („Schlaft alle“), Tim Bendzko („Nessaja“), Leslie Clio („Anne Kaffeekanne“) und viele mehr. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.