// strichcode vol. (1)08 – „in den fängen des todes“

mit den Bänden Fight Club 2 (Band 2), The Walking Dead (Band 27), Outcast (Band 4), Die Schlümpfe (Band 34), Yoko Tsuno und Red Skin (Band 2). // Düstere Zeiten brechen an, während die epische Comic-Reihe „The Walking Dead“ auf gewohnt hohem Niveau voranschreitet. So etwas über die Lauflänge von nun bereits 27 gebundenen Sammelbänden […]

mit den Bänden Fight Club 2 (Band 2), The Walking Dead (Band 27), Outcast (Band 4), Die Schlümpfe (Band 34), Yoko Tsuno und Red Skin (Band 2).

// Düstere Zeiten brechen an, während die epische Comic-Reihe „The Walking Dead“ auf gewohnt hohem Niveau voranschreitet. So etwas über die Lauflänge von nun bereits 27 gebundenen Sammelbänden hinzubekommen (im Original erscheint die Reihe monatlich, hierzulande werden jeweils sechs Episoden in einem Buch gebündelt) ist schon bemerkenswert und gerade das Finale des 26ten Bandes hatte es in sich. Der allseits beliebte Negan ist nämlich wieder auf freiem Fuß und hat mal eben die Anführerin der mysteriösen Flüsterer umgebracht. Mit deren Kopf als Verhandlungsbasis geht er zurück zu Ricks Gruppe, doch im Hintergrund stehen die Zeichen auf Krieg. Die übrigen Flüsterer werden den Mord an Alpha nämlich keinesfalls ungesühnt lassen und so fragt man sich schon jetzt, welchen perfiden Plan Negan in diesem Zusammenhang schon wieder ausgeheckt hat. Ihr jedenfalls dürft sehr gespannt sein auf „Der Krieg der Flüsterer“, weil  es nicht nur neue Fragen aufwirft, sondern ein irrsinniges Tempo vorlegt, das hoffentlich auch die kommenden Folgen beibehalten. Rick Kirkman und seine Mitstreiter Charlie Adlard, Stefano Gaudino und Cliff Rathburn haben also auch diesmal wieder alles richtig gemacht.

// „Fight Club“ wird in diesen Tagen ebenfalls im Comic-Format fortgesetzt und schon der erste Band des „zweiten Teils“ hat uns verdammt viel Freude bereitet. Nun steht auch schon der Nachfolger von „Tyler Durden lebt“ in den Regalen und der spinnt die Ereignisse des kongenialen ersten Buchs einfach weiter. Zehn Jahre sind inzwischen vergangen, seit das „Projekt Chaos“ einsetze und wir folgen Sebastian (Tyler Durdens Alter Ego) dabei, wie er versucht das Leben mit seiner Familie auf die Reihe zu kriegen. Seine Frau allerdings ist massiv gelangweilt von Tylers gutbürgerlichem Ich und mischt ihn einen Medikamenten-Cocktail, der Benjamins dunkle Seite wieder ans Tageslicht spült. Was das auslöst, könnt ihr euch wahrscheinlich schon vorstellen? Eine Kettenreaktion durchgeknallter Ereignisse, die alle beteiligten an die Grenzen ihrer Möglichkeiten bringen. Chuck Palahniuk und Cameron Stewart transportieren den Charme des Originals sehr gekonnt auf Papier (was auch kein Wunder ist, da der Autor ja selbst mit dabei ist) und spicken ihre Geschichte nur so mit Seitenhieben auf das Original. Man kann also nur hoffen, dass die Filmemacher, würden sie tatsächlich mal über „Fight Club 2“ nachdenken, sich diese famose Graphic Novel als Vorbild nehmen. Sie lässt einen einfach nicht mehr los, wenn sie mal aufgeschlagen wurde.

// Zuletzt kamen auch Fernsehzuschauer in den Genuss der verstörenden Comic-Reihe „Outcast“, die das Schicksal von Aussenseiter Kyle in den Mittelpunkt rückt. Während man in dieser ebenfalls von Robert Kirkman erdachten Serie erstmal ordentlich an der Nase herumgeführt wird, erhöht sich das Spannungslevel gerade dadurch nochmal von Folge zu Folge und viele konnten es schon kaum mehr erwarten, dass die neuen Folgen endlich in der Flimmerkiste liefen. Wer es gar nicht mehr erwarten konnte, der richtete seinen Blick stattdessen lieber gleich auf das Original. Das nämlich zählt zu den spannendsten Comic-Reihen der letzten beiden Jahre und lässt einen nun im bereits vorliegenden 4ten Band direkt „In den Fängen des Teufels“ landen. Zusammen mit Paul Azaceta kreiert Kirkman hier eine düstere Vorstadthölle, die nicht nur Kyles Jugend in den Mittelpunkt rückt, sondern sich inzwischen auch näher mit dessen Tochter auseinander setzt. Während ersterer nämlich von seinem Gegner Sidney an ein Heizungsrohr gekettet wird, entdecken auch andere, das seine Tochter ganz besondere Kräfte zu haben scheint und so wird das ganze Unterfangen immer mehr zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Ob da alle Beteiligten am Ende wieder heil herauskommen? Lass dir „Outcast“ nicht entgehen. Ein besserer Horror-Comic dürfte derzeit auf dem Markt nur schwer zu finden sein.

// Die Schlümpfe erleben ja gerade nicht nur auf der Leinwand ein astreines Revival. Auch der Hype um die kleinen Figuren aus dem Hause „Schleich“ ist ungebrochen und so wollen wir euch von nun an natürlich auch an dieser Stelle über die aktuellen Ausgaben der altehrwürdigen Comic-Reihe auf dem Laufenden handeln. Die Original-Schlümpfe bringen es in diesem Zusammenhang derzeit auf 34 Ausgaben, die allesamt im renommierten „Splitter“-Verlag erhältlich sind. Im letzten Band namens „Die Schlümpfe und der Flaschengeist“ finden die kleinen Geschöpfe derweil einen astreinen Dschinn, der allerdings schon bald von Gargamel vereinnahmt wird. Als dieser sich dann unbedacht wünscht, alles was er berühre würde zu Gold, löst das eine chaotische Kettenreaktion aus, die nicht mal dem Bösewicht selbst zu gefallen scheint. Ob die Schlümpfe und der böse Zauberer sich aus diesem Dilemma zu befreien vermögen? Es macht wirklich Spaß, sich diesen Band hier zu Gemüte zu führen, weil zwischenzeitlich zumindest mal in Nuancen die Grenzen zwischen Gut und Böse aufgebrochen werden. Schnuppert also unbedingt mal rein in dieses Album von Alain Jost, Thierry Culliford (Texte), Jeroen De Coninck und Miguel Diaz (Zeichnungen). Es lohnt sich.

// Zum 50ten Jubiläum veröffentlicht der renommierte „Carlsen“-Verlag derzeit eine ganze Reihe alter Klassiker zum kleinen Preis, die es einem ermöglichen, eine illustre Comic-Bibliothek im handlichen Format aufzubauen. Besonders gelungen ist dabei die Neuveröffentlichung zweier Bände von „Yoko Tsuno“, die man sich als Fantasy-Fan auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Erstmals im Jahre 1982 veröffentlicht, begeben wir uns dabei auf eine große Reise durch Raum und Zeit. Wir treffen eine junge Heldin gleichen Namens, die zusammen mit ihrer Clique zahlreiche spannende Abenteuer erlebt. Weil sie noch dazu irrsinnig klug ist, klärt sie nebenbei nicht nur so manches Geheimnis der Menschheit auf, sie ist auch eine geborene Kämpferin, was so mancher Gegner auch zu spüren bekommt. Ob sie nun im ersten Band eine „unterirdische Begegnung“ erlebt oder „Die Orgel des Teufels“ ansteuert. Wer die Reihe mal anteasen möchte, der ist mit diesem zauberhaft Doppelpack von Roger LeLoup gut bedient. Worauf also wartest du noch? Nutz jetzt die Chance und schnapp dir das Teil.

// Wer sich gerne an schräge Agentengeschichten heranwagt, der kommt bei der Reihe „Red Skin“ auf seine Kosten. Darin dreht sich alles um eine gleichnamige Geheimagentin, die im echten Leben auf den Namen Vera Jelnikoff hört. Ihre Spitzengenossen halten sie in diesem Zusammenhang für die nahezu perfekte Speznas-Agentin. Sie ist loyal, hat im Grunde genommen keine Ahnung, was wirklich vor sich geht und sieht auch noch verdammt gut aus und ja, sie hat auch noch eine ganze Menge Talent. So ist es kein Wunder, dass sie schon bald zur kommunistischen Superheldin der USA aufsteigt und spätestens hier wird auch das große Augenzwinkern deutlich, mit dem sich Xavier Dorison und Terry Dodson an diese Geschichte heranwagen. Zusammen erschaffen sie einen wirklich schrägen Superhelden-Comic, der mit allen gängigen Klischees des Genres abrechnet und ganz nebenbei auch noch äußerst flott und spannend erzählt ist. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das zweite Werk namens „Jacky“. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.