// zuckerbeat vol. (5)54 – „grey area“

mit neuer Musik von Little Simz, Eli Paperboy Reed und Rogers. // Nachdem zuvor bereits diverse EPS und Mixtapes von ihr erschienen, schlugen die ersten beiden Studioalben von Little Simz ein wie eine Bombe. Nun liegt der Nachfolger vor und der strahlt eine solche Dringlichkeit aus, dass man meinen könnte, es handele sich hier um […]

mit neuer Musik von Little Simz, Eli Paperboy Reed und Rogers.

// Nachdem zuvor bereits diverse EPS und Mixtapes von ihr erschienen, schlugen die ersten beiden Studioalben von Little Simz ein wie eine Bombe. Nun liegt der Nachfolger vor und der strahlt eine solche Dringlichkeit aus, dass man meinen könnte, es handele sich hier um das Debüt der 24-jährigen aus dem Norden von London. Die HipHop-Künstler schafft es auf ihrem Album immer wieder die Vorzüge des Grime mit harmonischen Passagen zu kontern und erschafft dadurch Musik, die einem auch Stunden später noch im Kopf herum schwirrt. Mit so illustren Feature-Gästen wie Little Dragon, Chronixx oder Michael Kiwanuka sorgt sie außerdem für jede Menge Abwechslung auf Albumdistanz. Dass „Grey Area“ dennoch zu 100 Prozent nach ihr selbst klingt, ist bemerkenswert und wie kompromisslos sie hier in Sachen Songstrukturen zu Werke geht, verdient allergrößten Respekt. Wenn du also mal wieder ein grenzüberschreitenden HipHop-Werk hören möchtest, dann lass dir dieses hier nicht entgehen. Es lohnt sich.

// Eli Paperboy Reed ist uns mit seinem soulful Gesang ebenfalls in den letzten Jahren ziemlich ans Herz gewachsen. Nun erscheint unter dem Titel „00 Cent Dreams“ schon wieder ein neues Album des Künstlers und das wurde von Matt Ross-Spang (Jason Isbell, Margon Price) wirklich vortrefflich in Szene gesetzt. Im Grenzgebiet von R&B, Soul und Gospel versteht es der Musiker einen packenden Hit nach dem anderen aus dem Ärmel zu schütteln und so schreibt Reed mit dem Album auch die Geschichte seines 2016er Comeback-Albums „My Way Home“ fort. Die Songs sind diesbezüglich allesamt auf der akustischen Gitarre entstanden und man hat bisweilen tatsächlich das Gefühl dem Musiker beim Schreiben der Stücke über die Schulter zu schauen. Wenn du also auf zeitgenössische Soul-Klänge der Marke Moneybrother stehst, schnapp dir dieses Werk. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Kaum zu glauben, aber die Rogers veröffentlichen in diesen Tagen bereits das vierte Album ihrer Karriere und das hat es in sich. Die Band hat ihren Sound perfektioniert und präsentiert uns auch diesmal wieder eine ganze Reihe knackiger Punkrock-Hymnen, die man schon nach dem ersten Durchlauf lautstark mitgrölen möchte. Die Hitdichte auf „Mittelfinger für immer“ ist immens und dachte man zu Beginn, dass sie mit dem Song „Einen letzten Abend“ bereits den ultimativen Festivalkracher aus dem Ärmel geschüttelt haben, setzen sie mit Songs wie „Schon okay“ und „Weit weg“ noch mal einen drauf. Diese Platte hier ist wie geschaffen, um auf dem nächsten Festivaltape zu landen und mit Ingo Donot (Bei „zu spät“), Schmiddlansa („Hartes Leben“) und Matthi Nasty („Es war nicht alles schlecht“ haben sie sich auch gleich noch ein paar illustre Feature-Gäste ins Studio geholt. Dass sie auch poppig können, beweisen sie zudem mit dem traurigen „Wo immer du gerade bist“, das für uns der heimliche Hit auf diesem Album ist. Also einfach mal reinhören. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.