// zuckerbeat vol. (4)24 – „pisse“

mit neuer Musik von Schnipo Schranke, The Arcs, Fidlar, Skero, Chris Cornell, Grave Pleasures, Kwabs und Go Go Berlin. // Nach ihrem expliziten Indie-Hit „Pisse“ legen Schnipo Schranke nun endlich auch ihren ersten Longplayer vor. Die Band widmet sich darauf zahlreichen weiteren spannenden Themen wie dem „Cluburlaub“ und dem „Schrank“ und macht dabei vor allem […]

mit neuer Musik von Schnipo Schranke, The Arcs, Fidlar, Skero, Chris Cornell, Grave Pleasures, Kwabs und Go Go Berlin.

schnipo-schranke// Nach ihrem expliziten Indie-Hit „Pisse“ legen Schnipo Schranke nun endlich auch ihren ersten Longplayer vor. Die Band widmet sich darauf zahlreichen weiteren spannenden Themen wie dem „Cluburlaub“ und dem „Schrank“ und macht dabei vor allem eines: verdammt viel Spaß. Weil das noch dazu auf überaus hintersinnige Art und Weise geschieht, wird einem über die volle Distanz von zwölf Songs niemals langweilig und „Satt“ damit zu einem der Geheimtipps der anstehenden Herbst-Saison. Wenn du also schon immer mal wissen wolltest, wie sich „Schnitzel mit Pommes, Majonaise und Ketchup“ in der musikalischen Variante anhören, dann hol dir dieses augenzwinkernde Werk und lass dich verzaubern.

the-arcs// Den Namen The Arcs wiederum sollten sich all jene merken, die sich für die Gruppe The Black Keys begeistern. Niemand geringeres als Dan Auerbach hält für das Projekt nämlich seinen guten Namen hin und beschert uns eine ebenso spannende wie vielseitige Platte, die eine Art Best Of aus 75(!) geschriebenen Stücken darstellt. Es wurde ja wirklich Zeit, dass die Band mit Leon Michels endlich ihr erstes Album aus dem Ärmel schüttelt und es werden gleichzeitig alle Gerüchte ad absurdum geführt, es handele sich hier lediglich um Ausschussware aus dem Black-Keys-Universum. „Yours, Dreamily“ ist vielmehr ein vielschichtiger Experimentierkasten, der seine volle Größe erst nach dem x-ten Durchlauf offenbart. Wenn du also auf spannend arrangierte Indie-Pop-Musik stehst, die auch mal ihrer rockige Fratze zeigt, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.

fidlar// Fidlar wiederum verstehen es sehr gekonnt das angestaubte Garage-Rock-Genre aufs nächste Level zu hieven. Ihr selbstbetiteltes Zweitwerk steckt voller rotziger Hymnen wie „Westcoast“ und „Why Generation“, die man allesamt lautstark mitgrölen möchte. Solche Art von Musik entsteht nur, wenn man mitten im Leben steht und verdammt viel Spaß bei der ganzen Sache hat. „Too“ ist ein rotzfrecher Knaller von einem Album und das perfekte, musikalische Futter aller Fans von Best Coast bis zu den Wavves. Dass die Scheibe in gerade mal 14 Tagen in einem Studio in Nashville von Jay Joyce eingespielt wurde, merkt man dem Album natürlich ebenfalls an. Wir jedenfalls haben schon lange nichts Unmittelbareres in Sachen Garage-Punk mehr vor den Latz geknallt bekommen. .

skero// Skero wiederum beschert uns derweil nach seiner ganz wunderbaren Single „Gfrei Di“ einen astreinen Rundumschlag in Sachen gediegener Rap-Klänge und sorgt auf diese Weise dafür, dass sich die Mundwinkel sofort nach oben bewegen. Auf seinem neuen Album finden sich 21 knackige Rap-Tracks, die allesamt äußerst charmant anmuten. „Der Riese im Glashaus“ ist eines dieser Alben, das sich erst nach mehreren Durchläufen vollends erschließt, gerade die großen Hits wie „Dekadance“ mit dem ebenfalls gehyptem Crack Ignaz oder das treibende „Hudeln“ laufen gut rein. Schön auch zu sehen, dass der gute, alte Kamp in „Wien Suizid“ mal wieder vorbei schaut, der ebenfalls mal wieder mit einem neuen Output um die Ecke biegen könnte. Wenn du also auf ebenso hippen wie hintersinnigen Rap aus Österreich stehst, dann gib dem Album mal eine Chance.

chris-cornell// Chris Cornell hat es sich mit seinem 2009er Solo-Album „Scream“ mit zahlreichen Fans verscherzt. Die tanzbaren Beats wollten nicht so recht passen zum Image des Rockmusikers, der bereits mit Soundgarden Musikgeschichte geschrieben hatte. Nun also steht mit „Higher Truth“ ein neues Werk in den Regalen und diesmal zeigt sich der Künstler ganz von seiner zerbrechlichen Seite. Perkussive Momente und Drum-Loops finden sich auf diesem äußerst intimen Werk, das auch vor Abstechern in psychedelische Gefilde nicht zurückschreckt. Dieses Album zeigt einen Musiker, der ganz bei sich selbst ist und das ist im Falle Cornell auch verdammt noch mal gut so. Wir jedenfalls sind begeistert von dieser sehr persönlichen Platte und freuen uns jetzt schon auf die Dinge, die da noch kommen mögen.

grave-pleasures// Grave Pleasures sind so etwas wie die offiziellen Nachfolger der nimmermüden Kollegen von Beastmilk und sie schaffen es ganz problemlos deren Erbe anzutreten. Dabei wandeln sie unter anderem auch auf den Spuren von Siouxsie and the Banshees und Interpol, lassen aber auch die Metal-Anleihen und Postrock-Momente der Vergangenheit nicht außen vor. Sänger Mat McNerney und Bassist Valtteri Arino gelingt es auf „Dreamcrash“ eine eindrucksvolle Melange unterschiedlichster Stile zu kreieren und zünden zusammen mit Gitarristin Linnéa Olsson, Schlagzeuger Uno Bruniusson und Juho Vanhanen ein echtes Feuerwerk an Emotionen. Wenn du also auf düstere Klänge stehst, die auch mal über den Tellerrand hinaus blicken, dann gib der Band mal eine Chance. Es lohnt sich.

kwabs// Kwabs wiederum hat sich ebenfalls der dunklen Seite des Lebens verschrieben, verortet seine Musik allerdings eher in „Disco“- und „Soul“-Gefilden. Sein Debütalbum „Love + War“ wurde zusammen mit Dave Okumu und Plan B eingespielt und der Track „Walk“ hat es auch charttechnisch schon ziemlich weit gebracht. Das neue Album des Londoners mit ghanaischen Wurzeln bestätigt das hohe Niveau der bisherigen Single-Veröffentlichungen und bewegt sich dermaßen exakt am Puls der Zeit, dass schon bald ziemlich viele Menschen von diesem Phänomen namens Kwabs sprechen dürften. Wir jedenfalls sind begeistert und freuen uns auf Weiteres.

go-go-berlin// Go Go Berlin werden zu guter Letzt hoffentlich auch hierzulande endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Die dänische Rock´n´Roll-Bande ist ein gefundenes Fressen für all jene, die mal wieder so richtig schon rotzfrech abgehen möchten. Auf ihrem zweiten Album „Electric Lives“ hievt die Band ihren Sound noch einmal auf ein neues Level und beschert uns eine wunderbare Rock-Odyssee, die allen Fans von Turbonegro und Konsorten ganz viel Freude bereiten dürfte. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir dieses elektrisierende Werk und genieß die Musik. Bis zum nächsten Zuckerbeat.