// strichcode vol. (1)71 – „krazy kat“

mit den Bänden Horrifikland, Surviving Wonderland und George Herriman´s Krazy Kat (The Complete Color Sundays 1935–1944). // Wer sich mal wieder eine Runde gruseln möchte, der kommt bei einem ganz besonderem Werk aus dem Hause „Egmont Comic Collection“ auf seine Kosten. Dort erscheint nämlich in diesen Tagen im hochwertigen Hardcover-Album-Format eine neue Geschichte von Lewis […]

mit den Bänden Horrifikland, Surviving Wonderland und George Herriman´s Krazy Kat (The Complete Color Sundays 1935–1944).

// Wer sich mal wieder eine Runde gruseln möchte, der kommt bei einem ganz besonderem Werk aus dem Hause „Egmont Comic Collection“ auf seine Kosten. Dort erscheint nämlich in diesen Tagen im hochwertigen Hardcover-Album-Format eine neue Geschichte von Lewis Trondheim und Alexis Nemse. Zusammen nehmen sie sich dem „Horrifikland“ an und sorgen dafür, dass sich Donald, Micky Maus und Goffey mit allerhand finsteren Gesellen herumschlagen dürfen. In der Geschichte selbst tauchen nicht nur zahlreiche böse Kreaturen, wie Dracula, eine Tentakel und eine Riesenspinne auf. Auch zahlreiche Querverweise in Richtung der zeitgenössischen Popkultur wurden mit eingebaut und so kommen wir in den Genuß eines knapp 50-seitigen „Halloween“-Spektakels, das einem immer wieder ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubert. Wirklich gruselig nämlich ist diese Geschichte hier nicht, aber die Illustrationen sind so famos, das man sie sich am liebsten allesamt als Poster-Variante ins Zimmer hängen möchte. In diesem „schaurigen Spuk mit Micky Maus“ steckt tatsächlich eine große Menge Herzblut und wir können allen Fans des Geisterfestes nur raten, sich dieses Werk nicht durch die Lappen gehen zu lassen.

// Wer auf Mangas mit zahlreichen popkulturellen Seitenhieben steht, der kommt an der neuen Reihe „Surviving Wonderland“ aus dem „Cross Cult“-Verlag nicht vorbei. Darin dreht sich alles um eine gewisse Alice, die als Sängerin einer Pop-Gruppe Karriere gemacht hat. Doch hinter den Kulissen beginnt der schöne Schein des Star-Daseins zu bröckeln. Sie ist nämlich eine überaus herzlose Person und würde alles dafür tun irgendwann mal an der Spitze zu landen. Als sie sich schließlich eines Tages tatsächlich in einer Märchenwelt wiederfindet, traut sie ihren Augen kaum. Sie wird in ein brutales Spiel verwickelt und muss sich mit zahllosen Gegenern aus der Welt der Märchen auseinander setzen. Wenn du also schon an „Hack/ Slash“ deine helle Freude hattest und ein ähnliches Konzept mit Figuren wie Rotkäppchen oder Schneewittchen kennenlernen möchtest, dann lass dir dieses fiese Werk von Tabasa Iori nicht entgehen.

// Wer sich lieber an einen echten Klassiker heranwagen möchte, der kommt im „TASCHEN“-Verlag auf seine Kosten. Dort erscheint nämlich in diesen Tagen ein wirklich fantastisches Werk, das die herzen seiner Fans Anfang des 19ten Jahrhunderts nahezu im Sturm eroberte. Die Rede ist natürlich von dem legendären Zeitungsstrip namens „Krazy Kat“, der bis heute nichts von seinem Reiz verloren hat. Ganz im Gegenteil. Der schwarzen Katze immer wieder dabei zuzusehen, wie sie weiße Maus anhimmelt, welche sie allerdings lieber mit Ziegelsteinen bewirft, ist bezaubernd. Und es gibt ja noch Offissa Pupp – einen waschechten Hundepolizisten, der sich daran macht, die fiese Maus zu stoppen, weil er selbst klammheimlich in die schwwarze Katze verliebt ist. So einfach der Plot klingt, so bemerkenswert ist es, dass Schöpfer George Herriman ihm immer wieder neue Facetten abzugewinnen vermag und einem auf diese Weise seine Figuren immer tiefer ans Herz wachsen. Nicht umsonst gesellten sich so illustre Gesellen wie F. Scott Fitzgerald, Pablo Picasso, James Joyce, US-Präsident Woodrow Wilson, Jackson Pollock und Charlie Chaplin zu seinen Fans. Und wenn man dieses prächtige Werk namens „George Herriman´s Krazy Kat – The Complete Color Sundays 1935 – 1944“ aufschlägt, weiß man auch sofort warum. Die unerwiderte Liebe ist eben doch so reizvoll, dass man gar nicht genug von ihr bekommen kann – wenn es auch noch so weh tut. Und so möchten wir euch dieses ebenso radikale, bisweilen surreale, aber immer verdammt lustige Werk innig ans Herz legen. Es befinden sich alle farbigen Krazy Kat-Episodenaus den oben genanannten Jahren darin und wahrscheinlich hätte es noch mehr gegeben, wäre der Autor damals nicht verschieden. Der bildende Künstler Alexander Braun wiederum schafft es all das in einem hochwertigen Album zu vereinen, das so schwer ist, dass einem nebenbei noch Muskeln wachsen, wenn man es hochhebt. Lass dich also ein auf dieses allumfassende Gesamtkunswerk. Du wirst ganz sicher begeistert sein. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.