// aufgelesen vol. (2)97 – „meine geniale freundin“

mit der Taschenbuch-Ausgabe der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante. // Für alle, die sich jetzt schon sehnlich auf die Fortsetzung der ersten Staffel von „Meine geniale Freundin“ im TV freuen, möchten wir an dieser Stelle nochmal auf die literarische Vorlage verweisen, die mit zum Besten gehört, was derzeit so in den Buchhandlungen des Landes zu […]

mit der Taschenbuch-Ausgabe der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante.

// Für alle, die sich jetzt schon sehnlich auf die Fortsetzung der ersten Staffel von „Meine geniale Freundin“ im TV freuen, möchten wir an dieser Stelle nochmal auf die literarische Vorlage verweisen, die mit zum Besten gehört, was derzeit so in den Buchhandlungen des Landes zu finden ist. Die Autorin selbst, das ist der eigentliche Clou an der Sache, bleibt dabei eigentlich ein Mysterium und ist bis heute nicht bereit ihre Identität Preis zu geben. Ihre neapolitanische Saga entfaltet aber auch ohne Kenntnis der Literatin einen ganz besonderen Charme. Im Mittelpunkt des Ganzen stehen dabei die beiden unzertrennlichen Freundinnen Lila und Elena. Sie wachsen im Neapel der fünfziger Jahre auf, bis eine von beiden plötzlich verschwindet. Das ist auch deshalb seltsam, weil ihre Freundschaft mit den Jahren immer intensiver wurde und so erfahren wir auch erst in Band 2 namens „Die Geschichte eines neuen Namens“, was eigentlich passiert ist. Wir möchten hier noch nicht zu viel Spoilern, um euch nicht die Spannung zu nehmen, aber auch in den 60er Jahren dreht sich das Werk vor allem darum einen Ausweg aus den beengten Verhältnissen in Neapel zu finden. Aber bleibt darüber hinaus auch die Freundschaft der beiden Protagonistinnen bestehen. Noch nie wurde eine intensive Freundschaft wohl so bemerkenswert über einen langen Zeitraum dargelegt, wie in Ferrantes Werken. Gleichzeitig schafft sie es einen mit ihren Werken tatsächlich aus der Zeit zu schubsen und in die Vergangenheit zu entführen. Das funktioniert auch in Band Nummer 3 ganz hervorragend. „Die Geschichte der getrennten Wege“ deutet im Titel schon an, dass die Sache nun zunehmend kompliziert wird. Lila ist inzwischen Mutter und Elena hat endgültig genug und ist nach Norditalien abgezischt. Dort veröffentlicht sie ein Buch und heiratet. Und obwohl eine immense räumliche Trennung zwischen den beiden Frauen vorliegt, ist da trotzdem immer noch eine gewisse Nähe zu spüren, die nicht zu enden scheint. Wenn du nur nicht eine gemeinsame Liebschaft der beiden wäre, die ihre Freundschaft immer wieder auf die Probe stellt. Im finalen Buch der Reihe, welche nun, wie alle anderen auch im handlichen und kostengünstigen Taschenbuch-Format auf den Markt gekommen ist, wird das Kapitel rund um Lila und Elena nun zu seinem Ende geführt. Und auch, wenn sich die beiden immer noch die Treue halten, hat sich doch ihr Umfeld gewandelt und so fällt es beiden zunehmend schwer Entscheidungen zu treffen, die keinen um sie herum verletzen. Es lohnt sich also dran zu bleiben und wir können uns nichts Schöneres vorstellen als diese Saga von Elena Ferrante an langen Weihnachtsabenden für sich zu entdecken. Also viel Spaß damit. Bis zur nächsten Leserunde.