// strichcode vol. (1)46 – „roboteralarm“

mit den Werken Der Wolf, die Ente & die Maus, Alexander Nikopol, Kiste (Roboteralarm & Kein Unsinn), Edison und Lehmriese lebt!. // Jon Klassen hat es uns ja bereits seit geraumer Zeit angetan. Nun hat er eine Geschichte von Mac Barnett mit seinen fantastischen Bildern versehen und die wollen wir euch natürlich an dieser Stelle […]

mit den Werken Der Wolf, die Ente & die Maus, Alexander Nikopol, Kiste (Roboteralarm & Kein Unsinn), Edison und Lehmriese lebt!.

// Jon Klassen hat es uns ja bereits seit geraumer Zeit angetan. Nun hat er eine Geschichte von Mac Barnett mit seinen fantastischen Bildern versehen und die wollen wir euch natürlich an dieser Stelle nicht vorenthalten. „Der Wolf, die Ente & die Maus“ nennt sich das neue Buch aus dem Hause „Nord Süd“ und es ist nicht nur optisch ein echter Augenschmaus, sondern auch inhaltlich ein echter Hingucker. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Freunde, die sich im Bauch eines Wolfes treffen und getreu dem Motto: „Ich bin zwar verschluckt worden, aber ich habe keine Lust, gefressen zu werden“ versuchen das Beste aus ihrer verzwickten Lage zu machen. Was sie im Körper des gefräsigen Vierbeiners so erleben, das aber solltest du am besten selbst sehen. Also lass dir dieses fantastische Werk mit einer aberwitzigen Geschichte und hintersinnigen Passagen auf keinen Fall durch die Lappen gehen.

// Ein echter Hingucker ist auch das Mammut-Werk „Alexander Nikopol“, das in diesen Tagen noch einmal in einer gelungenen Gesamtedition erscheint. Die Trilogie von Enki Bilal überschreitet dabei konsequent jegliche Genre-Konventionen. Frei von zeitlichen Einschränkungen und manchmal auch abseits unseres rationalen Denkens schafft es der Autor einen immer wieder in ein verrücktes Paralleluniversum zu schubsen. „Die Geschäfte der Unsterblichen“, „Die Frau in der Zukunft“ und „Äquatorkälte“ nennen sich die drei Bände und wir werden fortan konfrontiert mit einer fliegenden Pyramide, cineastischen Träumen und ägyptischen Göttern. „Das wichtigste war, keine (griechische) Tragödie daraus zu machen“, gibt der Autor selbst im Vorwort der Ausgabe zu Protokoll und es gelingt ihm tatsächlich all die verqueren Aspekte seiner Erzählung unter einen Hut zu kriegen. Am Ende allerdings ist man nicht etwa erschlagen von solch einem vielschichtigen Werk, sondern ganz traurig, dass dieser Rausch im Comic-Format schon wieder zu Ende sein soll. Wir jedenfalls hätten gerne noch ein paar Bände mehr gelesen von dieser ebenso humorvollen, wie absurden Geschichte.

// Unter dem Titel „Kiste“ erscheinen derweil schon seit geraumer Zeit Geschichten um einen jungen Bastler namens Mattis und eine sprechende Kiste, welche zusammen allerhand Abenteuer erleben. In dem Buch „Roboteralarm“ von Patrick Wirbeleit & Uwe Heidschötter geht es dabei um einen Erfinderwettbewerb an Mattis´ Schule, im Rahmen dessen er seinen viereckigen Kumpel als „sprachgesteuerten Roboter“ tarnt. Na, ob das mal gutgeht? In „Kein Unsinn“ wiederum wird dem lieben Mattis eine Babysitterin vorgesetzt, wobei er doch eigentlich schon alt genug ist, um alleine zu Hause zu bleiben. Dass Selbige auch noch die doofe Jana von nebenan, macht die Sache auch nicht besser, also kommt es schon nach kurzer Zeit zu zahlreichen Konflikten zwischen den Beiden. Um heil aus der ganzen Geschichte herauszukommen, bittet Mattis Kiste um Hilfe, der allerdings ist hin- und hergerissen, weil er dem Zauberer Bartelstrunk gerade erst versprochen hat, nicht noch mehr Unsinn zu fabrizieren. Ob er sich wirklich daran hält? Lass dich ein auf diesem mit dem Leipziger Lesekompass und dem Max & Moritz-Preis als „Bester Comic für Kinder“-ausgezeichnete Serie nicht entgehen. Sie lohnt sich.

// „Edison“ wiederum vermengt auf spannende Weise die Geschichte rund um zwei Mäuse mit einer imposanten Steampunk-Ästhetik, die das Ganze zu einem absolut einzigartigen Unterfangen avancieren lassen. Im Mittelpunkt der Bildergeschichte von Tobias Kuhlmann steht dabei die Suche nach einem lange verschwundenen Schatz. Selbiger soll sich auf dem Grund des Atlantiks befinden und die zwei spitzfindigen Protagonisten wollen sich ihn natürlich unter den Nagel reißen. So tauchen wir im Rahmen der Erzählung schon nach wenigen Seiten ab in eine fantastische Welt, die sowohl für junge Leser wie auch für Erwachsene absolut bezaubernd anmutet. Ob es die beiden am Ende schaffen „Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes“ zu lüften oder ob sie mit leeren Händen nach Hause gehen werden? Lass dich ein auf dieses bildgewaltige Werk, das einem noch Tage später im Kopf herum schwirrt.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf ein sympathisches Buch aus dem Hause „Reprodukt“, das sich ebenfalls für alle Generationen eignet. Unter dem Titel „Lehmriese lebt!“ gelingt es der Autorin Anke Kuhl uns in ein verqueres Paralleluniversum zu schubsen und konfrontiert uns mit den beiden Kindern Olli und Ulla. Die beiden haben aus Lehm einen Riesen gebaut und der harrt nun unten am Fluss der Dinge, die da kommen mögen. Eines Nachts allerdings erwacht der leblose Riese auf einmal zum Leben und beginnt sich auf dem Weg in Richtung Stadt zu machen. Dort allerdings ist man ganz schön überrascht von seiner Existenz und das Chaos ist natürlich großen. Was möchte dieser Riese aus Lehm nur von uns Menschen? Und wie lange dauert es, bis der Kommissar herausfindet, dass Olli und Ulla für die ganze Situation verantwortlich sind? Lass dich ein auf diese verrückte Szenerie und du wirst ganz sicher begeistert sein von diesem Werk. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.