// aufgelesen vol. (2)53 – „die hungrigen und die satten“

mit neuen Büchern von Wolf Haas, Alexa Hennig von Lage, Timur Vermes, Jaron Lanier und Meg Wollitzer. // Wolf Haas ist zurück und weil sein Name Programm ist, kann er es sich inzwischen sogar leisten, nur noch die Nuancen einer Handlung auf dem Buchumschlag anzudeuten. Gekauft werden seine Werke ja so oder so und das […]

mit neuen Büchern von Wolf Haas, Alexa Hennig von Lage, Timur Vermes, Jaron Lanier und Meg Wollitzer.

// Wolf Haas ist zurück und weil sein Name Programm ist, kann er es sich inzwischen sogar leisten, nur noch die Nuancen einer Handlung auf dem Buchumschlag anzudeuten. Gekauft werden seine Werke ja so oder so und das ist auch gut so. Denn es versteht schließlich kaum einer wie der in Wien lebende Autor ebenso spannende wie witzige Geschichten aus dem Ärmel zu schütteln. Im Mittelpunkt von „Junger Mann“ steht diesmal der titelgebende 13-jährige, der sich dafür entscheidet so einiges auszuprobieren. Dass er dabei nicht immer an die Folgen denkt, führt zwar zu allerhand Unfällen, beschert ihm aber auch immer wieder jede Menge Trost von seinen Mitmenschen oder zumindest ein wenig Schokolade. Dementsprechend hat er schon bald Probleme mit dem Gewicht und verliebt ist er auch noch. In die Elsa. Aber die hat einen Mann. Und der ist Brummifahrer. Für unseren Helden allerdings stellt das kein Hindernis dar. Er nimmt radikal ab und versucht bei der zehn Jahre älteren Dame zu landen. Dann allerdings kehrt überraschend ihr Mann heim und unterbreitet ihm ein Angebot. Worum es sich bei Selbigem handelt und ob er das wirklich ablehnen kann? Lass dich ein auf dieses aberwitzige Buch, das dir ganz hervorragend die kalten Herbstabende vertreibt.

// Wer sich mal wieder in die 80er zurück versetzen lassen möchte, der kommt am aktuellen Werk von Alexa Hennig von Lange nicht vorbei. Die Autorin, die bereits mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, katapultiert uns dabei mitten hinein in den heißen Sommer des Jahres 1985. Wir treffen dabei auf drei Paare. Ulla und Rainer. Ella und Bernhard und Rita und Georg. Sie alle haben sich zum Ziel gesetzt das richtige Leben zu führen und doch will es ihnen so recht nicht gelingen. Dabei ist die Ausgangsposition in der Bundesrepublik doch eigentlich hervorragend. Dabei schafft es die Autorin ein authentisches Bild jener Zeit zu zeichnen, die noch gar nicht mal allzu lange her ist. Wenn du also auch wissen möchtest, warum die Familien sich trotz aller Möglichkeiten irgendwie unfrei fühlen, dann lass dir „Kampfsterne“ nicht durch die Lappen gehen.

// Endlich mal wieder etwas Neues bekommen wir in diesen Tagen auch von Timur Vermes um die Ohren gehauen. Der Nürnberger Autor, der mit „Er ist wieder da“ einen gefeierten Bestseller aus dem Ärmel schüttelte, legt nun noch einmal nach und auch diesmal kommen die Leser von bösartig-lustiger Unterhaltung auf ihre Kosten. „Die Hungrigen und die Satten“ nennt sich sein neues Buch, im Rahmen dessen wir ein Europa vorfinden, das seine Grenzen vollkommen dicht gemacht hat. Zahllose Flüchtlinge schaffen es nicht mehr zu uns und harren in Afrika ihrem Schicksal. Alles scheint hoffnungslos und die Tage endlos. Man könnte sich sogar zu Fuß auf den Weg nach Deutschland machen, aber die Sahara ist gnadenlos. Dann aber spricht ein Engel in Form einer Fernsehmoderatorin zu den Menschen und der nimmt nicht nur einen Menschen mit, sondern gleich 150.000. Wie Deutschland darauf reagiert? Und was die Menschen, begleitet von einem Team das live über ihren beschwerlichen Weg berichtet, so alles erleben? Lass dich ein auf dieses Gedankenspiel namens „Die Hungrigen und die Satten“, das unserer Gesellschaft auf spannende Weise den Spiegel vorhält.

// Niemand Geringeres als der New Yorker Autor und Online-Guru Jaron Lanier macht sich derweil daran nach seinem erst kürzlich veröffentlichten Bestseller „Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst“ und dem wegweisenden „Wem gehört die Zukunft?“ aus dem Jahre 2014 schon wieder ein neues Werk aus dem Ärmel zu schütteln. „Anbruch einer neuen Zeit“ nennt sich der schicke Wälzer und darin wird noch einmal alles zum Thema „Virtual Reality“ durchdekliniert. Dass Selbige längst gegenwärtig ist, haben einige wahrscheinlich schon mitbekommen und sie verändert unser Dasein zunehmend in radikaler Weise. In einem Buch, das wie eine Art Mischung aus Autobiografie, Philosophie-Lehrbuch und Fachlektüre anmutet, schafft er es uns auf persönliche Weise an ein komplexes Thema heranzuführen und macht die „Virtual Reality“ auch für den Laien greifbar. Wenn du also auch wissen möchtest, „Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert“, dann lass dir dieses philosophisch angehauchte Buch nicht entgehen.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf das neue Werk von Meg Wollitzer. Die Autorin, die 1959 das Licht der Welt erblickte, hat bereits zahlreiche Bestseller aus dem Ärmel geschüttelt und auch diesmal wieder einen echten Hingucker im Gepäck. „Das weibliche Prinzip“ beschäftigt sich dabei mit der College-Studentin Greer Kadetzky, die eines Tages eine Frau trifft, die ihr ganzes Leben verändert. Faith Frank ist nicht nur eine Schlüsselfigur der Frauenbewegung, sondern auch überaus erfolgreich als Autorin und Gründerin einer Frauenzeitschrift aktiv. Für Greer ist sie ein Vorbild und so kann sie es kaum fassen, als sie nach dem Studium für ein Vorstellungsgespräch zu Faith Frank nach New York gebeten wird. Dort aber findet sie nicht nur eine neue Herausforderung, sondern auch zu sich selbst. Und es macht wirklich verdammt viel Freue sie auf diesem Weg zu begleiten. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Buch. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.