// zuckerbeat vol. (5)22 – „alien jazz rap“

mit neuer Musik von Thrice, Theodor Shitstorm, Molly Burch, Adam Naas und dem Soundtrack zur TV-Serie „Rick and Morty“.  // Nachdem wir euch vor Kurzem erst auf die dritte Staffel der ganz wunderbar-verqueren TV-Serie „Rick and Morty“ aufmerksam gemacht haben, wollen wir euch natürlich auch den dazugehörigen Soundtrack ganz tief ans Herz pressen, welcher in […]

mit neuer Musik von Thrice, Theodor Shitstorm, Molly Burch, Adam Naas und dem Soundtrack zur TV-Serie „Rick and Morty“.

 // Nachdem wir euch vor Kurzem erst auf die dritte Staffel der ganz wunderbar-verqueren TV-Serie „Rick and Morty“ aufmerksam gemacht haben, wollen wir euch natürlich auch den dazugehörigen Soundtrack ganz tief ans Herz pressen, welcher in diesen Tagen via „Sub Pop“ das Licht der Welt erblickt. Die Serie aus der Feder von Dan Harmon (Community) und Justin Roiland, die auch als Produzenten tätig sind, ist auch deshalb so bemerkenswert, weil sie vor hintersinnigen Seitenhieben auf die Popkultur nur so strotzt. Dabei überdreht sie dermaßen, dass sie in mancherlei Hinsicht sogar die Matt Groening-Reihen „Futurama“ und „Die Simpsons“ übertrifft. Die Musik dazu wiederum stammt hauptsächlich von Ryan Elder, der allein für die ersten drei Staffeln der Show 18 Stücke komponiert hat. Unterstützung erhält er zudem von Mazzy Star, Blonde Redhead, Chaos Chaos und Belly, die allesamt dazu bereit waren, einen ihrer Songs für das Soundtrack-Projekt beizusteuern. Außerdem gibt’s als besonderes Schmankerl noch zwei nagelneue Tracks von Chad VanGaalen und Clipping oben drauf, welche durch die verrückte Serie zu eben diesen Liedern inspiriert wurden. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Teil.

// Was haben uns Thrice in der Vergangenheit schon für zauberhafte Musik geschenkt. Nachdem sie anfangs noch in Post-Hardcore-Gefilden wilderten, erspielte sich die Band in Folge dessen einen Status, wie ihn in dieser Form vielleicht noch die Deftones innehaben. Alles ist möglich lautet seither die Vorgabe und so bescheren sie uns auch mit ihrem Debütalbum beim Label „Epitaph“. Dass die Band wahrscheinlich bisher noch nie so rockig zu Werke ging, sorgt allerdings keineswegs dafür, dass die Euphorie beim Zuhörer abnimmt. Ganz im Gegenteil. Thrice machen mit „Palms“ einen weiteren Schritt nach vorne und schaffen es einen in einen regelrechten Sog der Emotionen zu reißen. Zusammen mit Produzent Eric Palmquist gelingt der Combo rund um Dustin Kensrue (Gesang, Gitarre), Teppei Teranishi (Gitarre), Eddie Breckenridge (Bass) und Riley Breckenridge (Drums) ein wirklich vielschichtiges Werk, das von der Piano-Ballade bis hin zum brachialen Hardcore-Kracher die komplette Spannbreite zeitgenössischer (Rock)-Musik abdeckt. In diesem Sinne. Lass dich begeistern. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Bereits im vergangenen Jahr hat uns die Künstlerin Molly Burch mit ihrem Debütalbum ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Nun liegt bereits der Nachfolger von „Please Be Mine“ vor und der ist alles andere als das allseits so oft bezeichnete, schwierige zweite Album. Ganz im Gegenteil. Die Songs auf „First Flower“ klingen so hell und lebensbejahend, das man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt. Die Musik ist so vielschichtig und das Werk so spannend in Szene gesetzt, dass keine Minute Langeweile aufkommt und überhaupt möchte man diese Platte, einmal gehört, niemals mehr aus der Hand legen. Wenn du also auf melancholisch-beschwingte Klänge stehst, dann lass dir dieses mit Gitarrenriffs und verruchtem Gesang nur so gespickte Werk nicht entgehen. Es lohnt sich.

// Außerordentlich gelungen ist auch das neue Werk von Theodor Shitstorm. Selbiges ist das Baby von Desiree Klaeukens und Filmemacher Dietrich Brüggemann. Die sich hier an einem sehr charmanten Indie-Pop-Entwurf versuchen. Auf diese Weise entsteht ein Album voller Lo-Fi-Pop-Hymnen, die sich um Schuldzuweisungen, Autobahnen und die „alte Tante BRD“ richten. „Sie werden dich lieben“ schafft es dabei über die volle Distanz jegliche Klischeefallen zu umschiffen und wächst einem von Durchlauf zu Durchlauf ein Stückchen mehr ans Herz. Wenn du also noch nach ein paar herbstlichen Pophymnen suchst, dann lass dich verzaubern von Songs wie „Getriebeschaden in der Slowakei“ und der sympathischen Single „Mama, schick mir die Platten von Reinhard Mey“. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das erste Album aus dem Hause Adam Naas. Der hat bereits vor zwei Jahren mit seiner Debüt-EP von sich reden gemacht und legt nun nach seinem „Internet“-Hit „Fading Away“ auch auf Albumlänge noch einmal nach. Der in Paris lebende Künstler schafft es dabei sehr gekonnt seine Stärken auszuspielen und uns mit Stücken wie „I Want To Get You Close To Me“ oder der Single „Cherry Lipstick“ um den kleinen Finger zu wickeln. Dabei schafft er es über die volle Distanz von elf Songs keinerlei Langeweile aufkommen zu lassen und zum idealtypischen Crooner der Stunde zu avancieren. Wenn du also mal wieder ein wirklich spannendes Liedermacher-Pop-Werk in dein Soundsystem bugsieren möchtest, dann schnapp dir „The Love Album“. Es wird dir ganz sicher das Herz öffnen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.