// aufgelesen vol. (3)28 – „1000 serpentinen angst“

mit neuen Büchern von Olivia Wenzel, Christoph Peters und Philip K. Dick. // Auch in diesem Jahr gibt’s wieder spannende Werke auf der Longlist des „Deutschen Buchpreises“ zu entdecken. Wir möchten euch heute als Erstes das das neue Werk der in Weimar geborenen Autorin Olivia Wenzel vorstellen, welches Gleichzeitig ihr Debüt als Schriftstellerin darstellt. Die […]

mit neuen Büchern von Olivia Wenzel, Christoph Peters und Philip K. Dick.

// Auch in diesem Jahr gibt’s wieder spannende Werke auf der Longlist des „Deutschen Buchpreises“ zu entdecken. Wir möchten euch heute als Erstes das das neue Werk der in Weimar geborenen Autorin Olivia Wenzel vorstellen, welches Gleichzeitig ihr Debüt als Schriftstellerin darstellt. Die Künstlerin, welche auch unter dem Namen Otis Foulie als Musikerin tätig ist und Texte fürs Theater schreibt, beschreibt darin, wie es sich anfühlt, wenn man nach der Wendezeit auf einmal als einzige farbige Zuschauerin einem Theaterstück bewohnt. Sie trifft auf Neonazis in Brandenburg und sieht Trump in New York die Präsidentschaftswahl gewinnen. Dabei blickt sie nicht nur auf das aktuelle Zeitgeschehen, sondern auch auf ihre persönliche Vergangenheit zurück. Ihre Mutter war Punkerin in der DDR und hat sich immer danach gesehnt, in Freiheit zu leben und ihre Großmutter gab ihr trotz des Todes ihres Zwillingsbruders mit 19 Jahren das Gefühl in einem behüteten Heim aufzuwachsen. Wenn du also mal wieder ein wirklich packendes Buch lesen möchtest, dann lass dir „1000 Serpentinen Angst“ nicht entgehen. Es ist schlicht famos.

// Wer gerne mal wieder eine kleine Zeitreise in die 70er unternehmen möchte, der ist mit dem aktuellen Werk von Christoph Peters gut bedient. In seinem „Dorfroman“ versetzt er uns ins Ländliche Niederrhein in das kleine Dorf Hülkendonck. Dort scheint die große, weite Welt sehr weit weg zu sein und das TV-Gerät ist das einzige, das einem einen Eindruck davon vermittelt, was da draußen so los ist. Die Gemeinde ist katholisch geprägt und so beschreibt uns der Autor, wie es ist, seine Jugend im Hinterland zu verbringen. Als eines Tages ein Atomkraftwerk in der Nähe gebaut werden soll, ist es mit der ländlichen Idylle allerdings schnell vorbei. Die Menschen im Ort sind tief gespalten in dieser Hinsicht und schon bald liegt kein Stein mehr auf dem anderen. Als dann auch noch Atomkraftgegner in Hülkendonck einziehen, spitzt sich die Situation immer weiter zu. Und immer mittendrin, unser junger Erzähler, der das alles auf faszinierende Weise mitbekommt. Wenn du also mal wieder eine spannende Coming Of Age-Geschichte aus der BRD lesen möchtest, dann lass dir diesen „Dorfroman“ nicht durch die Lappen gehen.

// Wer sich gerne mal mit so Dingen, wie den Folgen eines interstellaren Krieges beschäftigen möchte, der kommt bei dem renommierten Science Fiction Autor Philip K. Dick auf seine Kosten, der schon für so famose Werke wie „Minority Report“ oder „Blade Runner“ verantwortlich gewesen ist. In „Die Clands des Alpha Mondes widmet er sich einem spannenden Experiment. Die psychopathischen Siedler sollen vereint werden und damit einer Zwangstherapie auf dem Planeten Erde entgehen. Es geht um Unabhängigkeit und dem Wunsch nach einer eigenen Identität, welche sie dazu allerdings ein Stück weit aufgeben müssen. Ob Gabriel Baines es schafft die verfeindeten Clans miteinander zu versöhnen? Lass dich ein auf dieses utopische Spektakel, das einen immer wieder die Bruchstellen eines gesellschaftlichen Systems vor Augen führt. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.