// zuckerbeat vol. (6)09 – „messer und ballkleid“

mit neuer Musik von The Flaming Lips, Vandalismus und Sorry3000. // Nicht besonders lange mussten die Fans auf das neueste Album der altehrwürdigen Flamin Lips warten, aber der Band glückt dennoch eines der besten Werke der vergangenen Jahre. Die Grammy-ausgezeichnete Band rund um Sänger Wayne Coyne gehört mit Sicherheit zu den experimentierfreudigsten Kollektiven auf diesem […]

mit neuer Musik von The Flaming Lips, Vandalismus und Sorry3000.

// Nicht besonders lange mussten die Fans auf das neueste Album der altehrwürdigen Flamin Lips warten, aber der Band glückt dennoch eines der besten Werke der vergangenen Jahre. Die Grammy-ausgezeichnete Band rund um Sänger Wayne Coyne gehört mit Sicherheit zu den experimentierfreudigsten Kollektiven auf diesem Planeten und wer einmal eine ihrer Live-Shows begutachten durfte, der kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, was da für ein Bühnenzauber aus dem Ärmel geschüttelt wird. Nun also liegt das neue Werk namens „American Head“ in den Regalen und die bereits im Jahre 1983 gegründete Gruppe knüpft damit direkt an ihre Großtaten im Bandkatalog an. Es ist wahrscheinlich eines der zugänglichsten Alben dieser so verrückten Crew. Es strotzt nur so vor Beatles-Anleihen und man möchte versinken in den Alternative-Pop-Melodien, die einem The Flaming Lips hier aufs Brot schmieren. Diese dreizehn Songs hier gehören mit zum Besten, was in diesem so sonderbaren Jahr in den Regalen steht und wir können euch nur empfehlen euch dieses von Dave Friedmann produzierte Spektakel nicht entgehen zu lassen.

// Ebenfalls Neuigkeiten gibt es aus dem Hause „Audiolith“ zu vermelden. Da macht sich Destory Degenhardt alias Vandalismus daran seinem eh schon hervorragendem Album „Freunde lügen nicht“ einen passenden Nachfolger zu schmieden. Der hört nun wiederum auf den Namen „Gloria und Schwefel“ und schließt im Grunde genau dort an, wo der Vorgänger endete. Der aus Düsseldorf stammende Battle-Rapper besticht nicht nur durch seinen einzigartigen Flow, sondern schafft es auch Texte aus den Boxen zu ballern, die einen zum Nachdenken anregen. Hier geht’s nämlich nicht um Selbstbeweihräucherung, sondern es wird an gesellschaftlichen Themen gekratzt. Damit manifestiert er seinen Ruf als kritischer Geist und Außenseiter im Rapgeschäft und hat sich mit Gastrapper Panik Panzer auch noch einen spannenden Feature-Gast ins Studio eingeladen. Heraus kommt ein energisches Werk bestehend aus 14 Parts, das in Kooperation mit Jay Beaz sowie Team Simelli & Sutsche Mane entstanden ist. Wenn du also mal wieder ein Album hören möchtest, das lange nachwirkt, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen, das auf CD netterweise gleich noch das Vorgängeralbum „Freunde lügen nicht“ als Bonus-Schmankerl mit nach Hause schickt. Sorry3000 sind derweil ebenfalls bei „Audiolith“ angedockt und sie stellen sich auf ihrem aktuellen Album die spannende Frage „Warum Overthinking dich zerstört“. Darauf gibt’s dann treffsichere Antworten in Form von 13 Tracks, die allen Fans von den Sternen, Schnipo Schranke oder Locas in Love ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürften. Textlich schaffen sie es auf subtile Weise die Hörerschaft abseits der üblichen Klischeefallen bei der Stange zu halten und am Ende ist man freudig begeistert von diesem Popstar-Album, so dass  man gleich auch nochmal die ollen Indie-Klassiker längst vergangener Tage aus dem Plattenschrank ziehen möchte. In diesem Sinne haben sie also alles richtig gemacht die selbst ernannten „Real-Pop“-Kollegen aus dem schönen Halle (Saale). Und wir sagen tschüss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.