// zuckerbeat vol. (5)73 – „spooky action“

mit neuer Musik von Stefanie Schrank, Kaiser Quartett und Tinariwen.  // Sehr empfehlen möchten wir euch heute das erste Solo-Album der Bassistin Stefanie Schrank. Eigentlich mit ihrer Hauptband Locas In Love aktiv, lotet sie auf „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ noch einmal die Grenzen des Möglichen aus und biegt mit charmanten Grooves und jeder […]

mit neuer Musik von Stefanie Schrank, Kaiser Quartett und Tinariwen.

 // Sehr empfehlen möchten wir euch heute das erste Solo-Album der Bassistin Stefanie Schrank. Eigentlich mit ihrer Hauptband Locas In Love aktiv, lotet sie auf „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ noch einmal die Grenzen des Möglichen aus und biegt mit charmanten Grooves und jeder Menge analoger Synthies um die Ecke. Zusammen mit dem Düsseldorfer Elektrokünstler Locas Croon erschafft sie einen verträumten Sound, der zwischen den Polen New Wave und Pop balanciert. Der Grundton ist düster und doch schafft sie das Ganze immer wieder mit humoristischen Passagen zu kontern, so dass schöne Erinnerungen an Barbara Morgenstern und Ellen Allien wach werden. Wenn du also auf Songs stehst, die dich mit ihrer Atmosphäre voll von sich einnehmen, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen.

// Ebenfalls zum ersten Mal auf Albumdistanz versuchen es auch die Kollegen aus dem Hause Kaiser Quartett. Das Kollektiv aus Hamburg hat in der Vergangenheit schon zahlreiche Tracks mit Chilly Gonzales, Anna Ternheim oder Bosse eingespielt und auch auf sich allein gestellt, funktioniert ihre Musik ganz hervorragend. Adam Zolynski (Violine Nummer 1), Jansen Folkers (Violine Nummer 2), Ingmar Süberkrüb (Viola) und Martin Bentz (Violoncello) erschaffen zusammen Musik, die mit den Mitteln eines klassischen Streichquartetts versucht Popmusik zu machen. Heraus kommt ein spannender Klassik-Pop-Entwurf, der so homogen und selbstverständlich klingt, dass man sich immer wieder die Augen reibt. Wenn du also auf poppige Soundtracks stehst, dann lass dir dieses dynamische Werk nicht durch die Lappen gehen. Es wird deine Hörgewohnheiten nahezu im Vorbeigehen umkrempeln.

// Zum Schluss außerdem noch der Hinweis auf die wunderbare afrikanische Band Tinariwen. Die schafft es nun schon seit 17 Jahren immer wieder die unterschiedlichsten Sounds miteinander zu vermischen, ohne dass es irgendwie bemüht anmuten würde. Ganz im Gegenteil: Die Gruppe fesselt einen mit jedem weiteren Durchlauf noch ein kleines Stück mehr und diesmal hat sich die Tuareg-Band auch noch eine illustre Schar an Gastsars ins Studio geholt. Cass McCombs, Stephen O’Malley (Sunn O)))), Mica Nelson und Warren Ellis  haben im Studio vorbeigeschaut, um die Musik des Kollektivs mit ihren Beiträgen zu veredeln und man kann sich diesem Sog der Emotionen wahrhaftig nicht entziehen. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das neue Album namens „Amadjar“. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.