// aufgelesen vol. (2)88 – „fake“

mit neuen Büchern von Lotta Elstad, Jeff Tweedy und Frank Rudkoffsky. // Um einen One-Night-Stand dreht sich das neue Werk von Autorin Lotta Elstad, die bereits mehrere Sachbücher und Romane auf Norwegisch veröffentlicht hat. Nun erscheint „Mittwoch also“ als erstes Werk aus ihrer Feder auch hierzulande und das hat es in sich. Wir treffen dabei […]

mit neuen Büchern von Lotta Elstad, Jeff Tweedy und Frank Rudkoffsky.

// Um einen One-Night-Stand dreht sich das neue Werk von Autorin Lotta Elstad, die bereits mehrere Sachbücher und Romane auf Norwegisch veröffentlicht hat. Nun erscheint „Mittwoch also“ als erstes Werk aus ihrer Feder auch hierzulande und das hat es in sich. Wir treffen dabei auf Hedda, die feststellt, dass sie schwanger ist. Sie möchte daraufhin eigentlich nur eines: eine Abtreibung. Doch das norwegische Gesundheitssystem macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Erst wird sie mit einer mehrtägigen Bedenkzeit konfrontiert, die ihr auch noch richtig Sorgen bereitet. Und dann liegt plötzlich kein Stein mehr auf dem anderen. Lass dich also ein auf diesen mitreißenden Roman, der einem immer wieder vor Augen hält, das im Leben eben doch nichts planbar ist. Wie das ganze am Ende ausgeht und ob die Protagonistin doch noch ihre Meinung ändert? Lass dich überraschen von diesem Werk, das so herrlich unkonventionell um die Ecke biegt.

// Jeff Tweedy kennen wir alle bereits aufgrund seines Lebenswerkes mit der zauberhaften Alternative-Country-Kapelle Wilco. Die Band hat unter ihren Anhängern absoluten Kultstatus und das ist vor allem ihrem charismatischen Frontmann zu verdanken. In dem Buch „Let´s Go (So We Can Get Back)) – Aufnehmen und Abstürzen mit Wilco Etc.“ gibt der Künstler nun noch einmal persönlich Auskunft über seine Kindheit in Belleville in Illinois. Dort gründet er eines Tages auch seine erste Band Uncle Tupelo und macht die Clubs des Landes unsicher. Anschließend allerdings läuft nicht alles immer so wie geplant und es ist bemerkenswert, wie schonungslos ehrlich der Musiker hier auch seine Tablettensucht offenlegt. Er richtet den Blick auf sein Innerstes und lässt uns alle daran teilhaben und so können wir allen Fans, die noch mehr wissen wollen über Jeff Tweedy, seine Familie und sein Leben, nur dazu animieren, sich diese packende Biografie nicht durch die Lappen gehen zu lassen.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf das neue Werk von Frank Rudkoffsky. Der 1980 in Nordham geborene Schriftsteller widmet sich in seinem zweiten Buch den beiden jungen Leuten Sophia und Jan. Sie ist erfolgreich bei einem großen Automobilhersteller angestellt und er macht sein Ding bei einer Lokalzeitung. Zusammen bekommen sie ein Baby und sie entscheidet sich zu Hause zu bleiben. Er wiederum versucht eine feste Stelle bei der Redaktion zu bekommen. Als das Baby schließlich noch viel schreit, beginnt Sophia sich ins Internet zu flüchten. Dort lässt sie alle ihre Wut raus und wettert gegen alles und jeden. Das Kartenhaus rund um Jan wiederum droht ebenfalls zusammenzubrechen, weil seine Karriere auf einer Lüge beruht. Und so spitzt sich die Lage schließlich dramatisch zu und es kommt zu einem wahren Knalleffekt, den wir hier aber noch aussparen. Lasst euch dieses packende Werk aus dem echten Leben auf jeden Fall nicht durch die Lappen gehen. „Fake“ ist überaus lesenswert. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.