// zuckerbeat vol. (5)32 – „no tourists“

mit neuer Musik von Jean-Michel Jarre, The Prodigy, Jens Friebe, Barbara Morgenstern und Seasick Steve. // In diesen Tagen erscheint endlich ein neues Album des legendären Musikers Jean-Michel Jarre. Auf den Tag genau vierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung seines Klassikers „Equinoxe“ (Erscheinungstermin am 16.11.1978) ist der Künstler immer noch nicht müde geworden, neue Songs auf […]

mit neuer Musik von Jean-Michel Jarre, The Prodigy, Jens Friebe, Barbara Morgenstern und Seasick Steve.

// In diesen Tagen erscheint endlich ein neues Album des legendären Musikers Jean-Michel Jarre. Auf den Tag genau vierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung seines Klassikers „Equinoxe“ (Erscheinungstermin am 16.11.1978) ist der Künstler immer noch nicht müde geworden, neue Songs auf die Fangemeinde loszulassen und das obwohl erst vor kurzem eine Best Of namens „Planet Jarre“ erschienen ist. „Equinoxe Infinity“ zeigt dabei nicht nur einen Musiker, der sichtlich gereift ist mit den Jahren, sondern verfolgt einen ebenso visionären Ansatz wie der Vorgänger. Auf dem Frontcover finden sich dabei auch diesmal wieder die sogenannten „Watchers“ wieder, die uns als Menschen beobachten und ihre Schlüsse daraus ziehen. Wie es sich für eine solch sehnlich erwartete Veröffentlichung gehört erscheint die Scheibe dabei gleich in zwei Fassungen, die jeweils ein unterschiedliches Cover-Motiv zieren und die man sich am besten aufgrund ihrer bezaubernden Opulenz im klassischen LP-Look ins Regal stellt. In diesem Sinne. Viel Spaß mit der Musik.

// The Prodigy wiederum schicken sich ebenfalls an ihrem Ruf als Stadion-Act auch weiterhin gerecht zu werden. So konsequent jedenfalls in Richtung Hitmaschine war ihre Musik bis dato nur selten gebürstet und so macht es das neue Album einem auch überaus leicht, sich mit den bumpenden Bässen und dreckigen Sounds dieses Longplayers zu arrangieren. „No Tourists“ ist in diesem zusammenhang eine Platte voller Hits wie „Need Some1“, „Light Up The Sky“ oder „We Live Forever“. Es sind aber am Ende gerade der Titeltrack oder das abschließende „Give Me A Signal“ mit freundlicher Unterstützung von Barns Courtney, die auch abseits des Clubs zu überzeugen wissen. Im Grunde genommen haben die Jungs also auch diesmal wieder alles richtig gemacht. Der Vergangenheit Tribut gezollt und den Blick doch in Richtung Zukunft gerichtet. Da freuen wir uns jetzt schon auf die anstehenden Live-Shows.

// Jens Friebe hat in der Zwischenzeit auch wieder genug Stoff gesammelt, um ein gelungenes Album aus den Ärmeln zu schütteln und so lohnt sich sein neuester Wurf nicht nur für Fans seiner vorherigen Platten, „Fuck Penetration“ dürfte auch einige neue Fans auf den Musiker aufmerksam machte, der uns bereits mit so wunderbaren Hits wie „Bring mich zum Wagen“ um den kleinen Finger wickelte. Auf seinem neuen Album, dessen Covermotiv von Stefan Pabst aus dem Hause Ja, Panik entworfen wurde, finden sich dabei ganz wunderbare Songs unterschiedlicher Spielart. Zusammengehalten wird dieser wilde Mix aus Glam-Rock-Motiven, Disco-Anleihen und Pop-Momenten aber immer von Jens Friebes einzigartiger Stimme, die dafür sorgt, dass man die Scheibe so schnell nicht mehr aus der Stereoanlage hievt.

// Elf neue Songs hat auch die von Hamburg nach Berlin gesegelte Barbara Morgenstern ans Tageslicht gezerrt und die passend ganz hervorragend zu den langen Nächten, die der nahende Winter mit sich bringen wird. Die Musikerin schafft es dabei so unterschiedliche Stile wie Folk, Ambient und Elektronica in einen Mixer zu werfen und etwas Winzigartiges zu kreieren. Die Musik funktioniert dabei als Pop-Konstrukt mit Widerhaken, die immer wieder dafür sorgen, dass einem der Mund ganz weit offen steht. Vergleichbar in Teilen mit dem letzten Album von Michaela Meise, präsentiert uns Barbara Morgenstern auf „Unschuld und Verwüstung“ ein ruheloses zehntes Album, das einen in eine verträumte Parallelwelt schubst. Wenn du also auf grenzüberschreitende Musik stehst, lass dir dieses Werk nicht durch die Lappen gehen.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf das neue Album aus dem Hause Seasick Steve. Schon die Vorabsingle „Shady Tree“ hatte es ja in sich und nun wird auf Albumlänge nachgelegt. „Can U Cook?“ ist dabei nicht nur das schon neunte Album des Künstlers, sondern auch ein gefundenes Fresse für all jene, die auf dreckige Gitarren und schroffe Stimmen stehen. Aufgenommen wurde das Werk vom Musiker persönlich in einem umgebauten Kühlhaus in Key West, Florida und so entsteht mit freundlicher Unterstützung von „Dan Magnusson (Drums) und Luther Dickinson (Gitarre) ein packender Mix aus Folk-, Blues-, Americana- und Rockklängen, die man immer wieder von vorne höre möchte. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir die Scheibe und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.