// zuckerbeat vol. (4)26 – „hin und wieder stehen wir uns nah…“

mit neuer Musik von Wanda, Garbage, New Order, Youth Lagoon, Third Eye Blind, Atreyu, James Bay und Paul McCartney. // Wanda haben es im vergangenen Jahr geschafft, das Kunststück zu verbringen, mit eher traditionellen Austro-Pop-Songs eine große Fangemeinde um sich zu versammeln. Das wiederum liegt nicht nur an den packenden Hymnen dieser Band, die in […]

mit neuer Musik von Wanda, Garbage, New Order, Youth Lagoon, Third Eye Blind, Atreyu, James Bay und Paul McCartney.

wanda// Wanda haben es im vergangenen Jahr geschafft, das Kunststück zu verbringen, mit eher traditionellen Austro-Pop-Songs eine große Fangemeinde um sich zu versammeln. Das wiederum liegt nicht nur an den packenden Hymnen dieser Band, die in famosen Refrains der Marke „wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag für Amore“ gipfeln, sondern auch an der ungestümen, unbeirrt dringlichen Attitüde, die sie auf der Bühne ausstrahlen. Nun allerdings steht das oftmals als schwierig beschrieene Zweitwerk in den Regalen und wir können gleich mal Entwarnung geben. Diese Band kickt auch auf der Fortsetzung des famosen Debüts noch auf hohem Niveau. Die Vorab-Single „Bussi Baby“ mag manchen auf den ersten Blick vielleicht noch etwas zu gleichförmig gewesen sein, nach einigen Durchläufen war man ihr trotzdem wieder verfallen. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Songs dieser Platte, die mit „1,2,3,4“ und „Meine beiden Schwestern“ gleich zu Beginn ein echtes Hit-Feuerwerk zündet. Der Rest von „Bussi“ wird dann ebenfalls all jenen gefallen, die die sympathischen Jungs schon im vergangenen Jahr kennen und lieben-gelernt haben. Worauf also wartest du noch? „1,2,3,4“ und dann feier den Scheiß!

garbage// Ein wegweisendes Werk aus den 90ern erblickt in diesen Tagen zum 20ten Jubiläum noch einmal im neuen Gewand das Licht der Welt. Garbage haben ihren selbstbetitelten Klassiker von 1995 noch einmal in einer schicken „20th Anniversary Edition“ auf den Markt geworfen und sorgen mit einem bunten Bonus-Programm für Furore. Neben dem Debütalbum der Gruppe um Shirley Manson finden sich auf „Garbage“ nämlich noch jede Menge Outtakes und B-Seiten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. „#1 Crush“ zum Beispiel ist wahrscheinlich eines der packendsten Stücke überhaupt und war bis dato nur auf dem Soundtrack zu „Romeo & Juliet“ vertreten. Auf dem Originalalbum finden sich darüber hinaus zahllose Klassiker von „Queer“ bis „Stupid Girl“, so das all jene, die das Album bisher noch nicht ihr eigen nennen nun unbedingt zugreifen sollten. Es lohnt sich.

new-order// Sehr gediegen angehen lassen es in der Zwischenzeit die alten Herren aus dem Hause New Order. Immerhin haben sie ja bereits mehr als 35 Jahre im Musikgeschäft auf dem Buckel und dabei zahllose Hits wie „Blue Monday“ und „True Faith“ aus dem Ärmel geschüttelt. Ihr neuestes Album hat mit „Restless“ nun abermals einen veritablen Hit im Gepäck, funktioniert aber vor allem im Album-Kontext besonders gut. Wer nach zehn Alben noch so dermaßen enthusiastsich und gleichsam altersweise um die Ecke biegt, vor dem möchte man sich eigentlich nur noch verneigen. „Music Complete“ hat darüber hinaus mit Iggy Pop, Elly Jackson von La Roux und Brandon Flowers von den Killers auch noch ein paar imposante Gastsänger ins Studio eingeladen, die für die nötige Portion an Abwechslung sorgen. Worauf also wartest du noch. Hol dir das Werk.

youth-lagoon// Trevor Powers alias Youth Lagoon hat in der zwischenzeit ebenfalls schon seit drittes Album via „Fat Possum Records“ am Start und präsentiert uns darauf zehn ambitionierte Songs, die sein Schaffen auf ein neues Level hieven. Die Platte, die dim schönen Bristol von Ali Chant (PJ Harvey, Gravenhurst) eingespielt wurde, ist ein absoluter Geheimtipp für alle Fans von spannend arrangierten Indie-Pop-Songs. Die Songs führt man sich dabei am besten via Headphones zu Gemüte, weil sich erst dort zahlreiche Nuancen offenbaren, die einen in einen regelrechten Sog der Emotionen reißen. Wenn du also auf vielschichtig-arrangierte Pop-Klänge stehst, dann lass dir „Savage Hills Ballroom“ nicht entgehen.

third-eye-blind// Das Debütalbum der Gruppe Third Eye Blind zählt zu den besten Werken, die in den vergangenen zwanzig Jahren entstanden sind. Seitdem allerdings schafft es die Band nur noch phasenweise zu überzeugen und schüttelt zwar punktuell ein paar schmissige Hits aus dem ärmel, auf Albumdistanz allerdings hat sie das Niveau von damals bis dato nicht mehr erreicht. Nun wagen die Jungs mit“ „Dopamine“ einen neuen Versuch und haben sich dafür sechs ganze Jahre Zeit gelassen. Die Scheibe hat dabei auch diesmal wieder einige wirklich mitreißende Hooks im Gepäck und wird auch über die volle Distanz nicht langweilig. Die magischen Momente von früher lassen sich allerdings leider nicht wiederherstellen und so freut man sich einerseits über eine ganze Reihe packender Rock-Perlen, hat aber irgendwie auch das Gefühl hier noch einmal gut 15 Jahre in der Zeit zurückgespult zu werden. Soll heißen: „Dopamine“ ist ein wirklich tolles Album für Nostalgiker und alle Fans der Band sollten unbedingt mal einen Durchlauf riskieren.

atreyu// Atreyu hatten wir ja schon immer gern. Die Metal- und Post-Hardcore Fraktion aus Südkalifornien verstand es seit jeher, den vor 15 Jahren eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und doch so eigenständig zu klingen, dass man sich ihre Melange aus unterschiedlichen Stilen auch heute noch gerne anhört. Das wiederum liegt vor allem an der Dringlichkeit vieler Songs, die einen in einen regelrechten Rauschzustand versetzen. Die Jungs sind auch diesmal wieder in der Lage, düstere Lyrics mit einer gehörigen Portion Nachdruck auf den Hörer abzufeuern und schaffen es auch auf „Long Live“ mal wieder eine Vielzahl an Szenevertretern weit hinter sich zu lassen. Dieses Album hier ist dermaßen vollgepackt mit hymnischen Passagen und brachialen Parts, dass sich alle Fans von A.F.I bis Boysetsfire mit Sicherheit vor lauter Glückseligkeit ins nächste Moschpit stürzen werden. Wenn du Atreyu also noch nicht kennst, gib der Gruppe unbedingt mal eine Chance.

james-bay// Bereits auf dem Lollapalooza-Festival machte James Bay die Masse regelrecht verrückt mit seinen charmanten Rocksongs, die sich bereits nach wenigen Durchläufen als astreine Hymnen entpuppen. Der Brit-Award Gewinner trifft mit seinem Debütalbum „Chaos And The Calm“ voll ins Schwarze und legt einen würdigen Nachfolger für seine gefeierte „Hold Back The River“-EP vor, die bereits im vergangenen Jahr erschienen ist. Der 24-jährige weiß einfach, wie man einen emotional-aufgeladenen Radio-Hit nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt, ohne dabei ins Kiesbett zu schlittern oder irgendwie austauschbar anzumuten. Nein, diesen Musiker hier erkennt man sofort und so sind ihm nach der Veröffentlichung dieses Albums auch noch eine ganze Menge weiterer Herzen zugeflogen.

paul// Zu guter Letzt außerdem noch eine frohe Nachricht für alle Fans von Paul McCartney. Der veröffentlicht im Rahmen seiner „Paul McCartney Archive Collection“ mit „Pipes Of Peace“ ein weiteres, ganz vorzügliches Werk in einer runderneuerten Version, die neben dem gefeierten Original auch noch eine ganze Menge Bonus-Tracks, Demos und Remixe enthält. Dabei weiß vor allem die neu veröffentlichte Variante von „Say Say Say“ zu überzeugen, die sich zu einem astreinen Ohrwurm mausert. Gemastert wurde das gute Stück übrigens in den altehrwürdigen „Abbey Road Studios“ und auch wenn die ganz großen Hits auf diesem Werk fehlen, bekommt man doch einge ganze Reihe längst verschollener Perlen um die Ohren gehauen, die man auf keinen Fall mehr missen möchte. Deshalb schnappt euch das Album und bis zum nächsten Mal. Euer Zuckerbeat-Team.