// aufgelesen vol. (3)34 – „hundert augen“

mit neuen Büchern von Samantha Schweblin, Clemens J. Setz und Ben Aaronovitch. // Wer auf moderne Mythen steht, der kommt am aktuellen Roman von Samantha Schweblin nicht vorbei. Die Schriftstellerin aus Buenos Aires lebt heute in Berlin und veröffentlicht inzwischen ihre Werke in über 25 Ländern auf der ganzen Welt. Mit „Hundert Augen“ richtet sie […]

mit neuen Büchern von Samantha Schweblin, Clemens J. Setz und Ben Aaronovitch.

// Wer auf moderne Mythen steht, der kommt am aktuellen Roman von Samantha Schweblin nicht vorbei. Die Schriftstellerin aus Buenos Aires lebt heute in Berlin und veröffentlicht inzwischen ihre Werke in über 25 Ländern auf der ganzen Welt. Mit „Hundert Augen“ richtet sie den Blick auf eine immer enger vernetzte Welt. Sie entführt uns nach Hong Kong, in die Straßen Sierra Leones und in ein Schlafzimmer in Indiana. Dabei richtet ihr Werk den Blick auch immer wieder nach innen. Die Autorin verliert sich in unerwarteten Kollisionen und  führt uns nochmal vor Augen, wie sich eine gänzlich unerwartete Liebe so anfühlt. Ihr Werk ist ebenso sonderbar, wie reizvoll. Es ist einfach auf eine andere Art schön und man möchte sich verlieren in diesen Zeilen, die einem auch den alltäglichen Horror vor Augen führen, in dem wir bereits existieren. Wenn du also auf Literatur stehst, die gerne mal Grenzen überschreitet, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein.

// Bei der Gelegenheit richten wir den Blick noch auf den neuen Roman aus der Feder von Clemens J. Setz. Der Grazer Autor, der schon mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, widmet sich diesmal ganz seiner Faszination für Sprachen aller Art. Er versucht herauszufinden, warum Menschen Sprachen wie Esperanto, Blissymbolics und Volapük so reizvoll finden und welche Möglichkeiten sich dadurch offenbaren. So können Kinder mit Behinderung durch Blissymbolics plötzlich ihren Gefühlen Ausdruck verliehen und nicht nur das: Setz findet dermaßen viel Gefallen an dem Spiel mit den Sprachen, das er gleich selbst eine eigene erfindet. Darüber hinaus kommt er in diesem Werk natürlich auch Fantasiesprachen, wie das Klingonische oder Valyrian zu Sprechen, welche eigens für die TV-Reihe „Game Of Thrones“ kreiert wurde. Und so zieht einen des Autors Faszination dafür auch zunehmend selbst in eine Art Bann, der einen so schnell nicht mehr loslässt. Wir jedenfalls sind begeistert von „Die Bienen und das Unsichtbare“ und können euch allen nur raten euch auf diese spannende Entdeckungsreise einzulassen.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf den neuesten Wurf des Fantasy-Autors Ben Aaronovitch, der uns nun schon seit geraumer Zeit mit seiner „Die Flüsse von London“-Saga in Atem hält. Wer die Reihe noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass es sich darin um einen gewissen Peter Grant dreht, der sich als Zauberlehrling und Ermittler versucht. Dabei bekommt er es diesmal mit der „Serious Cybernetics Corporation“ zu tun, dem neuesten Projekt von Terence Skinner – einem Silicon Valley-Genie. Er beschäftigt sich mit einer hochgefährlichen Technologie, die auf Magie aus vergangenen Jahrhunderten basiert und so muss der liebe Peter schnell alle Hebel in Bewegung setzen, um noch Schlimmeres zu verhindern. Dabei schafft es der Autor nicht nur eine spannende Geschichte zu erzählen, die auch erwachsene Harry Potter-Leser begeistern dürfte, sondern er punktet auch mit wunderbaren Eindrücken aus dem schönen London. Also lass dich ein auf dieses fantastische Werk namens „Ein weißer Schwan in Tabernacle Street“. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.