// zuckerbeat vol. (5)40 – „more or less“

mit neuer Musik von Sharon van Etten, Erwin & Edwin und TENDER. // Vier Jahre sind vergangen, seit das letzte Album von Sharon van Etten in den Handel kam. Nun aber darf man sich endlich über eine Fortsetzung ihres musikalischen Schaffens freuen und die hat es in sich. Schon die Vorab Single „Comeback Kid“ machte […]

mit neuer Musik von Sharon van Etten, Erwin & Edwin und TENDER.

// Vier Jahre sind vergangen, seit das letzte Album von Sharon van Etten in den Handel kam. Nun aber darf man sich endlich über eine Fortsetzung ihres musikalischen Schaffens freuen und die hat es in sich. Schon die Vorab Single „Comeback Kid“ machte deutlich, dass man hier mit etwas Großem rechnen durfte und das Warten hat sich gelohnt. Auf ihrem Album „Remind Me Tomorrow“ zeigt sich die Künstlerin auf dem Zenit ihres Schaffens und das ist auch deshalb so, weil sich die zahlreichen wegweisenden Stationen in ihrem Privatleben (sie wurde schwanger, sie studierte Psychologie, sie spielte in der Netflix-Serie „The OA“ mit) in diesen Klängen wieder zu spiegeln scheinen. Kein Wunder, dass sich Niemand Geringeres als David Lynch dazu entschied, sie im Rahmen seiner letzten „Twin Peaks“-Staffel auftreten zu lassen, denn diese Klänge hier sind wie geschaffen dafür. Zusammen mit John Congleton erschafft sie kleine düstere Kunstwerke, die alles sind, aber gant sicher nicht langweilig. Die Dynamik, welche dieser Musik innewohnt, macht Songs wie „Seventeen“ oder „Jupiter 4“ schon nach wenigen Durchläufen zu treuen Weggefährten, die man immer tiefer ins Herz schließt. Wenn du also mal wieder ein ebenso emotionales wie anspruchsvolles Album hören möchtest, dann lass dich ein auf dieses Album. Es hat so viel zu bieten.

// Von Erwin & Edwin hat man hierzulande bisher noch nicht allzu viel Notiz genommen, aber das sollte sich mit der Veröffentlichung ihres neuen Longplayers nun hoffentlich schnell ändern. „Power“ nennt sich das bereits zweite Album rund um Rapper Alix, der sich in bester Moop Mama-Manier mit einer Bläsergruppe zusammentut, um einen treibenden Soundentwurf zu erschaffen. Die neuen Songs wie „Egolotion“ und „Mein Ding“ jedenfalls wissen zu begeistern mit einem Mix aus elektronischen Anleihen, Brass-Elementen und hintersinnigen Texten, wie man sie nicht alle Tage vor den Latz geknallt bekommt. Seit nun bereits sechs Jahren ist das Kollektiv nun bereits unterwegs und hat dabei halb Europa in Furore versetzt. Nun hoffen sie euch mit ihrer Musik auch im heimischen Wohnzimmer zum Abtanzen zu bringen, also holt schon mal die Discokugeln und die Luft-Trompeten raus. Dieses Album hier macht nämlich einfach nur verdammt viel Spaß.

// Zum Abschluss wollen wir noch die Gelegenheit nutzen euch auf das neue Album aus dem Hause TENDER hinzuweisen. Das Duo aus London versteht es nämlich sehr gekonnt zeitgenössischen R&B mit einem Schlafzimmerblick zu garnieren. Heraus kommt abgehangene Chillout-Musik, die von Ängsten und Sehnsüchten zu berichten weiß. James Cullen und Dan Cobb verstehen es dabei sehr gekonnt einen spannenden Soundentwurf aus den Ärmeln zu schütteln, den man sich am besten über Kopfhörer zu Gemüte führt. Zusammen mit Gianluca Buccellati (Tei Shei, Colouring) schaffen sie es jedenfalls ihre Musik, welche tatsächlich in den beiden Schlafzimmern der Bandmitglieder entstanden ist, so herzzerreißend in Szene zu setzen, dass man so schnell nicht mehr von dem Album loskommt. Also gib diesem Werk mal eine Chance. Du wirst es nicht bereuen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.