// aufgelesen vol. (2)96 – „lebenswerk“

mit neuen Werken von Elena Ferrante, Rachel Cusk und Lea Streisand. // Elena Ferrante ist zwar immer noch ein Mysterium, aber ihr Werk nur umso bemerkenswerter. Nach der Neapolitanischen Saga liegt nun ihr 2002er Werk namens „Tage des Verlassenwerdens“ in den Regalen und man kann gar nicht genug bekommen von den Geschichten dieser Autorin. Im […]

mit neuen Werken von Elena Ferrante, Rachel Cusk und Lea Streisand.

// Elena Ferrante ist zwar immer noch ein Mysterium, aber ihr Werk nur umso bemerkenswerter. Nach der Neapolitanischen Saga liegt nun ihr 2002er Werk namens „Tage des Verlassenwerdens“ in den Regalen und man kann gar nicht genug bekommen von den Geschichten dieser Autorin. Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei eine 38jährige Frau namens Olga, die verheiratet ist und zwei Kinder hat. Sie lebt in Turin ein unaufgeregtes Leben und hat alles, was man sich nur wünschen kann. Seit 15 Jahren ist sie verheiratet und alles scheint perfekt zu sein, doch dann fällt ein verhängnisvoller Satz und alles liegt in Trümmern. Ihr Mann Mario will nämlich plötzlich nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil er sich in eine 20 Jahre jüngere Frau verliebt hat. Olga trifft es wie ein Schlag und plötzlich sucht sie mit ihren beiden Kids und dem Hund einen neuen Platz im Leben. Ob ihr das gelingt? Lass dich ein auf dieses düstere Werk, das einen mit den Abgründen der menschlichen Seele konfrontiert.

// An dieser Stelle außerdem noch der Hinweis auf das neue Werk von Rachel Cusk. Die in Kanada geborene Schriftstellerin und hat schon zahlreiche Romane und Sachbücher veröffentlicht und widmet sich nun in „Lebenswerk“ dem spannenden Thema Mutterschaft. Sie beschreibt das Ganze dabei als Prozess und tut das dermaßen unsentimental, das man sich immer wieder die Augen reibt. Kein Wunder, dass sie zur „Meistgehassten Schriftstellerin Großbritanniens“ (The Guardian) geworden ist. Ihr Werk ist tatsächlich sehr aufrüttelnd. Sie beschreibt das Gefühl Mutter zu sein als sehr paradoxe Erfahrung. Einerseits das Defizit an Schlaf und der Verlust von Freiheit. Andererseits diese große Liebe, die einem entgegenströmt. All das wird hier schonungslos durchdekliniert und bisweilen hat man tatsächlich das Gefühl hier einen Krimi zu lesen. Wenn du also mehr darüber wissen möchtest, was Rachel Cusk „über das Mütterwerden“ zu sagen hat, dann lass dir dieses „Lebenswerk“ nicht entgehen.

// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das neue Werk von Lea Streisand. „Hufeland, Ecke Bötzow“ erzählt uns die Geschichte von Franzi, Annabel und Rico, die eigentlich unzertrennlich sind. Zusammen gucken sie regelmäßig das Fernsehen aus dem Westen und versuchen sich einen Reim auf die Welt zu bilden. Amerika zum Beispiel liegt ihrer Meinung nach an der Ostsee und überhaupt haben sie spannende Ideen davon, was Gefängnisinsassen eigentlich so treiben. Als die Mauer allerdings fällt, bricht ihre ganze Welt auf einmal in sich zusammen und sie müssen sich der Realität stellen. Ob sie es gut mit ihnen meint? Lass dich ein auf dieses herzerwärmende Werk, das einen noch einmal auf eine Reise in die Vergangenheit einlädt, ohne sie mit irgendeiner Art von Wertung zu versehen. In diesem Sinne. Viel Spaß beim Lesen und bis zur nächsten Bücherrunde. Euer Aufgelesen-Team.