// aufgelesen vol. (2)08 – „master of puppets“

mit neuen Büchern von Jon Bream, Matt Taylor, Attila Bartis, Betty Smith und Steven Jay Schneider. // Bob Dylan ist einer der wenigen legendären Künstler, die auch heute noch Musik aufnehmen und die man sich nach wie vor gerne anhört. Nun erscheint bei „Edition Olms“ ein wirklich schön gestaltetes Werk über den Musiker, der so […]

mit neuen Büchern von Jon Bream, Matt Taylor, Attila Bartis, Betty Smith und Steven Jay Schneider.

// Bob Dylan ist einer der wenigen legendären Künstler, die auch heute noch Musik aufnehmen und die man sich nach wie vor gerne anhört. Nun erscheint bei „Edition Olms“ ein wirklich schön gestaltetes Werk über den Musiker, der so eine bewegte Karriere als Künstler vorzuweisen vermag. „Disc By Disc“ von Jon Bream beschränkt sich dabei fast ausschließlich auf den breiten Back-Katalog des Musikers und der hat es in sich. Nachdem sein Debütalbum aus dem Jahre 1962 noch weitestgehend an der breiten Masse vorbei ging, schaffte der Musiker mit „The Freewheelin´ Bob Dylan“ und dem darauf enthaltendem Klassiker „Blowin´ In The Wind“ endgültig den Durchbruch und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, wenn man sich die Geschichten zu den alten Platten noch einmal in chronologischer Reihenfolge zu Gemüte führt. Zahlreiche Kollegen und Weggefährten wie Nicola Atkins, Ike Reilly und Tony Glover geben ihren Senf zu den einzelnen Meisterwerken dazu und man taucht Stück für Stück tiefer in den Dylan´schen Kosmos ein. 38 Alben inklusive der aktuellen Mehrfach-LP „Triplicate“ finden sich in diesem Album, das nicht nur mit jede Menge spannender Motive gespickt ist, sondern auch mit einer Introduction und Liner Notes von Richie Unterberger daher kommt. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Werk.

// Metallica beackern in diesem Zusammenhang zwar ein anderes Feld, als der liebe Dylan, ihren Namen kennt aber dennoch jedes Kind. Mit ihrem Album „Master Of Puppets“ wurde die Band auf einen Schlag weltweit berühmt und so scheint es an der Zeit, diesen Klassiker der Metal- und Rock-Geschichte noch einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Matt Taylor macht sich in „Back To Front“ noch einmal daran die Entstehung des Albums in einem hochwertigen Album nachzuvollziehen und kann dabei nicht nur auf jede Menge Archivmaterial zurück greifen, es gelingt ihm auch die damaligen Ereignisse noch einmal für Außenstehenden nachvollziehbar auf Papier zu bringen. Mit Songs wie „Battery“, „Welcome Home (Sanitarium)“ und „Battery“ erspielten sich die Jungs damals eine treue Fangemeinde und so darf im Rahmen des Werkes natürlich auch ein Blick auf die anschließende Welttournee nicht fehlen. Fans bekommen dabei nicht nur Fotos aus den persönlichen Archiven der Bandmitglieder präsentiert, sie bekommen auch noch ein Vorwort von James Hatfield oben drauf. Wenn du also auf Metallica stehst, dann lass dir dieses Album passend zum 30ten Jubiläum dieses Klassikers nicht entgehen. Es lohnt sich.

// „Das Ende“ wiederum ist ein wirklich tragisches Stück Literatur, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Der im rumänischen Siebenbürgen geborene Autor und Fotograf Attila Bartios widmet sich darin einem gewissen András Szabad. Der wächst in einer ungarischen Kleinstadt auf uns seine Mutter verdient sich ihren Lebensunterhalt als Bibliothekarin. Als im Jahre 1956 sein Vater wegen der Teilnahme am Aufstand verhaftet wird und drei Jahre später erst wieder zurückkehrt, stirbt András Mutter und damit ist auch die Kindheit des Protagonisten zu Ende. Fortan wendet er sich seiner Liebe zur Fotografie zu und verliebt sich in Èva, einer nach Amerika eingewanderten Pianistin. Als er Jahrzehnte später von ihrem Tod erfährt, entscheidet er sich dazu sein Leben auf Papier nieder zu schreiben. Warum seine Aufzeichnungen dabei eine solch unheimliche Kälte ausstrahlen? Das solltest du am Besten selbst herausfinden.

// Um eine elfjährige namens Francie wiederum dreht sich die spannende Wiederveröffentlichung namens „Ein Baum wächst in Brooklyn“, welche in diesen Tagen beim „Insel Verlag“ erscheint. Selbige junge Dame sitzt am Liebsten im Blätterdach eines alten Baumes und lutscht dort Pfefferminzbonbons. Von dort aus erkundet sie Schritt für Schritt die große weite Welt der Literatur und wälzt ein Buch nach dem anderen. Während um sie herum das Leben tobt, da drunten in den alten Mietskasernen von Williamsburg, will sie in die Welt hinaus und etwas erleben. Trotz ihrer Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen möchte sie den Teufelskreis durchbrechen und eine Karriere als Schriftstellerin starten. Ob ihr das gelingt? Lass dich ein auf diesen Klassiker von Betty Smith, die bereits im Jahre 1896 geboren wurde. Im Jahre 1943 wurde dieses Werk hier zu einem großen Erfolg und man ist heute noch wie benommen, wenn man den Aufzeichnungen der Autorin folgt. Neu übersetzt von Elke Schönfeld entfaltet der Roman nämlich nochmal seinen ganz eigenen Charme. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Buch.

// Wer sich mal etwas intensiver mit dem Thema Filmgeschichte auseinander setzen möchte, der bekommt nun einen packenden Rundumschlag aus dem Hause „Edition Olms“ präsentiert. In „1001 Filme die sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist “ findet sich alles, was der Filmfreund begehrt. 77 international angesehene Filmkritiker haben sich im Rahmen der Veröffentlichung zusammengeschlossen und ein spannendes Gesamtkunstwerk aus dem Ärmel geschüttelt, das nun bereits in der 12. Aktualisierten Ausgabe erscheint. Unter der Ägide von Ian Haydn-Smith entsteht auf diese Weise ein kunterbunter Katalog, der sich noch einmal den größten Streifen aus den Bereichen Western, Komödie, Horror, Fantasy und Drama annimmt. Schön sortiert findet sich das ganze Leinwand-Glück noch einmal am Ende des Buches im Film-Index, der dazu einlädt sich zu Hause einen den eigenen Vorlieben entsprechenden Themenabend auf die Mattscheibe zu zaubern. Wenn du also mehr wissen möchtest über die Welt des Films, dann hol dir dieses Buch von Herausgeber Steven Jay Schneider. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.