// Wer sich fragt, was sich in diesem Jahr wirklich zu lesen lohnt, der darf in diesen Tagen getrost einen Blick auf die Longlist der Frankfurter Buchmesse werfen. Darauf findet sich auch das spannende Werk „Streulicht“ von Deniz Ohde, das man sich auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Bereits mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2020 transferiert uns das Werk in eine westdeutsche Industrie-Stadt, wo alles nicht ganz nach Plan läuft. Die Ich-Erzählerin wächst dort auf inmitten zahlloser Fertigungshallen und erinnert sich an ihren blinden Großvater, der niemals etwas von seinen Sachen wegwerfen wollte. Sie erzählt von ihrer Mutter, die an diesem geregelten Dasein zu ersticken drohte und ihre Tochter irgendwann beim alkoholabhängigen Vater zurücklässt. Und sie erzählt von den Folgen, vom Abbruch der Schule und vom Alltag eines Arbeiterkinds, das sich versucht irgendwie zwischen all dem zurechtzufinden. Wenn du also mal wieder ein wirklich packendes Werk lesen möchtest, dann lass dir dieses Buch aus dem Hause „Suhrkamp“ nicht entgehen.