// zuckerbeat vol. (4)56 – „halloween“

mit unseren Halloween-Charts und (nicht nur düsteren) Klängen, Texten und Sounds von Dead Man´s Bones, Abstürzende Brieftauben, Butch Walker, Jenny Hval, The Wytches, Joyce Manor, The Notwist, Bohren und Der Club of Gore,dem Soundtrack zu „Ghostbusters“ und dem Hörspiel zu „Peter und der Wolf“. // Heutzutage nach einem passenden Soundtrack zum Halloween-Fest zu suchen, ist […]

mit unseren Halloween-Charts und (nicht nur düsteren) Klängen, Texten und Sounds von Dead Man´s Bones, Abstürzende Brieftauben, Butch Walker, Jenny Hval, The Wytches, Joyce Manor, The Notwist, Bohren und Der Club of Gore,dem Soundtrack zu „Ghostbusters“ und dem Hörspiel zu „Peter und der Wolf“.

dead-mans-bones// Heutzutage nach einem passenden Soundtrack zum Halloween-Fest zu suchen, ist gar nicht so einfach. Gerade, wenn es um aktuelle Musik geht, muss man schon ziemlich tief graben, um die eine oder andere ordentliche Platte zu finden, die den Spirit der alten Klassiker atmet. Dead Man´s Bones gelang vor ein paar Jahren so ein zauberhaft morbides Stück Musik, das man sich als Fan von düsteren Klängen, Kinderchören und verqueren Sounds auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Der Schauspieler Ryan Gosling hat zusammen mit seinem Kumpel Zach Shields eine Art Grusel-Musical aus dem Ärmel geschüttelt, das einen einerseits auf eine euphorische Achterbahnfahrt der Gefühle einlädt, andererseits aber auch immer wieder dazu in der Lage ist, der werten Zuhörerschaft einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Neben offensichtlichen Hits wie „My Body´s A Zombie For You“ und „Pa Pa Power“ findet sich hier auch viel Platz für abseitiges und skurriles. Steig also am besten eine Runde ein in dieses kunterbunte Gruselkabinett. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

absturzende-brieftauben// Könnte man sich für ein Halloween-Special eigentlich ein schöneres Frontcover vorstellen? Eine gefühlte Ewigkeit hat es gedauert, seit die Abstürzenden Brieftauben mal wieder etwas von sich hören haben lassen. Die Auszeit scheint der Band allerdings wirklich gut getan zu haben, denn ihr neues Album ist ein echtes Brett, dass man sich als Deutschpunk-Fan auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Unter dem Titel „Doofgesagte leben länger“ knallt uns das Duo aus Hannover einen kunterbunten Mix aus Punk- und Popmelodien vor den Latz, die einfach nur glücklich machen. Ob sie dabei nun so richtig schön fies („Das Grauen Teil 3“ liefert den passenden Soundtrack zu Halloween) oder hymnisch („Pieke Punk“) zu Werke gehen. Dieses Album hier macht einfach nur Spaß und so freuen wir uns über eines der gelungensten Deutschpunk-Werke des Jahres, das mit „Pause“ und „Die Blumensind für sie Herr Polizist“ auch in der zweiten Hälfte nicht an Drive verliert. Die Vorab-Single „Nie wieder Pegida“ hat es natürlich auch auf das Werk geschafft und ist ein dringend notwendiges Statement gegen rechts, an dem sich hoffentlich auch viele andere Bands ein Beispiel nehmen.

butch-walker// Ebenfalls sehr viel Freude macht uns passend zum düsteren Fest das skelettierte Artwork des neuen Albums von Butch Walker. Hierzulande noch weitestgehend unbekannt, beschert uns der Musiker einen geerdeten Soundentwurf, der immer wieder schöne Erinnerungen an Bruce Springsteen und die Kollegen aus dem Hause The Gaslight Anthem wachruft. Die zehn Songs schaffen es dabei spielend, sich gegenüber der Formatradio-Konkurrenz zu behaupten und mit „Stay Gold“, dem Titeltrack des Albums, ist auch noch ein echter Gassenhauer mit drauf. Wenn du also auf ehrliche und bodenständige Rock-Klänge stehst, dann lass dir dieses kleine, aber feine Werk nicht entgehen und schnapp dir gleich noch den breiten Back-Katalog des US-Amerikaners. Der hat nämlich auch zahlreiche tolle Songs in petto. Bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass es nun hierzulande auch endlich in kommerzieller Hinsicht zu funken beginnt. Verdient hätte es Butch Walker allemal.

jenny-hval// Jenny Hval aus Norwegen wiederum legt in diesen Tagen ebenfalls mal wieder ein neues Album vor und das erscheint passender Weise auf dem schönen Label „Sacred Bones Records“. Die düsteren Klänge, die einen auf „Blood Bitch“ entgegenströmen versprühen einen abseitigen Charme, der einem immer wieder eine Gänsehaut beschert. Die Scheibe der Musikerin ist damit wie geschaffen als Soundtrack zum Halloween-Fest und steckt so voller Details, dass man sich die Platte am besten über Kopfhörer zu Gemüte führen sollte. Inhaltlich dreht sich das Ganze übrigens um den Forschungsgegenstand des Blutes – und es tauchen auch immer wieder Jungfrauen, Hexen und blutrote Toilettenpapierrollen darin auf. Wenn du also auf die düsteren Horrorstreifen aus den 70ern stehst, dann lass dir dieses poetisch-explizite Werk nicht entgehen.

the-wytches// Ganz schön düster geht es auch auf dem aktuellen Album von The Wytches aus Peterbourgh zu. Kristian Bell (Gitarre & Gesang), Daniel Rumsey (Bass) und Gianni Honey (Schlagzeug) wenden sich auf ihrem Debütalbum der dunklen Seite des Daseins zu und schaffen es dabei so enthusiastisch zu Werke zu gehen, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. „All Your Happy Life“ ist ein Album, das immer mit einem Fuß auf der Schattenseite des Lebens steht und genau das verleiht den Songs auch ihre Kraft. Weil die Band aber auch gerne mal nach vorne prescht, jagen einem The Wytches nicht nur einen wohligen Schauer über den Rücken, sie laden auch hin und wieder zum Tanzen ein. Wenn du also auf knarzige Songs der Marke „Ghost House“ und „A Dead Night Again“ stehst, dann lass dir dieses Werk hier nicht entgehen.

joyce-manor// Joyce Manor wiederum bescheren uns auch ein überaus irritierendes Frontcover, das sich ganz hervorragend zum Leute-Erschrecken eignet. „Cody“ besticht dabei nicht nur durch ein paar charmante Querschläger in Richtung all der schwachsinnigen Diskussionsbeiträge da draußen („Fake I.D.“) und richtet den Blick zunehmend auf die Dinge,die wirklich wichtig sind im Leben. Darüber hinaus hat die Band ihre produktionstechnischen Skills sichtlich erweitert und klingt abwechslungsreicher, als auf den Alben zuvor. Zehn Geschichten sind es am Ende geworden und alle zeichnet dieser charmante Pop-Appeal aus, der hier nicht länger nur durchschimmert, sondern auch immer wieder offen zu Tage tritt. „Cody“ dürfte damit im Joyce Manor-Kosmos eine Art Übergangs-Album darstellen, das den Drahtseilakt zwischen den beiden Polen Pop und Punk aber ganz hervorragend meistert.

ghostbusters// Ebenfalls schon jede Menge Zeit auf dem Buckel haben die altehrwürdigen „Ghostbusters“ und so dachte man sich, beschert man der altehrwürdigen Serie noch mal eine Frischzellenkur. Heraus kommt nun ein sympathischer Multiplex-Knaller mit 4 Mädels an der Spitze, die für jede Menge Furore sorgen und ihren Vorgängern in nichts nachstehen. Selbiges wiederum gilt auch für den passend dazu veröffentlichten Soundtrack, der eine illustre Riege an Bands auf sich versammelt. Ob Wolf Alice („Ghoster“) oder Walk The Moon („Ghostbusters“). Sie alle haben sich dem Kampf gegen die düsteren Gestalten da draußen angeschlossen und natürlich darf auch der olle Klassiker aus der Feder von Ray Parker Jr. nicht fehlen. Wenn dir also beim Gedanken an ein kunterbuntes Mixtape mit Elle King, DMX, Fall Out Boy und 5 Seconds Of Summer das Wasser im Munde zusammenläuft, dann schnupper mal rein.

peter-und-der-wolf// Wer seinen musikalischen Horizont zum Jahresende ein wenig erweitern möchte, der kann sich in der Zwischenzeit ja mal an die Neuvertonung des brillanten Musikklassikers „Peter und der Wolf“ heranwagen. Die Platte wurde nicht nur vom Bundesjugendorchester unter der Leitung von Alexander Shelley eingespielt, die ganze Geschichte wird auch noch von Tote Hosen-Frontmann Campino eingespielt, der dem ganzen Unterfangen einen ganz besonderen Charme verleiht. Darüber hinaus wird auch gleich noch die Handlung ins 21te Jahrhundert transferiert und Peter steht ein fünfzehn Meter großer Roboter zur Seite, mit dem zusammen er den guten, alten Wolf zu fangen gedenkt. Ob es ihm gelingt den Bösewicht wieder zurück in den Zoo zu bringen? Es lohnt sich nicht nur für alteingesessene Fans. „Peter und der Wolf in Hollywood“ ist nämlich ein überaus rasantes wie zeitgemäßes Spektakel, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

bohren// Bohren und Der Club Of Gore umweht schon seit ihrer Gründung vor 25 Jahren ein mysteriöses Image. Die Band hat es geschafft im Laufe ihrer Karriere ihre ganz eigene Nische zu besetzen und mit ihren dunklen und instrumentalen Tracks eine große Fangemeinde um sich zu versammeln. Nun also scheint der passende Zeitpunkt gekommen, um auch die Neugeborenen von der Wucht dieser Musik zu überzeugen, die schon bei so illustren Gesellen wie Mike Patton und John Grant für Verzückung sorgte. „Bohren For Beginners“ heißt die passend dazu erscheinende Werkschau, die sich allerdings nicht nur darauf beschränkt die alten Kamellen auf zwei CDs zu versammeln. Stattdessen wurden die Schätze des Back-Katalogs noch einmal zeitgemäß abgemischt und glänzen auch heute noch wie eh und je. Mit Titeln wie „Zombies Never Die“ und „Ganz leise kommt die Nacht“ wirst du hiermit zum Partyschreck auf jeder Halloween-Party. Da bekommt man schon vor lauter Vorfreude Gänsehaut.

the-notwist// Bei der Gelegenheit außerdem noch der Hinweis auf ein Rundum-Sorglos-Paket aus dem Hause The Notwist. Die haben in diesen Tagen nämlich ebenfalls eine Live-Scheibe an den Start gebracht und zeigen sich darauf in der Form ihres Lebens. Der Band eilte ja schon seit jeher der Ruf eines famosen Live-Acts voraus, dass das Ganze aber auch auf Konserve so gut funktioniert, ist bemerkenswert. Auf zwei Silberlingen verteilt findet sich nicht nur viel Zeit für Experimentelles, natürlich kommen auch die Fans der großen Hits wie „Pick Up The Phone“ oder „Pilot“ auf ihre Kosten. Wenn du also wissen möchtest, was sich hinter dem sympathischen Laserstrahlen-Artwork verbirgt, dann lass dir diese kunterbunte Achterbahnfahrt der Emotionen nicht entgehen. „Superheroes, Ghostvillains + Stuff“ bietet alles, was man von den Jungs erwartet und zeigt, dass die Band es auch heute noch drauf hat, das Publikum um den kleinen Finger zu wickeln. Schade eigentlich nur, dass man nicht selbst dabei sein konnte am 16.12.2015 in Leipzig.

Hier außerdem noch unsere ganz persönlichen All-Time-Favoriten zum Fest:

Alben

monster-mash

01 Bobby „Boris“ Pickett * The Original Monster Mash

02 Lonesome Wyatt & The Holy Spooks * Halloween Is Here (EP)

03 Insane Clown Posse * 20th Century Hallowicked Compilation

04 Various Artists * Donnie Darko (OST)

05 Various Artists * The Crow (OST)

06 Dead Man´s Bones * Dto.

07 Danny Elfman * Nightmare Before Christmas (OST)

08 Timber Timbre * Creep On Creepin´ On

09 Nick Cave & The Bad Seeds * Murder Ballads

10 Various Artists * These Ghoulish Things – Horror Hits For Hallowe´en

Songs

lonesome-wyatt

01 Lonesome Wyatt & The Holy Spooks * Halloween Is Here

02 Bobby „Boris“ Pickett * Monster Mash

03 Paul Zaza * The Ballad Of Harry Warden

04 Danny Elfman * This Is Halloween

05 Blue Öyster Cult * Don’t Fear The Reaper

06 Echo & The Bunnymen * The Killing Moon

07 K.I.Z. * Neuruppin

08 Blutjungs * Fred der Metzger

09 Michael Jackson * Thriller

10 Insane Clown Posse * Halloween On Military Street

11 The Church * Under The Milky Way

12 Stars * Trap Door

13 Ansa & Moz * Wossaleich

14 Farin Urlaub Racing Team * Die Leiche

15 The Ramones * Pet Sematary

16 The Automatic * Monster

17 Die Ärzte * Monsterparty

18 Handsome Family * Far From Any Road

19 DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince * A Nightmare On My Street

20 Ray Parker, Jr. * Ghostbusters