// zuckerbeat vol. (5)24 – „ich würde flyer drucken lassen“

mit neuer Musik von Marie Davidson, John Grant, The KVB, Britta und alt-j. // Marie Davidson schaffte es ja bereits mit ihren vergangenen Alben uns um den kleinen Finger zu wickeln. Nun erscheint via „Ninja Tune“ ihr neuester Wurf und der hat es in sich. Kaum jemand gelingt es gerade so hervorragend den Sound der […]

mit neuer Musik von Marie Davidson, John Grant, The KVB, Britta und alt-j.

// Marie Davidson schaffte es ja bereits mit ihren vergangenen Alben uns um den kleinen Finger zu wickeln. Nun erscheint via „Ninja Tune“ ihr neuester Wurf und der hat es in sich. Kaum jemand gelingt es gerade so hervorragend den Sound der Clubs auf Silberling zu konservieren. Ob Electro, Industrial oder Italo Disco. Auf „Working Class Woman“ jongliert sie spielerisch mit den Genres und schafft es dabei immer wieder die gängigen Klischeefallen zu umschiffen. Dabei transferiert den Sound des Vorgängers „Adieux Au Dancefloor“ aufs nächste Level und schafft es immer wieder für A-Ha-Effekte beim Hörer zu sorgen. Wir jedenfalls sind begeistert von diesen zehn Songs, die sofort dafür sorgen, dass man sich im heimischen Wohnzimmer eine Nebelmaschine installieren möchte. Wenn du also auf tanzbare Elektro-Klänge stehst, lass dir dieses Album nicht entgehen.

// John Grant schafft es in diesen Tagen auch mit seinem inzwischen vierten Studioalbum für Aufregung bei seinen Fans zu sorgen. Der Künstler nämlich ruht sich keineswegs auf vergangenen Erfolgen aus, sondern schafft es immer wieder einen als Hörer mit seiner Musik zu überraschen. „Love Is Magic“ wiederum wagt in diesem Zusammenhang nun einen Abstecher in elektronische Gefilde und das ganze Unterfangen funktioniert überraschend gut. Der 80er Jahre Synthie Pop, den Grant hier aus dem Ärmel schüttelt, ist absolut begeisternd von Produzent Benge und Paul Alexander aus dem Hause Midlake in Szene gesetzt und wird dafür sorgen, dass man viele dieser Songs demnächst in den einschlägigen Indie-Discos des Landes aufs DJ-Tablett gehievt bekommen wird. Wenn du also auf poppige Musik mit Tiefgang stehst, dann lass dir dieses packende Werk nicht entgehen.

// Alle, die lieber ein wenig melancholisch werden möchten, dürfen sich derweil mal an das neue Album von The KVB heranwagen. Die bereits sechste Scheibe unter der Ägide von Portishead-Member Geoff Barrow, der auch schon unter dem Banner Beak> für Furore sorgte, besticht abermals durch eine spannende Dynamik, die zu fast schon verstörenden Klängen führt. Zusammen mit Nicholas Wood gelingt es dem Künstler immer wieder eine fast schon entrückte Atmosphäre aus dem Hut zu zaubern und so schafft es das in Berlin lebende Duo auch spielend seine Hörererschaft immer wieder aufs Glatteis zu führen. Wir jedenfalls sind begeistert von dieser ebenso romantischen wie hintersinnigen Scheibe namens „Only Now Forever“ und hoffen bei dieser Gelegenheit auch mal klammheimlich, dass vielleicht demnächst mal wieder ein neues Album von Portishead höchstpersönlich erscheint.

// Kaum zu glauben, dass es nun schon über 20 Jahre her ist, das sich Britta Neander, Julia Miess und Christiane Rösinger zum ersten Mal trafen. Zusammen entschlossen sich dir Drei die Band Britta ins Leben zu rufen und einen schmissigen Indie-Pop-Hit nach dem anderen aus dem Ärmel zu schütteln. Höchste Zeit also, dass nun endlich noch einmal auf die wunderbare Musik der Band hingewiesen wird, wobei man auch ein wenig wehmütig drein blickt, weil man ja weiß, dass man diese Songs nach dem tragischen Tod von Britta Neander im Jahre 2004 nie mehr in seiner ursprünglichen Besetzung live dargeboten bekommen wird. Die Musik selbst jedenfalls verdient jede Aufmerksamkeit und schafft es die komplette Spannbreite von romantisch-melancholisch bis wütend-trashig abzudecken. „Best Of Britta“ sei hiermit also all jenen ganz innig ans Herz gelegt, welche die Band bisher noch nicht kannten und auch auf die anstehende Reunion-Tour der verbleibenden Mitglieder sei an dieser Stelle noch einmal explizit verwiesen. Eine schlicht wunderbare Band.

// alt-J wiederum bescheren uns mit „Reduxer“ wiederum ein spannendes update ihres gefeierten Drittlings „Relaxer“. Mit freundlicher Unterstützung von zahlreichen renommierten Künstlern hat sich das Trio aus Leeds nämlich daran gemacht, ihrer Musik noch einmal einen neuen Anzug überzustreifen und das Ergebnis ist bemerkenswert. Zusammen mit so illustren Gesellen wie Danny Brown, dem Berliner Rapper Kontra K, Rejjie Snow, Little Simz oder Twin Shadow entstehen elf Neuinterpretationen von bekannten Songs wie „In Cold Blood“ oder „Deadcrush“, die einem den Mund ganz weit offen stehen lassen. Wenn du also mal wieder Lust auf eine spannende HipHop-Compilation mit Ausflügen in elektronische Gefilde hast, dann lass dir diese Kreation von einem Album nicht entgehen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.