// strichcode vol. (1)24 – „der neue weg“

mit den Werken Baltimore (Band 2), Silver (Band 3), Echo (Band 2), Glückwunsch Gaston, Capricorn (Gesamtausgabe 4), Outcast (Band 5), The Walking Dead (Negan ist hier!), Beste Bilder (Band 8), Fiese Weihnachten, Battle Angel Alita (Band 1, Perfect Edition) und Unlucky Young Men (Band 2). // Im Hause „Cross Cult“- gibt’s zur Zeit so einiges […]

mit den Werken Baltimore (Band 2), Silver (Band 3), Echo (Band 2), Glückwunsch Gaston, Capricorn (Gesamtausgabe 4), Outcast (Band 5), The Walking Dead (Negan ist hier!), Beste Bilder (Band 8), Fiese Weihnachten, Battle Angel Alita (Band 1, Perfect Edition) und Unlucky Young Men (Band 2).

// Im Hause „Cross Cult“- gibt’s zur Zeit so einiges zu Entdecken. Allen voran die herrliche Veröffentlichung namens „Baltimore“, die man sich als „Hellboy“-Fan auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Im zweiten Band dieses spannenden Albums aus der Feder von Mike Mignola dreht sich alles um einen gewissen Lord Baltimore, der im Laufe seines Daseins jede Menge spannende Abenteuer erlebt. Zusammen mit renommierten Mitstreitern wie Christopher Golden, Peter Bergding und Ben Stenbeck macht sich der „Hellboy“-Schöpfer daran seinen vielschichtigen Helden in Szene zu setzen und erschafft ein beeindruckendes Gesamtwerk, das einem immer wieder den Mund ganz weit offen stehen lässt. Im Rahmen der Geschichte bekommt es der Lord dabei nicht nur einer dämonischen Hexe zu tun, sondern es wird auch Jagd auf den Roten König gemacht. Zusammen mit einer Gruppe von Vampirjägern macht sich Baltimore daran, die Welt ein bisschen sicherer zu machen, wobei gar nicht sicher ist, ob es den oben genannten König eigentlich gibt. Falls aber doch, wäre er der ultimative Gegenspieler und Bösewicht auf unserem Planeten und ihr dürft jetzt schon gespannt sein, wie das ganze am Ende ausgeht. Freut euch also über vier neue Episoden aus dem Hause „Baltimore“, die allesamt einen optischen Augenschmaus für alle Mignola-Fans darstellen.

// Die Vampir-Reihe „Silver“ geht inzwischen bereits in die dritte Runde. Unter dem Titel „Das Lied vom Blut“ macht sich Schöpfer Stephan Franck daran seine spannende und düstere Saga fortzuschreiben und zu Beginn scheint auch alles erst einmal glatt zu laufen. Das „Trickster-Team“ macht sich daran den Plan von Finnegan Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen und möchte so an den Silberschatz der Vampire kommen. Als eines Tages allerdings der Junggesellinnenabschied von Prinzessin Lillian in einem astreinen Blutbad zu enden droht – noch dazu dreht es sich hier um Babyblut, dreht Rosalynd völlig durch und alles bis dato erreichte droht wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen. Wenn du also auf düstere Geschichten der Marke „Dracula“ stehst, dann lass dir dieses schwarz-weiße Meisterwerk nicht entgehen. Genauso wie den zweiten Band der Reihe „Echo“ von Altmeister Terry Moore. In „Desert Run“ muss sich Julie so langsam damit arrangieren, dass die Metallhaut auf ihrem Körper wohl nicht mehr verschwinden wird. Sie wird sogar von Tag zu Tag größer und die Protagonistin stellt immer wieder neue Möglichkeiten fest, die mit ihrer Transformation einhergehen. Gleichzeitig wohnt ihr aber auch ein immenses Zerstörungspotenzial inne, das es zu kontrollieren gilt. Das macht auch die US Army, diverse Wissenschaftler des Instituts HENRI und die Agentin Ivy Raven auf sie aufmerksam. Sie alle wollen Julies Körper an sich reißen und dann taucht auch noch ein bibelzitierender Landstreicher namens Cai auf der Bildfläche auf. Ob die junge Dame da wirklich heil aus der ganzen Geschichte heraus kommt. Es lohnt sich unbedingt das herauszufinden. „Echo“ reißt einen von Seite zu Seite tiefer in einen regelrechten Sog der Emotionen.

// „Gaston“ wiederum dürfte inzwischen wirklich jedem bekannt sein. Passend zum 60ten Jubiläum der legendären Comic-Figur erscheint nun bei „Carlsen“ ein hübscher Jubiläumsband, der einen mal eben in die 50er Jahre zurück transferiert. In unserem Nachbarland in Belgien hat der verrückte Kerl ja bereits den Status einer Legende inne und auch bei uns konnte man sich dem Charme dieses sympathischen Verlierers nicht allzu lange entziehen. Gaston nämlich ist ein Meister darin, wenn es darum geht, etwas zu verbocken. Er ist der Albtraum jedes Kollegen und wirkt vom Look her wie ein etwas zu früh dran gewesener Hippie. Die Geschichten von Altmeister André Franquin strotzen dabei nur so vor hintersinnigem Humor und schon nach wenigen Episoden kommt man nicht mehr von der ganzen Geschichte los. Wenn du also auf schräge Typen stehst, dann lass dir dieses Gesamtpaket nicht entgehen. Es stößt dir das Tor zu einem kunterbunten Comic-Universum auf, das noch so viel mehr für einen bereit hält, als nur diese exquisiten 60 Gags aus 60 Jahren Gaston.

// Jeder der zurzeit noch auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk ist, der kann sich natürlich auch mal in der Comic-Abteilung seines Vertrauens umsehen. Was dort inzwischen für eine Bandbreite angeboten wird, ist bemerkenswert und auch im Hause „Schreiber & Leser“ erscheinen in regelmäßigen Abständen tolle Werke, von denen wir euch heute schon zwei Bände vorgestellt haben. Darüber hinaus möchten wir euch natürlich auch noch die gelungene Gesamtausgabe aus dem Hause „Capricorn“ hinweisen, die nun bereits in die vierte Runde geht. In dem vorliegenden Band, der wie bereits die drei Vorgänger im hochwertigen Hardcover-Albumformat um die Ecke biegt, sehen wir uns mit den Folgen der verheerenden Ereignisse in New York konfrontiert. Capricorn ist mit seinen Kräften am Ende und muss sehen, wie er wieder auf die Beine kommt. Um zur Ruhe zu kommen und die Sache etwas gemächlicher angehen zu lassen, fährt er erst einmal raus aufs Land. Erst vor Kurzem hat er seinen wahren Namen erfahren und auch auf viele weitere Rätsel, die in den Bänden vorher an den Leser herangetragen wurden, bekommen wir nun endlich die sehnlich erhofften Antworten. Dabei wird unter anderem der Blick darauf gerichtet, was es eigentlich mit „Concept“ auf sich hatte? Wenn du also auf hintersinnige und spannende Geschichten rund um einen Astrologen aus den 30ern stehst, dann lass dir dieses Werk des Zeichenstars Andreas nicht entgehen.

// Bei den Kollegen von „Cross Cult“ erscheint bereits seit geraumer Zeit die Reihe „Outcast“, die inzwischen auch als TV-Reihe umgesetzt wurde. In der Horrorsaga steht ein gewisser Kyle im Mittelpunkt, der in der Vergangenheit unvorstellbares getan haben soll. Mit der Zeit allerdings stellt man als Leser fest, dass die Dinge sich hier anders verhalten, als es anfangs scheint. Wir möchten allen Neueinsteigern noch nicht zu viel verraten, aber man bekommt es hier mit einer wirklich vielschichtigen Horror-Geschichte zu tun, die jedem Fan des „Exorzisten“ ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Nun also sind wir unter dem Titel „Ein neuer Weg“ bereits bei der fünften Episode angelangt und die konfrontiert uns mit den Folgen von Reverend Anderson schrecklicher Tat. Zusammen mit seiner Familie, der er inzwischen wieder näher gekommen ist, versucht Kyle zu fliehen und sieht sich schnell von zahlreichen Gegnern umzingelt. Als er schon fast die Hoffnung verliert, erscheint ein alter Bekannter auf der Bildfläche, der ihm seine Hilfe anbietet und für Kyle und seine Familie vielleicht die letzte Rettung ist. Robert Kirkman und Paul Azaceta haben auch diesmal wieder ganze Arbeit geleistet, wobei Fans von Ersterem auch noch in Sachen „The Walking Dead“ auf ihre Kosten kommen. Neben der Original-Reihe erscheint in diesen Tagen nämlich eine Spezialausgabe namens „Negan ist hier!“, in welcher er sich zusammen mit Charlie Adlard noch einmal der Geschichte des fiesen Gegenspielers von Rick annimmt. Seit seinem ersten Auftritt in Band 17 der Reihe ist „Negan“ aus der renommierten Reihe nicht mehr wegzudenken und zusammen mit seinem Baseballschläger „Lucille“ macht er es den Menschen um sich herum nicht leicht. Dass er allerdings nicht von Natur aus böse ist, wird auch diesmal wieder deutlich und es gibt wohl kaum einen Schurken, dessen Beweggründe im Rahmen einer Comic-Geschichte intensiver herausgearbeitet wurden. Nun also liegt uns endlich die Geschichte vor, die beschreibt, was eigentlich vor Negan und Ricks erstem Treffen geschah und so viel schon einmal vorneweg. Die ist so verdammt spannend in Szene gesetzt, dass man gar nicht genug davon kriegen kann.

// Alle Fans des hintersinnigen Humors kommen auch in diesem Jahr wieder im Hause „Lappan“ auf ihre Kosten. Im Rahmen der Reihe „Beste Bilder“, welche inzwischen bereits zum achten Mal erscheint, werden dabei wie immer die besten Cartoons des vergangenen Kalenderjahres zusammengestellt und man kommt aus dem grinsen tatsächlich nicht mehr heraus, wenn man so in dem schicken Werk herumblättert. Ob es dabei um Trump, Erdogan oder Nordkorea geht. Den Zeichnern und Künstlern gelingt es auf famose Weise den noch so heftigsten Ereignissen etwas Humor abzugewinnen und gerade das macht diese Reihe so unverzichtbar. In Deutschland kommt man dabei nicht nur auf den Dieselabgasskandal und den G20-Gipfel in Hamburg zu sprechen. Und wir müssen durchaus zugeben. Seit der ersten Ausgabe aus dem Jahre 2010 hat diese Reihe tatsächlich nicht an Qualität eingebüßt. Es gibt ja auch heute noch zahllose Cartoonisten wie Miriam Wurster, Uwe Krumbiegel und Renate Alf, deren Zeichnungen neben vielen anderen hier vertreten sind. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Werk von den Herausgeber*innen Antje Haubner, Wolfgang Kleinert und Dieter Schwalm. Es lohnt sich. Und wenn du anschließend noch immer nicht genug hast, dann kannst du dir auch gleich noch das Weihnachtsfest mit der „Lappan“-Ausgabe namens „Fiese Weihnachten“ versüßen. Unter dem Motto „Schwarzer Humor zur Bescherung“ kommen hier so illustre Zeichner*innen wie das famose Duo Hauck & Bauer, Bettina Beste und Tim Oliver Feicke zum Zug und die Macher rund um die bereits oben genannten Wolfgang Kleinert und Dieter Schwalm beweisen auch hier ein gutes Händchen für exquisite Seitenhiebe auf unseren gesellschaftlichen Alltag im Kreise der Liebsten. Wenn du also gerne über die Marotten der Menschen rund um das Weihnachtsfest lachst, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen.

// Manga-Anhänger dürfen sich in diesen Tagen ebenfalls über ein echtes Schmankerl aus dem Hause „Carlsen“ freuen. In der „Perfect Edition“ von „Battle Angel Alita“ kommen wir noch einmal in den Genuss des alten Genre-Klassikers, der noch dazu mit einigen zusätzlichen Farbseiten aufgepeppt worden ist. Im ersten Band von Altmeister Yukito Kishiro dreht sich dabei alles um einen weiblichen Kampfengel, dessen Kopf auf einem Schrottplatz unter der Himmelsstadt Zalem entdeckt wird. Gefunden hat ihn der Mechaniker Ido, der den weiblichen Cyborg fortan wieder zusammensetzt. Nachdem er zudem feststellen muss, dass das Gehirn der jungen Dame auch noch vollständig intakt ist, kleidet er es in einem ansprechenden Look ein und gibt seiner Schöpfung den Namen Alita. Die allerdings ist alles andere als ein Unschuldslamm und schon bald liegt kein Stein mehr auf dem anderen. Wenn du also auf klassische Manga-Unterhaltung mit jeder Menge Sci-Fi-Anleihen und einer hintersinnigen Geschichte stehst, dann lass dir dieses wunderbare Werk auf keinen Fall durch die Lappen gehen. Außerdem wollen wir euch bei der Gelegenheit auch noch darauf hinweisen, dass der zweite Band der gefeierten neuen Serie „Unlucky Young Men“ ebenfalls in den Regalen steht. Kamui Fujiwara und Eiji Otsuka machen sich im Rahmen der Geschichte daran einen ins Tokyo des Jahres 1968 zurück zu transfereiern. In Japan kommt es zu Studentenrevolten und während diese über die Bühne gehen, kommen sich auch der Mörder N und die rätselhafte Yoko Yamamoto ein wenig näher. Regisseur T wiederum beendet sein Drehbuch mit einem groß angelegten Überfall und schon bald wird das „300 Millionen“-Ding in die Tat umgesetzt. Ehe sich die Bande versieht, ist ihnen das Geld dann allerdings auch schon wieder abhandengekommen und so freuen wir uns auch diesmal wieder über einen spannenden Thriller, der mit seiner schwarz-weißen, sehr realen Optik immer wieder an die großen Momente von Jiro Taniguchi erinnert. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Werk. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.