mit der neuen Vinyl-LP von 88:Komaflash.

// Ein Albumtitel wie „Eremiten im Wohnzimmer“ der fällt wahrscheinlich auch nur den Jungs von 88:Komaflash ein und das auch noch bevor Corona hierzulande überhaupt ein Thema gewesen ist. Denn die neue Scheibe der Crew ist bereits im vergangenen Jahr erschienen und wir wollen heute die Chance nutzen, euch dieses so spannende Werk noch einmal innig ans Herz zu legen. „Von hier an ab geht´s nur noch horizental“ heißt es gleich im Opener „Horizontal“ und schnell wird klar, diese Musik hier ist dermaßen vielschichtig und doppelbödig, dass man sich wahrscheinlich jahrelang mit ihr beschäftigen könnte. Nein, 88:Komaflash sind ganz sicher kein Rap für die Masse, dazu ist die Crew aus München viel zu sperrig und hintersinnig und man muss sich Zeit nehmen für ihre Musik. Omega Takeshi (MC), Mars (Bass), Aqua Luminus III. (Beats) und Al Rock (Turntables) schreiben Tracks, die einem zum Nachdenken anregen. Das war schon auf ihrer 200er Debüt-EP namens „Tapeflash Eins“ so und hat sich bis heute nicht geändert, auch wenn die Platte in Sachen Sound noch wesentlich imposanter als damals anmutet. Bereits auf den LPs „Verteidigung der Zukunft“ und
„Untergang /// Wiederaufbau“ hatten sie ihren Sound perfektioniert und „Eremiten im Wohnzimmer“ schließt genau da an und schreibt die Geschichte dieses experimentierfreudigen Kollektivs weiter. Wenn du also schon lange mal wieder ein Rap-Album hören wolltest, dass dich herausfordert, dann lass dir diese zehn Tracks nicht entgehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein. Und solltest dir auch nicht allzu viel Zeit lassen. Denn das Album ist limitiert auf schmale, durchnummerierte 150 Stück mit schlicht bemerkenswertem Artwork. Screen Printed und Hand Drawn. Und einem Textbeileger, um sich nochmal intensiver mit der Musik zu beschäftigen. Wer da nicht zuschlägt, ist selber schuld. Wer es tut, wird beschenkt mit einer der langlebigsten Rap-Platten der vergangenen Jahre.