mit den Bänden The Ghost In The Shell, Liebe auf iranisch, Geschichten aus der Schattenwelt und Die Welt der Schlümpfe (Band 5 bis 7).
// Gerade erst im Kino zu sehen war die von den Kritikern nicht allzu wohlwollend empfangene Version von „The Ghost In The Shell“ . Der Film (so viel sei hier angemerkt), ist nicht so mies wie manche tun, der dazugehörige Manga allerdings ist ein absoluter Klassiker und so wollen wir euch heute auf dieses wegweisende Werk aufmerksam machen, das in keiner gut sortierten Comic-Bibliothek fehlen sollte. In der Geschichte geht es im weitesten Sinne um künstliche Intelligenz – ein hochaktuelles Thema also und so treffen wir auf eine Protagonistin, für die die Grenzen zwischen Gut und Böse immer mehr verschwimmen. Masamune Shirow versteht es dabei sehr gekonnt den Leser an der Nase herumzuführen und immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken. Nach und nach allerdings tritt ein hochkomplexes Gesamtbild zu Tage und das stellt nicht nur den Alltag unserer Heldin auf den Kopf. Ob sie sich am Ende für diese oder jene Seite entscheidet. Alles scheint nur noch auf die Wahl des kleineren Übels hinauszulaufen und so wirft „The Ghost In The Shell“ vor allem die Frage auf, wie weit wir bereit sind im Zuge des Fortschritts zu gehen. Entdeckt diesen Klassiker jetzt nochmal neu, „Egmont“ bringt ihn netterweise noch einmal in einem handlichen und kostengünstigen Hardcover-Format auf den Markt. Es lohnt sich.
// Politisch geht es schließlich im neuen Werk von Jane Deuxard und Deloupy zu. „Liebe auf iranisch“ zählt jetzt schon zu den sehnlich erwarteten Werken des noch jungen Jahres und wendet seinen Blick der Jugend im heutigen Iran zu. Die Schöpfer des Werkes deuten dabei nicht nur an, dass es nach der Machtübernahme von Hassan Rohani im Iran nicht unbedingt freier zugeht, auch wenn Selbiger mit den Westmächten ein Abkommen zur Kontrolle des iranischen Atomprogramms abgeschlossen hat. Die Schöpfer des Werkes machen vielmehr auch deutlich, wie die Jugend vor Ort tickt und versuchen ein Bild der gegenwärtigen Gesellschaft zu zeichnen, das möglichst ungefiltert beim Leser ankommen soll. So schauen wir unterschiedlichen Menschen, die allesamt noch keine 30 Jahre alt sind, in ihrem Alltag über die Schulter und die Macher thematisieren die Frage, inwieweit diese jungen Leute eigentlich noch bereit sind sich gegen das Regime aufzulehnen. So treffen wir unter anderem auf Gila Saeedeh, Omid, Leila und Vahid, die allesamt eigentlich nur eines möchten: Sich gegenseitig lieben. Das allerdings wird vom Regime und vom Traditionsbewusstsein vor Ort immer wieder unterbunden und so starten sie eine Rebellion im Kleinen, die sicherlich auch ein Bedürfnis für viele andere darstellt. Jane Deuxard gelingt es dabei durch persönliche Gespräche die Menschen dazu zu bringen sich zu öffnen und ihre Wünsche und Hoffnungen zu artikulieren. „Liebe auf iranisch“ liest sich dementsprechend auch wie eine spannende Reportage über eine Gesellschaft, in der die unterschiedlichste Kräfte aufeinander wirken und gehört somit jetzt schon zu den mutigsten Veröffentlichungen des Jahres.
// Ziemlich düster geht’s zu in dem neuen packenden Einzelband von Joe Hill und Gabriel Rodriguez. Zusammen erzählen sie uns „Geschichten aus der Schattenwelt“ und die haben es verdammt noch mal in sich. Als ausgewiesene Horror-Experten hatten sie uns einst schon das famose „Locke & Key“ vor den Latz geknallt und der neue Band steht der Vorgänger-Reihe in keiner Weise nach. Das Duo wollte mit „Tales From The Dark Side“ nämlich die altehrwürdige Horror-Serie gleichen Namens wiederbeleben, doch weil es das Projekt nicht ins Fernsehen schaffte, kommen wir nun eben in den Genuss einer Graphic Novel, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hinter dem edlen Hardcover-Einband verstecken sich nämlich bitterböse Geschichten von Ziggy und Joss. Der eine der beiden durchlebt einen waschechten Albtraum im realen Leben, der andere macht Bekanntschaft mit einer wahrhaft mörderischen Familie, nachdem sein Auto eine Panne hat. Wenn dann zu guter Letzt auch noch ein Schattenzwilling auf der Bildfläche erscheint, ist Gänsehaut garantiert. Gemischt mit einer gehörigen Portion Nostalgie, ist diese Ausgabe deshalb ein gefundenes Fressen für alle Fans von klassischen Horrorgeschichten. Und wir hoffen jetzt schon, dass das Horror-Dream-Team die Serie vielleicht doch noch irgendwann fortsetzt.
// Wer außerdem durch den aktuellen Streifen über die Schlümpfe wieder auf den Geschmack gekommen ist, der darf sich im „Splitter“-Verlag über ein breites Angebot an Comics freuen, die sich allesamt um das schöne Schlumpfhausen und dessen Geschöpfe drehen. Diesmal wollen wir euch die Reihe „Die Welt der Schlümpfe“ vorstellen, die es bis dato auf sieben Bände bringt und die man sich als echter Fan der kleinen Kreaturen auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Theamtisch widmet sich dabei der 5te Band der Reihe erstmals auch dem Thema „Halloween“ und wir müssen schon zugeben, dass ein paar überaus charmante Geschichten dabei herauskommen. „Halloween in Schlumpfhausen“ wurde in diesem Zusammenhang übrigens noch nie hierzulande veröffentlicht und das gilt auch für die weiteren Bände der Reihe. Das neue Team im Hause Peyo hat ganze Arbeit geleistet und es gelingt ihm spielend den Charme der alten Klassiker ins Hier und Jetzt zu transferieren. Was ebenfalls sehr schön ist: bei den aktuellen Ausgaben, von denen uns derzeit noch Band 6 – „Die Schlümpfe treiben Sport“ und passend zur Urlaubszeit auch Band 7 – „Die Ferienschlümpfe“ vorliegen, handelt es sich jeweils um Kurzgeschichtensammlungen, was die Episoden auch für jüngere Leser interessant machen dürfte. Gerade nämlich die gestraffte Handlung sorgt für zahlreiche Spannungsmomente und so möchte man die Ausgaben auch nahezu in einem Rutsch verschlingen. Worauf also wartest du noch? Tauche ein in „Die Welt der Schlümpfe“ und lass dich verzaubern von den neuen Episoden, im Rahmen derer wir auch „Das Schloss der tausend Spiegel“ und „Die Schule der Feen“ kennenlernen. Wie es also weitergeht in Schlumpfhausen? Wir halten euch natürlich gerne auch weiterhin auf dem Laufenden und sagen damit erstmal tschüß für heute. Bis zum nächsten Strichcode.
UND WAS NUN?